Vor Schmetterlingen wird gewarnt (German Edition)
Schultern verteilte, andeuteten, dass er es möglicherweise tatsächlich ernst meinte.
„Du liebes bisschen“, wiederholte er.
„Tut mir leid. Tut mir echt leid. Ich vermassle gerade diesen Moment. Aber ich wünschte wirklich, du hättest es nicht gesagt.“
„Möchtest du mir vielleicht erklären, warum?“
Nicht solange sie nackt war. Was wahrscheinlich absurd war angesichts ihrer Hemmungslosigkeit noch vor wenigen Augenblicken.
Aber der Sex war jetzt vorbei.
Und nun verspürte sie eine leise Panik in sich aufsteigen.
Nein. Sie nahm Haltung an – so weit das einer splitternackten Frau, die unter einem Mann lag, der noch immer in ihr steckte, überhaupt möglich war. Nein, sie geriet nicht in Panik. Sie war nur auf der Hut. Das war ein großer Unterschied.
Sie bedeutete ihm, von ihr herunterzurollen.
Er zog sich aus ihr zurück, stand auf und ging ins Badezimmer. Auf dem Weg dorthin bückte er sich, um seine Hose vom Fußboden aufzuheben. Dann verschwand er im Bad, war aber so schnell wieder zurück, dass Ava noch gar keine Gelegenheit gehabt hatte, ihre überall verteilt herumliegenden Sachen einzusammeln. Vom Anziehen ganz zu schweigen. Cade trug inzwischenseine Hose und hielt ihren Bademantel in der Hand, den er ihr zuwarf.
Im Stillen dankte sie ihm für seine Einfühlsamkeit und rollte sich aus dem Bett. Sie schlüpfte in den langen weichen Bademantel und band den Gürtel zusammen. Sie wollte etwas sagen, wenigstens irgendetwas. Aber dann hielt sie doch den Mund, weil ihr wieder einfiel, dass das bis jetzt ein gutes Rezept gewesen war.
Andererseits blieb ihr dadurch erspart, sich eingestehen zu müssen, dass ihr gar nichts einfiel, was sie zu ihm sagen könnte.
Cade trat auf sie zu. „Ich liebe dich wirklich. Und ich glaube, du liebst mich auch.“
Die Panik, die sie nicht verspürte, nahm weiter zu. Um sich nichts anmerken zu lassen, versuchte sie es mit einem leicht belustigten Blick. „Du besitzt wirklich ein gesundes Ego.“
Er strich ihr die Haare aus dem Gesicht. „Mit meinem Ego hat das überhaupt nichts zu tun. Ich kenne dich, deshalb weiß ich, dass du nicht bei jeder Gelegenheit mit mir schlafen würdest, wenn da auf deiner Seite keine tieferen Gefühle für mich vorhanden wären.“
Die Nicht-Panik verwandelte sich langsam doch in echte Panik. Trotzdem gab Ava einen verächtlichen Laut von sich und zwang sich, ihm in die Augen zu sehen. „Ich bitte dich, Gallari. Wir leben im einundzwanzigsten Jahrhundert. Frauen haben ständig großartigen Sex ohne tiefere Gefühle.“
„Klar. Das trifft sicher auf viele Frauen zu, vielleicht sogar auf die meisten.“ Er kam noch näher. „Aber als du zum ersten Mal mit mir geschlafen hast, konntest du ja noch gar keinen großartigen Sex erwarten, nicht wahr?“
Sie nahm diese Vorlage dankbar an. „Du meinst, weil du beim ersten Mal ziemlich versagt hast?“ Es war besser, in die Offensive zu gehen, frei nach dem Motto: Eine gute Kränkung ist die beste Verteidigung.
„So hätte ich das vermutlich nicht ausgedrückt, aber im Großen und Ganzen meinte ich das, ja.“ Er verschränkte dieArme vor seiner muskulösen Brust und sah sie durchdringend an. Du lieber Himmel, er trug weder Hemd noch Schuhe, da sollte er eigentlich nicht einschüchternd wirken wie ein harter Cop aus irgendeinem Film. Tat er aber. „Wenn die Erwartung von großartigem Sex also nicht dein Motiv für das erste Mal war, als wir miteinander geschlafen haben, was dann?“
„Ich habe es getan, weil …“ Ihr fiel nichts ein, denn ihr Verstand setzte aus. Hilflos schaute sie zur Decke, aber dort stand die Antwort natürlich auch nicht. Vorsichtshalber senkte sie den Blick – immer noch nichts.
Schließlich verschränkte sie ebenfalls die Arme und erwiderte Cades Blick. „Na schön. Du bedeutest mir etwas. Zufrieden?“
„Du liebst …“
„Du bist mir nicht gleichgültig“, schnitt sie ihm das Wort ab. Warum pochte ihr Herz nur wie verrückt in ihrer Brust? „Aber du weißt ebenso gut wie ich, dass die Chancen auf eine dauerhafte Beziehung zwischen uns gleich null sind.“
„Weiß ich das?“ Er wandte sich ab und lehnte sich mit den Schultern an die Wand. Seine Arme blieben vor der Brust verschränkt, dazu legte er jetzt auch noch die Fußknöchel übereinander. Mit leicht amüsierter Miene fragte er: „Und wie bin ich zu dieser Erkenntnis gelangt?“
„Ach, komm schon! Du lebst in L. A. Meine Freunde, meine Familie und meine Arbeit sind hier. Ich kann
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