Vor Playboys wird gewarnt
und weich.
Sie hatte nur eins im Sinn: Sie wollte Valentino Freude bereiten, ihn befriedigen.
Als er aufstöhnte und sich zurückziehen wollte, wie er es sonst auch immer getan hatte, ließ sie es nicht zu. Sie hielt ihn mit beiden Händen fest, und ihre Augen sprühten Funken.
Seine Unentschlossenheit spiegelte sich in seinem Gesicht. Er wünschte sich dasselbe wie sie, das erkannte sie an seinem Blick. Ihr war klar, er würde sich rasch überzeugen lassen.
Sie fing an, die Hände und den Kopf zu bewegen. Plötzlich schloss Valentino die Augen und stöhnte auf. Er wehrte sich nicht mehr und überließ sich ihren Zärtlichkeiten. War sie jetzt stolz? Oder war das Gefühl, das sich in ihr ausbreitete, so etwas wie Triumph? War es ein Gefühl der Macht? Was trieb sie dazu, Dinge zu tun, die sie in der Vergangenheit stets abgelehnt hatte? Warum bedeutete es ihr so viel, ihm Freude und Lust zu bereiten? Und warum war es ihr egal, ob sie selbst zum Höhepunkt kam oder nicht?
So habe ich es mir nicht vorgestellt, schoss es ihr durch den Kopf. Sie hatte sich nicht einfach benutzen lassen wollen, ohne dafür etwas zu bekommen. Sie hatte nicht auf die Rücksicht und den Respekt verzichten wollen, die sie verdiente.
Ehrlicherweise gestand sie sich jedoch ein, dass sie sich weder ' benutzt noch wie ein Opfer vorkam. Im Gegenteil, sie fühlte sich wunderbar, großartig, einfach gut.
Noch einmal rief er ihren Namen. Dann warf er in Ekstase den Kopf zurück.
Lucille stand auf dem Balkon und lehnte sich an das Geländer. Sie beobachtete die bunten Lichter des Kasinos, die sich in dem dunkler werdenden Wasser spiegelten. Obwohl die Sonne gerade erst untergegangen war, wurde es schon Nacht.
„Danke", sagte sie, als Valentino sich zu ihr gesellte, und nahm das Glas Chablis entgegen, das er ihr reichte.
„Was hast du?" fragte er sanft.
Sie sah ihn an. Außer einer kurzen Pyjamahose aus marineblauer Seide hatte er nichts an. Lucille hatte sich rasch wieder angezogen und erklärt, sie könne nicht lange bleiben, weil sie am nächsten Morgen pünktlich im Büro sein müsse.
„Nichts", behauptete sie.
„Doch, irgendetwas stimmt nicht. Erzähl es mir."
Fieberhaft suchte sie nach einer Ausrede. Sie war sich nicht mehr sicher, ob sie eine Affäre, die nur auf Sex basierte, überhaupt wollte. Und sie befürchtete, sich gefühlsmäßig zu sehr an ihn zu binden. Dabei hatte sie sich fest vorgenommen, sich nie mit einem Playboy einzulassen. Alle wussten, was sie von solchen Männern hielt, auch Michelle. Aber darüber konnte sie mit ihm nicht reden.
„Wenn du es unbedingt wissen musst", erwiderte sie leicht gereizt, „ich mache mir Sorgen wegen Michelle. Sie hat mir heute verraten, dass sie schwanger ist."
Valentino war verblüfft. „Weshalb machst du dir deswegen Sorgen? Sie ist doch mit dem Verleger Tyler Garrison verheiratet, oder?"
„Ja, er ist auch der Alleinerbe des Medienkonzerns der Garrisons ", fügte Lucille schroff hinzu und trank einen Schluck Wein. „Was meinst du, wie lange wird die Ehe halten?"
„Keine Ahnung, ich bin kein Prophet", antwortete er ruhig.
„Ich gebe den beiden höchstens fünf Jahre."
„Glaubst du, er liebt sie nicht wirklich?"
Lucilles Lachen klang ärgerlich. „Ach Valentino, machen wir uns doch nichts vor. Männer wie Tyler Garrison heiraten aus allen möglichen Gründen, nur nicht aus Liebe."
„Aus welchen Gründen denn? Du machst mich neugierig, deine Meinung interessiert mich." Er beobachtete sie so scharf, dass sie sich wie ein Gegenstand vorkam, den er genau prüfte.
„Dem Ego zuliebe. Und aus sexuellen Gründen. Manchmal
auch wegen des Geldes, vermute ich."
„Kannst du mir das näher erklären?"
„Solche Männer heiraten reiche Tussis, um ihr eigenes Vermögen aufzustocken, oder Supermodels, um damit anzugeben. Natürlich haben sie dann auch noch hemmungslosen Sex mit ihnen."
„Zu welcher Kategorie gehört Michelle? Ist sie eine reiche Tussi oder ein Supermodel?"
„Weder das eine noch das andere. Deshalb gibt es nur einen einzigen anderen Grund, weshalb Tyler sie geheiratet hat: Er braucht einen Erben", erklärte Lucille.
„Ah ja, einen Erben, kein Kind oder Baby, einfach nur einen Erben", stellte Valentino fest.
„Du machst dich über mich lustig."
„Nein, ich finde es gar nicht lustig, was du gerade gesagt hast. Im Gegenteil, es ist sehr traurig."
„So ist das Leben, und so sind auch viele Ehen, Valentino."
„Deine Ehe war offenbar auch sehr
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