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Vor Playboys wird gewarnt

Vor Playboys wird gewarnt

Titel: Vor Playboys wird gewarnt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Miranda Lee
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traurig."
    „Ich rede hier nicht über meine Ehe", protestierte sie.
    „Nein? Ich könnte mir vorstellen, dass alles, was du aufgezählt hast, auch etwas mit deiner Ehe zu tun hat."
    „Dann irrst du dich. Ich war nicht mit einem reichen Mann verheiratet, sondern mit einem Installateur, wenn du es ge nau wissen willst."
    „Sein Beruf hat damit nichts zu tun", wandte Valentino ein.
    „Spielst du hier den Psychoanalytiker? Offenbar weißt du sowieso alles, auch das, was ich dir noch nicht erzählt und noch niemandem anvertraut habe."
    „Dein Exmann hat dich nicht geliebt."
    Mit großen Augen blickte Lucille ihn an.
    „Er hat dich weder geliebt, noch hat er dich gern gehabt, noch dich verstanden. Er hat sich die schöne, mutige, strahlende junge Frau, die du zweifellos warst und bist, einfach genommen und versucht, sie seinem chauvinistischen Ego unterzuordnen und sie zu zerstören."
    Lucille gelang es nur mühsam, die Tränen zu unterdrücken und sich zu beherrschen. „Meine Mutter wäre überrascht über deine Version", rettete sie sich in Zynismus, wie immer. „Der liebe Roger war in ihren Augen ein Prinz, und ich war die Rebellin, die alles haben wollte und sich nicht wie eine gute Ehefrau benehmen konnte, die alles hinterfragte und noch nicht einmal ein Baby haben wollte."
    „Das kann ich kaum glauben. Wenn du damals kein Baby haben wolltest, hatte es sicher etwas mit deinem Mann zu tun und nicht mit dir. Ich könnte mir vorstellen, dass du eine wunderbare Mutter wärst."
    Sie spürte, wie es um ihre Lippen zuckte. Rasch trank sie das Glas leer und versuchte, die Fassung nicht zu verlieren. Doch sie war viel zu aufgewühlt. „Ich möchte darüber wirklich nicht reden", stieß sie hervor.
    „Das solltest du aber, Lucille. Begreifst du denn nicht, dass es dich sehr bitter macht und dich innerlich zerreißt? Alles, was du sagst und tust, wird noch beeinflusst von deinen Erfahrungen als Ehefrau. Es verbiegt deine Gedanken und deine Ansichten. Du kannst keine normale Beziehung mehr haben."
    „Willst du behaupten, unsere Beziehung sei nicht normal?"
    „Sie ist alles andere als normal, und das weißt du genau. Normal ist das, was ich mit dir tun möchte, Lucille. Ich bin die Heimlichkeiten leid, und ich bin es leid, dass du dich schämst, mit mir liiert zu sein. Am liebsten würde ich unsere Beziehung von allen Dächern in die Welt hinausschreien. Ich bin kein schlechter Mensch, Lucille, nur dein Exmann war schlecht. Ihn musst du verurteilen, nicht mich. Lass uns anfangen, lass uns ihn gemeinsam verurteilen. Dann kannst du ihn und alles, was er dir ange tan hat, endgültig vergessen."
    Valentinos leidenschaftliches Geständnis stürzte sie in ein Gefühlschaos.
    Ihr war nicht bewusst gewesen, dass ihm ihre Vereinbarung nicht gefiel. Sie hatte geglaubt, er sei mehr als glücklich über diese Affäre ohne jede Verpflichtung.
    Sein Wunsch nach 'einer echten Beziehung weckte Lucilles Sehnsucht, und sie gestand sich ein, dass sie dasselbe wollte wie er, obwohl sie das Vertrauen in Männer verloren hatte. Sein Vorschlag, Roger gemeinsam zu verurteilen, war jedoch für sie ein viel größeres emotionales Risiko, als er ahnte.
    Sie hatte die Erinnerungen all die Jahre verdrängt und sich nie damit auseinander gesetzt. Und wie sollte sie das erklären, was Roger getan und auch nicht getan hatte, ohne den Eindruck zu erwecken, egoistisch zu sein und sich selbst zu bemitleiden, wie es ihre Familie ihr immer vorgeworfen hatte?
    .Valentino sollte nicht dasselbe denken wie alle anderen. Aber sie musste zumindest versuchen, sich zu öffnen. Sie ordnete die Gedanken und suchte nach Worten.
    „Ich weiß nicht, womit ich anfangen soll", gab sie zu.
    „Irgendwo. Was ist das Schlimmste, was er dir angetan hat und was du nie vergessen wirst? So etwas kann dich dein Leben lang
    belasten", erwiderte er.
    „Das Baby", stieß sie hervor.
    Er sah sie schockiert an. „Welches Baby? Hattest du ein Kind mit deinem Exmann? " fragte er verblüfft.
    Lucille schloss sekundenlang die Augen, als wollte sie sich vor dem Schmerz verschließen, der sich plötzlich in ihr ausbreitete. „Ein Mädchen, es wurde im sechsten Monat tot geboren, genau an meinem achtundzwanzigsten Geburtstag."
    „Oh nein, Lucille! Es tut mir unendlich Leid."
    In ihren Augen blitzte es ärgerlich und verbittert auf. „Roger hat es nicht Leid getan", erklärte sie, „überhaupt nicht. Er hat meine Schwangerschaft und alles, was damit zusammenhing, gehasst. Am

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