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Vor Playboys wird gewarnt

Vor Playboys wird gewarnt

Titel: Vor Playboys wird gewarnt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Miranda Lee
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vor drei Wochen. Mittlerweile hat sich einiges geändert."
    „Hast du dich mit deinem Vater wieder versöhnt?"
    „Nein."
    „Was hat sich denn sonst geändert?"
    „Du liebe Zeit, Lucille, tu nicht so, als wärst du so dumm, und gib mir endlich eine Antwort. Willst du mit mir zusammenleben oder nicht?"
    Vielleicht war sie wirklich dumm, denn sie wusste nicht, wovon er redete.
    „Für so einen bedeutsamen Schritt ist es noch zu früh", erwiderte sie schließlich steif.
    Er verzog das Gesicht. „Okay, es war ja auch nur ein Vorschlag. Wir hätten uns das Geld fürs Taxi und das ganze Hin und Her sparen können."
    „Es tut mir Leid, dass es für dich so unbequem ist."
    „Ja, mir auch. Aber für das Privileg, deine Gesellschaft genießen zu können, zahle ich jeden Preis. Ich meine es ernst, Lucille, ich will in Zukunft viel öfter mit dir zusammen sein und nicht nur Sex mit dir haben."
    Lucille konnte sich noch nicht an den Gedanken gewöhnen, sich öffentlich zu ihrer Beziehung zu bekennen. „Und wenn ich sage, dass es dazu auch noch zu früh ist?" Wenn er mich wirklich gern hat, wird er mir Zeit lassen, überlegte sie.
    „Dann müsste ich dir, so Leid es mir tut, erklären, dass ich die Beziehung so, wie sie jetzt ist, nicht fortsetzen kann."
    „Das glaube ich dir nicht." Sie war schockiert und irritiert. „Kein Mann würde das freiwillig aufgeben, was wir zusammen erleben."
    Seine Miene wurde hart. „Doch, ich schon."
    Bedeutete sie ihm so wenig, dass er sie einfach wegschicken würde, nur weil er seinen Willen nicht durchsetzen konnte? Lucille war zutiefst verletzt und empört zugleich.
    „So leicht ist es für dich", fuhr sie ihn an. „Wenn ich mich nicht nach deinen Wünschen richte, muss ich gehen. Und dass nach allem, was ich dir gerade erst anvertraut habe. Du liebe Zeit, ich hatte von Anfang an Recht. Du hast mich mit deinem Charme und deiner Ich-liebe-die-Frauen-Masche getäuscht. In Wahrheit bist du auch ein Chauvi und denkst nur an dich selbst.
    Und ich
    habe ..." Unvermittelt unterbrach sie sich. Gerade noch rechtzeitig erinnerte sie sich an ihren Stolz. Sogleich kehrte sie wieder die Eisprinzessin hervor und musterte Valentino kühl. „Es tut mir Leid, mein Lieber, wenn das ein Bluff war, hast du zu hoch gepokert. Ich gehe, und das war's dann."
    Sie wirbelte herum und eilte an ihm vorbei ins Wohnzimmer. Nachdem sie das leere Weinglas auf die Bartheke gestellt hatte, nahm sie ihre Tasche und ging zur Wohnungstür.
    Sekundenlang zögerte sie. Doch da kein Geräusch zu hören war und Valentino offenbar nicht hinter ihr herkam, verließ sie die Wohnung und schlug die Tür hinter sich zu.
    Als Valentino, der immer noch auf dem Balkon stand, den Knall hörte, fuhr er zusammen.
    „Bravo, Valentino ", sagte er verbittert vor sich hin, „bravo."

11. KAPITEL
    Während Lucille auf das Taxi wartete, das der Nachtportier ihr bestellt hatte, steigerte sie sich in ihren Zorn. Immer noch wütend, ließ sie sich nach Hause fahren und ging die Stufen hinauf zur Haustür.
    Den verwahrlosten Jugendlichen, der in der äußeren Ecke des überdachten Eingangs kauerte, bemerkte sie nicht. Ärgerlich steckte sie den Schlüssel ins Schloss. Plötzlich sprang der Junge auf und stieß sie zur Seite. Dabei zog er an ihrer Umhängetasche. Instinktiv versuchte sie, sie beim Hinfallen festzuhalten, doch sie musste sie loslassen.
    Sekundenlang blieb sie auf dem Boden liegen und blickte sich schockiert um, bereit, um Hilfe zu schreien. Aber weit und breit war niemand zu sehen.
    Die Straße war menschenleer.
    Montagnacht ist offenbar eine gute Zeit für Überfälle, überlegte sie und stand langsam auf. Keine Zeugen und niemand, der den Kerl verfolgen konnte.
    Und auch kein barmherziger Samariter, der sich um sie kümmerte.
    Glücklicherweise steckte ihr Schlüssel mit dem Schlüsselbund noch im Schloss, so dass sie wenigstens in ihr Apartment gelangen konnte. Sie stöhnte insgeheim auf, als sie an ihre Kreditkarten dachte, die in ihrer Umhängetasche zusammen mit ihrem Führerschein, der Chipkarte der Krankenkasse und mindestens fünfzig Dollar Bargeld steckten.
    Als sie dann mit zittrigen Händen die Wohnungstür aufschloss, hörte sie das Telefon läuten. Sie war froh, nach diesem schlimmen Erlebnis mit jemandem reden zu können. Wahrscheinlich war es Michelle. Oder vielleicht ihre Mutter, die sie eine Zeit lang nicht angerufen hatte.
    Lucille ließ sich in den Sessel neben dem Flurtisch sinken und nahm den Hörer ab.

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