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Vor Schmetterlingen wird gewarnt (German Edition)

Vor Schmetterlingen wird gewarnt (German Edition)

Titel: Vor Schmetterlingen wird gewarnt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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regelrechte Inszenierung. Diese Kerzen, bei deren Suche er ihr vor einer Weile geholfen hatte, leuchteten nun in unzähligen Kerzenhaltern und erzeugten einen sanften Lichtschein. Ein Streichquartett spielte drüben vorm Kamin, und Blumensträuße, mal auf einem Tisch, mal auf einer Etagere, setzten bunte Akzente. Auf dem Bar-Tresen in der Bibliothek stand ein Miniblumenstrauß.
    Cade nahm sich von einem vorbeieilenden Kellner einen gefüllten Champignon und schaute durch den Rundbogen zum Esszimmer, wo er das Dessertbuffet mit dem Champagnerspringbrunnen, den kunstvoll verzierten Desserts und der mehrstöckigen Torte bewunderte. Ava hatte diese Torte „Mad Hatter“ genannt – in Anspielung auf die Figur des verrückten Hutmachers aus „Alice im Wunderland“ –, vermutlich weil jede mit verschiedenen Mustern in Gold und Weiß glasierte Schicht leicht asymmetrisch und schief aussah. Oben schmückten Blumen, die auch hier und dort auf den einzelnen Schichten verstreut lagen, die Torte.
    Während er sie beobachtete, blieb sie stehen, um ein Arrangement aus Cocktailservietten in Gold- und Silbermetallic an einem Ende des Tisches zurechtzuzupfen. Sie benutzte eine zusammengeknüllte Serviette, um diskret eine verschüttete Flüssigkeit aufzutupfen. Dann wischte sie offenbar ein paar Krümel in ihre Hand. Das alles tat sie, während sie gleichzeitig einer Frau aufmerksam zuzuhören schien, die mit ihr redete. Sie unterbrach den Redefluss dieser Frau für einen kurzen Moment, um einen Kellner heranzuwinken, mit dem sie kurz sprach. Ehe sie sich wieder dem Gespräch mit der Dame zuwandte, hob sie die Tischdecke ein Stück und ließ die zusammengeknüllte Serviette sowie die Krümel in einem unter dem Tisch verborgenen Mülleimer verschwinden. Der Kellner verschwand, um gleich darauf mit einem Tablett voller in Schokolade getauchter Erdbeeren zurückzukehren, von dem er das bereits halb leere Tablett auf dem Tisch auffüllte. Ava bedeutete der Dame, doch eine der Erdbeeren zu kosten. Sie legte die Hand auf den Arm einesMannes, der herübergekommen war, um das Buffet in Augenschein zu nehmen. Irgendwie gelang es ihr, ihn in die Unterhaltung mit der Dame einzubeziehen.
    Und diese Ava war die Frau, die davon überzeugt werden musste, dass sie schön war? Die sich für fett hielt? Wie konnte jemand, der so kompetent auftrat und aufmerksam im Umgang mit Menschen war, so gar nichts von seiner eigenen Attraktivität wissen? Lächelnd schüttelte er den Kopf.
    „Stimmen Sie mir da nicht zu?“
    „Bitte?“ Er richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf die elegante Dame in den Sechzigern, mit der er sich über die neuesten Filme unterhalten hatte. „Verzeihen Sie, Mrs Bueller. Ich war für einen Moment mit meinen Gedanken bei meiner Begleiterin.“
    „Bitte nennen Sie mich Beth. Wer ist denn Ihr Date, mein Lieber?“ Dann hellte sich ihre Miene auf, nachdem sie seine Blickrichtung verfolgt hatte. „Ava? Oh, wie reizend! Als sie uns miteinander bekannt machte, war mir gar nicht klar, dass Sie mit ihr hier sind. Sie ist so ein Schatz, und diese Veranstaltung trägt ganz eindeutig ihre Handschrift. Sie organisiert die bemerkenswertesten Partys.“
    „Ja, sie ist ziemlich bemerkenswert.“
    Mrs Bueller lachte entzückt und wandte sich an ihren Mann, der neben ihr stand und sich mit zwei anderen Männern über Golf unterhielt. „David, wusstest du, dass Cade hier Avas Date ist?“
    Der Mann beugte sich ein wenig vor, um an seiner Frau vorbeizusehen. „Tatsächlich? Sie sind dieser große Hollywood-Regisseur, nicht wahr?“
    „Ob ich ein großer Regisseur bin, ist noch nicht raus. Aber es stimmt, ich bin Regisseur“, gab Cade zu.
    Der ältere Mann nickte brüsk. „Na, dann können Sie sich glücklich schätzen. Ava ist nämlich eine feine junge Dame.“
    Ava fand Cade ungefähr eine Stunde später beim Poolbillard mit ihrem Vater und dessen Freunden im Billardzimmer. Sie schaute zu, wie er ein paar der vollen Kugeln versenkte. „Darf icheuch meinen Begleiter für einige Minuten entführen?“, fragte sie, nachdem die blaue Zwei, die Cade mit dem Stoß seines Queues Richtung Seitentasche gestoßen hatte, diese zwar touchiert hatte, aber nicht hineingefallen war.
    „Wenn es sein muss“, meinte ihr Vater. „Aber halte ihn nicht zu lange auf, denn seinetwegen liegen wir in Führung.“
    Sie gab ihrem Vater einen Kuss auf die Wange. „Ich verspreche, es kurz zu machen“, erklärte sie und führte Cade vom Billardtisch

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