Vor Playboys wird gewarnt
verlassen und mir ein eigenes Leben aufzubauen." '
„Wie hat er darauf reagiert?" fragte Valentino.
„Er war zunächst völlig schockiert, obwohl ich nach der Totgeburt meines Babys keinen Sex mehr mit ihm hatte. Ich habe im Gästezimmer geschlafen, und er hatte sich eine Freundin zuge legt, vielleicht auch zwei. Er hätte meiner Meinung nach nie heiraten dürfen. Du hast Recht, er hat mich nie geliebt, sondern in der ersten Zeit nur sexuell begehrt, was er vermutlich für Liebe gehalten hat. Nach der Hochzeit hat er immer wieder betont, wie gut es sei, ungeschützten Sex zu haben und sich das Geld für Einladungen sparen zu können."
„Was für ein egoistischer Kerl! Hat er sich sehr aufgeregt, dass du ihn verlassen wolltest?"
„Es wurde richtig dramatisch. Er hat sich bei meinen Eltern ausgeweint und behauptet, er habe für mich alles getan, was man sich vorstellen könne.
Schließlich hat er mir sogar vorgeworfen, eine Feministin oder Emanze zu sein und von ihm verlangt zu haben, die Hausarbeit zu erledigen. Er hat mir auch noch unterstellt, ich hätte über das ganze Geld verfügen wollen. Das war genauso unsinnig wie alles andere, ich habe nur über das Geld verfügt, was ich selbst verdient habe. Der Gipfel war, dass er meinen Eltern erzählte, er würde gern ein Kind haben, aber ich sei dagegen, es noch mal zu versuchen. Natürlich wollte ich von diesem Kerl nicht noch einmal schwanger werden."
„Das kann ich gut verstehen", sagte Valentino mitfühlend, und Lucille war ganz gerührt. „Aber ich finde es nicht in Ordnung, dass du dir von so einem Mann auch dein restliches Leben zerstören lassen willst", fuhr er fort. „Nur weil er dich so schlecht behandelt hat, glaubst du nicht mehr an die Liebe und hast zu Männern, besonders zu solchen wie mir, kein Vertrauen mehr. Ich weiß, dass es gemeine Kerle gibt, aber so ist nun mal das Leben, Lucille. Ich gebe zu, ich habe keinen guten Ruf, was Frauen’ angeht. Manches stimmt auch, was man mir vorgeworfen hat. Andererseits weißt du selbst, dass die Medien maßlos übertreiben. Man sollte einen Menschen nicht verurteilen, ohne ihn zu kennen. Und man sollte nicht den ganzen Klatsch glauben, sondern abwarten und sich ein eigenes Urteil bilden."
Ihr war klar, dass er Recht hatte. Aber es war schwierig, schlechte Gewohnheiten zu ändern. Sie konnte ihren Zynismus nicht einfach ablegen und sich naiv und unbekümmert ins Leben stürzen. Was hätte Valentino überhaupt davon, wenn sie sich plötzlich änderte und Männern wieder vertraute?
„Ich möchte nicht noch einmal verletzt werden", wandte sie vorsichtig ein.
„Wer möchte das schon?"
„Die Sklavin eines Mannes will ich auch nicht wieder sein."
„Das würde ich nie von dir erwarten. Es gefällt mir, dass du so unabhängig und intelligent und manchmal eine Eisprinzessin bist. Das ist geradezu eine Herausforderung", antwortete er.
Sie blickte ihn mit ihren grünen Augen aufmerksam an. „Bin ich für dich nur eine Herausforderung, sonst nichts, Valentino?"
„Oh, du bist noch viel mehr."
„Und was?"
Er lächelte. „Ich habe nicht vor, meine Karten offen auf den Tisch zu legen.
Das wäre dumm."
Lucille versteifte sich. „Ich warne dich, Valentino, spiel nicht mit mir."
„Hast du das nicht die ganze Zeit getan? Mit mir gespielt, meine ich?"
„So würde ich es nicht ausdrücken", erwiderte sie angespannt.
„Ich aber", entgegnete er. „Jedenfalls will ich mehr von dir als nur fantastischen Sex. Ich will mich auch in der Öffentlichkeit mit dir zeigen. Und ich wünsche mir, dass du stolz darauf bist, mit mir gesehen zu werden.
Immerhin bin ich eine gute Partie, wie man so sagt, und nicht irgendein kleiner Gigolo, den du verstecken musst, Liebes."
„Aber es interessiert mich gar nicht, ob du eine gute Partie bist oder nicht", fuhr sie ihn an. Sie ärgerte sich, weil er sie Liebes nannte und weil sie sich schuldig fühlte.
„Das weiß ich doch. Man muss ja auch nicht gleich heiraten, wenn man eine Beziehung hat. Ich möchte dich jedoch regelmäßig sehen und mit dir ausgehen.
Und übers Wochenende will ich mit dir wegfahren. Vielleicht will ich auch mit dir zusammenleben."
„Wie bitte?"
„Ja. Hast du etwas dagegen?"
„Du willst doch in vier Monaten Sydney wieder verlassen, oder?"
erwiderte sie spöttisch. Ich darf jetzt nicht in Panik geraten und etwas Unüberlegtes tun, mahnte sie sich, denn am liebsten hätte sie trotz all ihrer Zweifel und Bedenken Ja gesagt.
„Das war
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