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Vor Schmetterlingen wird gewarnt (German Edition)

Vor Schmetterlingen wird gewarnt (German Edition)

Titel: Vor Schmetterlingen wird gewarnt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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gehandelt und Cade sogar überrumpelt hatte. Sie hatte weiß Gott genug Zeit damit vergeudet, irgendwie auf ihn und sein Verhalten zu reagieren, seit er in der Stadt war.
    In den seltenen freien Momenten arrangierte sie für einen ihrer Kunden VIP-Privilegien in einem Nachtklub, und für sechs andere Kunden buchte sie Hotelzimmer und Flughafentransfers. Und irgendwann rief sie ihre Lieblingsbäckerei an, um die Torte für die Geburtstagsparty ihres Vaters zu bestellen.
    Kurz nach drei klingelte ihr Telefon. Sie kannte die Nummer im Display nicht, daher meldete sie sich mit einem schlichten „Hallo“.
    „Miss Spencer?“, fragte eine Männerstimme. „Hier spricht Stan Tarrof.“
    „Mr Tarrof, hallo! Wie geht es Ihnen?“
    „War schon mal besser, meine Liebe. Ich hatte einen anstrengenden Tag und eine ebensolche Nacht. Bei mir wurde nämlich eingebrochen.“
    „Ach du lieber Himmel. Ist alles in Ordnung mit Ihnen?“
    „Wie sich herausstellte, ja. Aber ich wurde niedergeschlagen. Ich habe die Einbrecher überrascht und bekam von hinten eins über den Kopf. Man hat mich gerade aus dem Krankenhaus entlassen.“
    Ava war einen Moment sprachlos darüber, dass dieser nette Mann Opfer von krimineller Gewalt geworden war. Als sie ihre Stimme wiederfand, sagte sie: „Das tut mir ja so leid! Kann ich irgendetwas für Sie tun?“
    „Darum rufe ich an. Ich habe eine Putzfrau, die regelmäßig kommt. Aber die Reinigungsarbeiten, die in meinem Arbeitszimmer und in einem geringeren Maße in den übrigen Räumen nötig sind, übersteigen ihre Kraft. Viel größere Sorge bereiten mir jedoch die Originalbauzeichnungen meines Vaters und Großvaters, die bei dem Einbruch durcheinandergeworfen wurden. Viele sind schon alt und müssen mit großer Vorsicht behandelt werden. Ich habe mich gefragt, ob Sie nicht vielleicht jemandenkennen, der die Zeichnungen wieder in Ordnung bringen kann.“
    „Ja.“ In Gedanken ging sie die Liste derer durch, die für eine solch heikle und schwierige Aufgabe geeignet waren, und nannte ihm jemanden. „Ich kenne außerdem einen Detective vom Einbruchsdezernat im Seattle Police Department. Den werde ich mal fragen, ab wann ich Leute zum Aufräumen in die Wohnung schicken kann. Haben Sie Familienangehörige, bei denen Sie bleiben können, bis wir alles wieder in Ordnung gebracht haben?“
    „Nein. Meine Brüder sind schon tot, und meine Tochter lebt in Boston.“
    „Soll ich Ihnen ein Hotelzimmer besorgen, wenigstens für heute Nacht?“
    Er atmete schwer aus, das erste Zeichen seiner Aufgewühltheit, das sie hörte. „Das wäre sehr nett. Mir ist nicht ganz wohl bei dem Gedanken, heute Nacht in die Wohnung zurückzukehren.“
    „Das ist verständlich. Ich kann nur ahnen, was für eine beängstigende Erfahrung das für Sie gewesen sein muss. Lassen Sie mich ein paar Anrufe machen, dann melde ich mich wieder bei Ihnen. Möchten Sie, dass ich zusätzlich eine Sicherheitsfirma damit beauftrage, heute Nacht ein paarmal bei Ihnen vorbeizufahren? Oder wollen Sie vielleicht sogar einen Wachmann, der die Gegend rund ums Haus bewacht?“
    „Eine Sicherheitsfirma wäre nicht schlecht.“ Einige Sekunden lang herrschte Schweigen am anderen Ende. Nur das Summen in der Leitung war zu hören. Dann sagte Mr Tarrof: „Mitzi hatte recht. Sie sind wirklich ein Juwel.“
    „Ah, wie süß von Ihnen, so etwas zu sagen, wo Sie doch gerade erst diesen Schrecken erleben mussten. Wären Sie mit einem Hotel in der City einverstanden, oder bevorzugen Sie eine andere Gegend?“
    „Ein Hotel in der City klingt gut. Ich bin in der Stimmung, aus dem Fenster zu schauen und das Leben in der Stadt zu sehen.“
    „Wo halten Sie sich momentan auf?“
    „In der Lobby des Krankenhauses.“
    Die Vorstellung, dass jemand so allein war, brach ihr ein wenig das Herz. „Ich werde Ihnen ein Taxi schicken, dann können Sie hierherkommen. Sie können bei mir in der Küche sitzen, bis wir alles für Sie geregelt haben.“
    Mr Tarrof schwieg erneut einen Moment, dann sagte er: „Ja, gern. Vielen Dank.“
    Als Ava auflegte, fiel ihr ein, dass sie vermutlich Cade hätte fragen sollen, bevor sie die Einladung an Mr Tarrof aussprach. Die Villa gehörte zwar ihr und ihren Freundinnen, aber schließlich hatte Cade sie gemietet. Und das machte ihn gewissermaßen – wenn auch nur vorübergehend – zum Besitzer.
    Trotzdem bestellte sie ein Taxi, um den alten Herrn abholen zu lassen, ehe sie sich auf die Suche nach Cade begab.
    Sie fand ihn

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