Vor Schmetterlingen wird gewarnt (German Edition)
Schätzchen?
Diese Zeiten waren vorbei.
Das unsichere, übergewichtige Mädchen von damals gab es nicht mehr. Oh, natürlich kannte sie noch Augenblicke der Schwäche. Doch meistens hatte sie ein intaktes Selbstwertgefühl.
Deshalb würde sie den Spieß diesmal umdrehen und diesen Mann in die Knie zwingen. Cade Calderwood Gallari würde den Tag noch bereuen, an dem er sich mit Ava Spencer angelegt hatte.
Sie durchquerte den Raum und knipste das Licht in ihrem begehbaren Kleiderschrank an. Nachdenklich musterte sie Regalfach für Regalfach und Kleiderbügel um Kleiderbügel. Welches Duschgel, welche Lotions und welches Make-up sie benutzen würde, wusste sie schon.
Ein Grinsen breitete sich auf ihrem Gesicht aus. Eines von der Sorte, bei dem Cade zu Recht mulmig geworden wäre.
„Na bitte“, murmelte sie. „Ein bisschen heftig, aber letztlich genau das, was ich gesucht habe.“ Zufrieden griff sie nach dem gepolsterten Kleiderbügel.
Es war an der Zeit, die schweren Geschütze aufzufahren.
Cade und Louie standen am Fuß der gewundenen Treppe der Villa und diskutierten lebhaft die technischen Einzelheiten der nächsten geplanten Aufnahmen. Plötzlich klappte Louies Kinnlade herunter.
„Heiliger …“ Louie beugte sich langsam nach rechts, um an Cade vorbeizuschauen. „… Bimbam“, flüsterte er ehrfürchtig und leckte sich die Lippen. „Mann, hat dieses Weib Kurven!“
In dunkler Vorahnung drehte Cade sich um. Er wusste genau, wen er vor sich sehen würde. Dass er das Problem schon vorher erkannte, bewahrte ihn jedoch nicht vor dem Schock.
Es war, als hätte er einen Stromschlag bekommen. Seine Haut prickelte, sein Herz schlug schneller. Sogar seine Lippen fühlten sich taub an.
Fehlte nur noch, dass er anfing zu sabbern.
Ava kam die Treppe herunter, langsam und mit verführerischem Hüftschwung. Und sie trug ein hautenges Kleid, das eigentlich verboten gehörte.
Zumindest an diesem Körper.
Es sah aus wie aus roten und schwarzen elastischen Bandagen gemacht. Mehrere schwarze Bandagen überlappten sich an ihren Oberschenkeln, rote an ihren Hüften. Dann folgte eine breitere Sektion schwarzer breiter Bänder bis zu ihrer Taille. Von dort an tauchte die rote Bandage nur ab und an in Form verschieden großer und verschiedenwinkliger V unter der mehrfach sich überlappenden schwarzen Bandage auf, die kreuz und quer über ihren Oberkörper lief, ehe sie an ihren Schultern wieder gerade verlief und zu Ärmeln wurde, die ihre Arme bis zu den Ellbogen umschlossen.
Und dann waren da noch diese Brüste, die sich unter den roten und schwarzen bandagenartigen Bändern üppig wölbten. Das ganze Ding war der kürzeste, am tiefsten ausgeschnittene Fetzen, den er je an ihr gesehen hatte.
Na schön, es war nicht pornomäßig kurz oder ausgeschnitten. Aber es zeigte mehr Bein und sommersprossiges Dekolleté als alles, was sie bisher hier zur Arbeit angezogen hatte. Ihre Beine waren lang und fest, ihr Ausschnitt bebte sanft bei jedem ihrer langsamen Schritte.
Als sie näher kam, bedachte sie beide Männer mit einem trägen Lächeln. „Guten Morgen, Jungs.“ Sie blieb kurz vor ihnenstehen, hielt sich am Treppenpfosten fest und hob das rechte Knie, um ihren Schuhriemen an der Ferse zu richten. Dabei rutschte ihr Kleid noch ein paar Zentimeter an ihren wohlgeformten Oberschenkeln hinauf. „Wie geht es euch?“
„Ich fühle mich von Minute zu Minute besser“, antwortete Louie grinsend und betrachtete dankbar das zusätzlich dargebotene Stück Oberschenkel.
Cade sandte seinem Kameramann einen vernichtenden Blick, und als Louie es bemerkte, riss er sich prompt zusammen.
„Ich mache mich mal wieder an die Arbeit“, sagte er über seine fleischige Schulter hinweg, als er davonging.
„Bis später“, rief Ava ihm leise hinterher und wandte sich an Cade, nachdem der Kameramann im Salon verschwunden war. Ihr Ton wurde sofort sachlich, wie immer, sobald sie ihn ansprach. „Ist Beks oben?“
„Nein.“ Seine Benommenheit ließ nach, und er fügte mürrisch hinzu: „Normalerweise wäre sie oben. Aber sie musste für mich eine Besorgung machen, weil du noch nicht da warst.“
„Ich entschuldige mich für mein Zuspätkommen. Ich habe vergessen, meinen Wecker zu stellen.“ Sie zupfte am Saum ihres Kleids. „Na ja, wenn sie nicht da ist, mache ich mich lieber auch gleich an die Arbeit.“
Cade ertappte sich dabei, wie er das sanfte Wogen ihrer Brüste beobachtete, und nahm sich ebenfalls zusammen. Meine
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