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Vor Playboys wird gewarnt

Vor Playboys wird gewarnt

Titel: Vor Playboys wird gewarnt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Miranda Lee
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„Ärgern Sie sich bitte nicht zu sehr über mich, Valentino."
    Er seufzte. „Das tue ich auch nicht, jedenfalls nicht wirklich. Ich ärgere mich mehr über mich selbst, denn heute Abend ist mir zum ersten Mal bewusst geworden, welchen Preis ich dafür zahlen muss, dass ich mir als junger Mann das falsche Vorbild ausgesucht habe."
    „Wie meinen Sie das?"
    „Ach, vergessen Sie es. Wir sind da. Möchten Sie, dass ich Sie zur Haustür begleite?"
    „Nur wenn Sie es auch wollen."
    „Ich würde Sie gern noch weiter begleiten als nur bis zu der verdammten Tür", antwortete er leise. Dann lächelte er wehmütig. „Aber wie ich schon sagte, ic h dränge mich nicht auf."
    Lucille blickte ihn an. Sie konnte ihn wegschicken oder sein indirektes Angebot annehmen. Sie hatte die Wahl.
    Mühsam versuchte sie, die durcheinander wirbelnden Gedanken zu ordnen und sich zwischen ihrem Stolz und den Bedürfnissen ihres Körpers zu entscheiden. Wenn sie die Nacht mit Valentino verbrachte, würde sie es am Morgen bereuen, das war ihr klar. Wenn sie es nicht tat, würde sie wahrscheinlich ihr Leben lang glauben, etwas versäumt zu haben.
    Vielleicht würde sie nie wieder einen Mann so heftig begehren. Es wäre immerhin möglich, dass sie Valentino in diesem Moment brauchte, um aus der Erstarrung herauszukommen und wieder eine normal empfindende Frau zu werden. Erica sah es auch so, und sie kannte sich aus, denn sie war diesen Weg vor ihr gegangen.
    Ich darf nicht vergessen, dass es nur eine Affäre ist, dann kann mir nichts passieren, überlegte Lucille.
    „Möchten Sie noch auf einen Kaffee mit zu mir kommen?" fragte sie schließlich und stellte erleichtert fest, wie normal ihre Stimme klang.
    Valentino sah sie überrascht und wachsam zugleich an. „Hatten Sie nicht erwähnt, Sie würden vor dem Zubettgehen nichts mehr trinken?"
    „Wenn ich wirklich schlafen will, ist das auch so."
    Er schüttelte verblüfft den Kopf. „Sie sind verdammt vielschichtig."
    „Sind wir das nicht alle?"
    „Ja, aber manche sind komplexer als andere."
    „Kommen Sie jetzt mit oder nicht?"
    „Du liebe Zeit, das brauchen Sie mir nicht zweimal zu sagen." Er reichte dem Fahrer einen Zwanzigdollarschein und half dann Lucille viel zu hastig beim Aussteigen.
    Er ließ ihr keine Zeit, es sich anders zu überlegen, und rührte sie entschlossen auf die Eingangstür zu. Auch wenn ihr momentan der Kopf schwirrte, war die Botschaft ihres Körpers sehr klar. Das Blut schien viel zu lebhaft in ihren Adern zu pulsieren, und eine außergewöhnliche Hitze breitete sich in ihr aus.
    „Haben Sie den Schlüssel?" fragte Valentino leise und streifte mit den Lippen ihr Ohrläppchen.
    Irgendwie gelang es ihr, den Schlüsselbund aus der Tasche zu ziehen. Sie war froh, dass Valentino die Tür für sie aufschloss, denn sie hatte das Gefühl, zu keinen koordinierten Handlungen mehr fähig zu sein. Sie konnte es kaum erwarten, von ihm berührt und geküsst zu werden. Plötzlich erbebte sie.
    „Ist Ihnen kalt? Keine Sorge, ich wärme Sie gleich."
    Lucille unterdrückte ein Stöhnen. Er war ungemein selbstsicher, während sie ... Ja, wie war sie eigentlich als Geliebte? Früher war ich ganz gut, überlegte sie. Jedenfalls hatten sich ihre beiden Freunde, mit denen sie vor ihrer Ehe mit Roger zusammen gewesen war, nie beschwert. Aber sie waren noch sehr jung gewesen. Auch Roger hatte nichts an ihr auszusetzen gehabt.
    Im Gegenteil, er war 'fasziniert gewesen von ihren leidenschaftlichen Reaktionen und hatte zunächst nicht genug von ihr bekommen können.
    Es stimmte, Roger war von ihr begeistert gewesen. Erst nach der Hochzeit war alles anders geworden, auch im Bett.
    „Welche Etage?"
    Lucille schreckte aus den Gedanken auf. Sie standen schon im Aufzug, und Valentino blickte sie an.
    „Oh... die erste."
    Er drückte auf den entsprechenden Knopf. Die Tür schloss sich automatisch, und der Aufzug setzte sich in Bewegung.
    „Worüber hast du gerade nachgedacht? Wir können uns doch duzen, oder?"
    fragte er.
    „Über nichts Wichtiges. Und das mit dem Duzen ist okay."
    „Es war bestimmt nichts Angenehmes", erklärte er.
    „Gut, ich habe an meinen Exmann gedacht", gab sie zu.
    „Tu das lieber nicht. KÜSS mich stattdessen", forderte er sie auf.
    „Hier?"
    In dem Moment hielt der Aufzug an. Doch Valentino drückte auf den Knopf, der die Tür blockierte. „Ich steige erst aus, wenn du mich geküsst hast", verkündete er mit ernster Miene.
    Lucille klopfte das Herz zum

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