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Vor Schmetterlingen wird gewarnt (German Edition)

Vor Schmetterlingen wird gewarnt (German Edition)

Titel: Vor Schmetterlingen wird gewarnt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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Zug leer, wobei sein Adamsapfel bei jedem Schluck auf und ab hüpfte. Die leere Flasche stellte er auf eine Zeitschrift auf ihrem Couchtisch,schaute sich um und zog sich schließlich einen Sessel heran. Er setzte sich Ava gegenüber, stützte die Unterarme auf die Oberschenkel und beugte sich ein wenig nach vorn.
    „Bei dieser Produktion geht es nicht allein um den Mord an Agnes Wolcotts Liebhaber und das Geheimnis um das Verschwinden des Wolcott-Schmucks“, sagte er, wobei ihm die Leidenschaft für diesen Film deutlich anzumerken war. „In erster Linie ist es Agnes’ Geschichte. Ich gebe zu, dass es mir anfangs nur um das Geheimnis ging. Mit solchen Kriminalfällen habe ich mir schließlich einen Namen gemacht. Doch im Zuge der Recherchen wurde mir klar, wie ungewöhnlich und weit ihrer Zeit voraus Agnes war. Deshalb wollte ich die Geschichte ein wenig ausweiten. Letztlich trugen ihre Persönlichkeit und ihre Errungenschaften dazu bei, dem Sender das Projekt zu verkaufen.“
    Cade machte eine für ihn untypische verlegene Bewegung, als wolle er Avas Knie berühren. Aber dann zog er die Hand wieder zurück und ließ sie zwischen seinen Knien baumeln. „Du warst diejenige, die mein Interesse dafür geweckt hat, und zwar bei unserem Gespräch mit Karin über das Drehbuch. Deine Begeisterung hat Agnes auf eine ganz neue und viel intensivere Art lebendig werden lassen.“
    „Glaub mir“, erwiderte sie trocken, „niemand wird begeistert sein, wenn sich zeigt, dass ich vor der Kamera stocksteif bin.“ Allein bei der Vorstellung, dass eine Kamera auf sie gerichtet wurde, bekam sie Herzklopfen.
    Cade blickte skeptisch. „Und das von einer Frau, die keine Scheu hat, zu tanzen, wo und wann immer ihr der Sinn danach steht? Ich bitte dich schließlich nicht, dich in aller Öffentlichkeit auszuziehen. Du musst nur ein Gespräch mit mir führen.“
    „Klar, und das soll mir nicht peinlich sein“, murmelte sie. „Mit dem Mann vor der Kamera stehen, der aller Welt erklärt hat, ich sei bloß ein riesiger fetter Witz.“
    Seine Miene erstarrte. Dann richtete er sich langsam auf, bis seine breiten Schultern die Rückenlehne berührten. Er begegnete ihrem Blick.
    „Dafür habe ich mich immer wieder entschuldigt. Trotzdem sage ich es noch einmal: Es tut mir leid. Ich kann nicht mehr rückgängig machen, was ich getan habe. Aber ich schwöre dir bei allem, was mir heilig ist, dass es mir wirklich aufrichtig leidtut.“
    Erneut beugte er sich nach vorn und stützte die Ellbogen auf die Knie. „Gib es ruhig zu – selbst damals warst du nicht eingeschüchtert von mir. Du hast mir jedenfalls ziemlich Kontra gegeben. Für den Rest des letzten Schuljahres nannten mich alle nur noch Quickie-Cade.“
    Sie zuckte die Schultern. „Na ja, du kamst und gingst.“
    „Das ist mir immer noch schmerzlich bewusst. Auch dafür entschuldige ich mich. Aber ich war erst achtzehn Jahre alt, und du hast mich wirklich heißgemacht. Aber hey.“ Ein Funkeln trat in seine Augen, ein schiefes Grinsen umspielte seine Lippen. „Wenn du es noch einmal probieren willst, demonstriere ich dir gern, wie sehr ich mich im Vergleich zu damals verbessert habe.“
    Ava verspürte ein flaues Gefühl im Magen. Sie redete sich ein, es liege daran, dass sie einfach zu schnell gegessen hatte. Kühl entgegnete sie: „Was für ein großzügiges Angebot. Vielen Dank, aber ich verzichte.“ Dennoch … du hast mich wirklich heißgemacht? Bei seinem dämlichen Freund Dylan hatte es eher so geklungen, als sei es eine schwere Bürde gewesen, mit ihr zu schlafen – und kein Akt ungezügelter Lust.
    Ehe sie herausfinden konnte, ob Cade das ernst meinte oder ob er bloß sagte, was sie seiner Meinung nach hören wollte und ihm dabei half, seine Ziele durchzusetzen, wandte er sich wieder dem ursprünglichen Thema zu.
    „Ob du mich nun magst oder nicht – du kannst dir sicher sein, dass ich Agnes’ Geschichte so gut darstellen werde, wie ich kann.“
    „Dann wiederhole ich noch einmal: Es wird deinem Projekt nicht helfen, mich vor die Kamera zu stellen“, erklärte sie prompt.
    „Ich habe dich über Agnes reden gehört. Dabei wird einem ziemlich deutlich, dass du sie geliebt hast. Außerdem habe ichdich und deine Freundinnen zusammen erlebt. Als Einheit seid ihr unschlagbar, und das wisst ihr auch. Sobald ihr drei von Miss Agnes erzählt, wie du sie mir und Karin gegenüber genannt hast, werdet ihr die Kamera völlig vergessen. Wahrscheinlich braucht ihr mich nicht

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