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Vor Schmetterlingen wird gewarnt (German Edition)

Vor Schmetterlingen wird gewarnt (German Edition)

Titel: Vor Schmetterlingen wird gewarnt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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liefen. Diese Schuhe trug sie zum Bett, setzte sich auf die Kante und schlüpfte hinein.
    Sie hatte gerade ein Paar Creolen aus Gold, Silber und Bronze aus ihrer Schmuckschatulle gewählt, als es klingelte. Nach einem letzten Blick in den Spiegel lief sie zur Tür und machte auf.
    „Hallo“, begrüßte sie Cade. „Komm rein. Ich bin sofort fertig.“ Sie legte den Kopf schief, um die zweite Creole ins Ohrläppchen zu bekommen und den Verschluss zuzumachen.
    „Geschafft!“ Jetzt erst widmete sie ihm ihre ganze Aufmerksamkeit. „Na, du siehst vielleicht klasse aus.“ O ja, dachte sie, während sie ihn ausgiebig betrachtete – in seinem italienischenAnzug und der Ed-Hardy-Krawatte, die ihrer Mutter missfallen würde.
    Darüber musste sie lächeln. Doch ihr Lächeln erstarb, als sie feststellte, dass Cade sie regelrecht anstarrte. O nein. Das Kleid war also doch unpassend.
    „Und du“, sagte er langsam, als sei er unsicher, wie er sich am besten ausdrücken sollte. Er räusperte sich. „Du siehst … wunderschön aus. Wow. Einfach unglaublich.“
    Doch ihr war sein kurzes Zögern nicht entgangen. Sie versuchte, deshalb nicht gekränkt zu sein. Aber natürlich verstärkte es ihre Unsicherheit nur, mit der sie heute Abend zu kämpfen hatte.
    Trotz allem schaffte sie es, eine halbwegs unbekümmerte Miene aufzusetzen. „Ja, nicht schlecht für eine Rubensfrau, was?“, pflichtete sie ihm bei und wandte sich ab, um ihren Mantel zu holen.
    „Was?“ Cade hielt sie am Unterarm fest und drehte sie wieder zu sich um. „Moment mal. Was hat das mit deiner Figur zu tun?“ Er schüttelte sie sanft. „Nichts da Rubensfrau. Du siehst wunderschön aus, Punkt.“ Er trat näher und sah ihr tief in die Augen.
    Und da erkannte Ava, dass er es ganz aufrichtig meinte. Ihr Herz tat einen kleinen Hüpfer vor Freude.
    „Du meine Güte“, sagte er mit leiser Stimme, „du musst doch allmählich wissen, wie sehr ich deine Kurven liebe. Ich habe sie schon immer geliebt.“
    Nun übertrieb er. „Ja, klar.“
    Sein Griff wurde ein klein wenig fester. „Ja, ich weiß, ich habe mich auf der Highschool wie ein Dreckskerl benommen. Wirst du mir das denn ewig vorhalten? Ich habe es schon einmal gesagt, und ich wiederhole es. Schon damals hast du mich umgehauen. Ich war hingerissen von dir, von deiner Haut, deinem Haar, diesen Grübchen. Und zwar schon, bevor ich an deine Wahnsinnsbrüste und deinen Prachthintern herankam.“
    „Oh, du Süßholzraspler, du.“ Na ja, mit diesen Worten hättesie es vielleicht nicht formuliert, aber sie fühlte sich schon viel besser.
    „Gut, dann eben einfach nur ‚Brüste‘ und … nein, ‚Gesäß‘ werde ich nicht sagen. Das klingt zu sehr nach Forrest Gump. Du hast tolle Brüste und einen klasse Hintern. Oder Po, wenn dir das lieber ist.“ Er schüttelte den Kopf. „Aber das ist nicht der springende Punkt. Ich hätte dich eine ‚Botticelli-Frau‘ genannt. Allerdings reden wir hier nicht von seinen Madonnen. Eher von der ‚Geburt der Venus‘. Rubensfrau“, wiederholte er verächtlich. „Wie kommst du bloß auf so was?“ Er hielt inne. „Oh, warte. Lass mich raten. Deine Mutter, habe ich recht?“
    „Es tut mir leid. Das war blöd.“ Sie machte eine hilflose Geste, unfähig, einfach zuzugeben, dass er den Nagel auf den Kopf getroffen hatte. Erneut wandte sie sich ab, um ihren Mantel zu holen. Und wieder hielt Cade sie fest. Er trat so nah an sie heran, dass sein Atem ihre Haare über den Ohren streifte. „Du siehst wundervoll aus, und du bist wundervoll. Lass dich nicht durch andere Menschen dazu verleiten, in diesem Punkt an dir selbst zu zweifeln.“ Er drückte sacht ihren Arm. „Schon gar nicht durch deine Mutter. Denn du bist wundervoll, innerlich und äußerlich.“
    Seine Worte lösten ein warmes Gefühl in ihr aus, doch brachte sie nur ein gemurmeltes „Wenn du es sagst“ heraus.
    „Und ob ich das sage. Und du solltest es lieber nicht vergessen.“
    Fünfundvierzig Minuten später stand Cade im Wohnzimmer von Avas Eltern und plauderte mit einigen Leuten, die Ava ihm vorgestellt hatte. In der Hand hielt er ein Glas Champagner, aus dem er von Zeit zu Zeit einen Schluck trank, und trug seinen Teil zur Konversation bei. Doch der Großteil seiner Aufmerksamkeit galt ständig Ava.
    Sie schwirrte herum, klinkte sich hier und dort in ein Gespräch ein, während sie unauffällig die Feier zum sechzigsten Geburtstag ihres Vaters dirigierte.
    Es handelte sich tatsächlich um eine

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