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Vor Playboys wird gewarnt

Vor Playboys wird gewarnt

Titel: Vor Playboys wird gewarnt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Miranda Lee
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normalerweise keine Klatschkolumnen. Doch eifrige Nachbarinnen entdeckten so etwas immer und konnten es kaum erwarten, die Nachricht zu verbreiten. Ihre geschiedene Tochter am Arm eines Mannes wie Valentino zu sehen wäre für Lucilles Mutter eine größere Katastrophe. Sie war schon fünfundvierzig bei Lucilles Geburt gewesen und hatte strenge Moralvorstellungen. Ihre beiden Schwestern waren zwanzig und zweiundzwanzig Jahre älter und hatten an ihr immer etwas auszusetzen gehabt. Sie hatten sie für so etwas wie ein leichtes Mädchen gehalten.
    Als Lucille mit zweiundzwanzig geheiratet hatte, war ihre Mutter sehr erleichtert gewesen. Der liebe Roger, wie sie ihn nannte, war ihrer Meinung nach die Rettung für ihre Tochter gewesen. Er war ein attraktiver Macho, verdiente gut und schien ein perfekter Ehemann zu sein.
    Was auch immer Lucille sagte, ihre Mutter hatte nie verstehen können, warum sie diesen Mann verlassen hatte. Vermutlich war sie jetzt davon überzeugt, ihre Tochter hätte ständig wechselnde Affären. Ihre Schwestern machten jedenfalls immer irgendwelche boshaften Bemerkungen, wenn Lucille einmal an einem Familientreffen teilnahm.
    Warum nehme ich eigentlich Rücksicht auf die Gefühle meiner Familie und versuche krampfhaft, meinen Ruf nicht zu gefähr den? fragte sie sich plötzlich. Man traute ihr sowieso das Schlimmste zu. Dann konnten auch alle wissen, dass sie eine Affäre mit Valentino hatte. Ihre Chefin hätte bestimmt nichts dage gen.
    Wahrscheinlich hatte es etwas mit Lucilles Stolz zu tun, dass sie die Affäre geheim halten wollte. Sie musste sich auch dann noch im Spiegel ansehen können, wenn alles aus und vorbei war.
    Plötzlich läutete ihr Handy, und sie fuhr zusammen. Sie bekam Herzklopfen. Sie war sich sicher, dass es Valentino war, obwohl es auch jemand aus dem Büro oder ein Kunde .hätte sein können.
    „Lucille Jordan", meldete sie sich geschäftsmäßig.
    „Ich muss unbedingt mit dir reden", sagte Valentino frustriert. „Die Leute hier machen mich wahnsinnig. Angela führt sich wie eine Primadonna auf, und Raoul tanzt wie ein Anfänger. Auch der Rest der Gruppe ist nicht gerade glücklich. Mein Regisseur ist soeben beleidigt und ärgerlich hinausgestürmt, und es sind nur noch fünf Tage bis zur Premiere. Sag etwas, Lucille. Du bist die Einzige, die mich beruhigen kann. Ich habe das Gefühl, gleich in die Luft zu gehen."
    Glücklicherweise wurde in dem Moment das Essen serviert, und Michelle war abgelenkt. „Ich kann jetzt nicht reden, Valentino ", erwiderte Lucille leise.
    „Ich sitze mit jemandem im Restaurant."
    „Verdammt!"
    „Pass auf, ich rufe dich in einer halben Stunde zurück."
    „Bis dahin bin ich vielleicht schon tot", beschwerte er sich.
    „Du wirst es überleben." Sie beobachtete Michelle, die sich mit der Serviererin über das schöne Wetter unterhielt.
    „Wahrscheinlich bist du mit deiner Freundin Michelle zusammen. Ihr trefft euch ja jeden Montag, wie du mir erzählt hast." Offenbar wollte er das Gespräch noch nicht beenden.
    „Ach, das habe ich dir erzählt?" Ihre Stimme klang überrascht, und sogleich wurde Michelle aufmerksam.
    „Erinnerst du dich nicht?" fragte Valentino sanft. Sein Ärger war vergessen, und er war wieder ganz der charmante Verführer.
    „Nein, wirklich nicht", antwortete sie kühl, weil Michelle sie interessiert betrachtete.
    „Du erzählst mir alles Mögliche, wenn wir zusammen im Bett liegen. Ich weiß mehr über dich, als dir bewusst ist."
    „Was denn?" Obwohl ihr ganz heiß wurde, klang ihre Stimme immer noch kühl.
    Für Michelle war schließlich das Essen wichtiger als Lucilles Gespräch.
    „Du bist die Jüngste in deiner Familie und hast zwei ältere Schwestern, mit denen du dich nicht besonders gut verstehst. Nach dem Schulabschluss hast du als Rezeptionistin bei einem
    Immobilienmakler gearbeitet. Einige Jahre später hast du eher zufällig drei Häuser verkauft, weil an dem Wochenende keiner der Verkäufer anwesend war. Ich weiß auch, dass du als junges Mädchen sehr aufsässig warst und mit sechzehn auf dem Rücksitz eines Autos zum ersten Mal mit einem jungen Mann Sex ge habt hast. Du liest gern Thriller, außerdem bist du verrückt nach Männern mit großem ... ehm ... Selbstbewusstsein."
    Lucille musste so sehr lachen, dass Michelle die Augenbrauen hochzog.
    „Lass uns das Gespräch beenden, Jody", sagte Lucille.
    Jetzt fing Valentino an zu lachen. „Heute bin ich Jody. Warum nicht mehr Mr. Valentino?"
    „Der

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