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Vor Vampiren wird gewarnt

Vor Vampiren wird gewarnt

Titel: Vor Vampiren wird gewarnt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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neue Verantwortung trägt, muss sie sich vermutlich ziemlich auf das Rudel konzentrieren.«
    »Was? Was für neue Verantwortung?«
    Oh, oh. »Das wird sie dir sicher alles noch erzählen«, sagte ich. »Du hast sie vermutlich schon ein paar Tage nicht gesehen, oder?«
    »Nein. Sieht ganz so aus, als wären wir beide deprimiert.«
    Ich war bereit zuzugeben, dass meine Laune ziemlich düster war, und lächelte ihn an. »Ja, kann man so sagen«, erwiderte ich. »Seit Erics Schöpfer da ist, der auch noch furchterregender als ein Zombie wirkt, bin ich ziemlich auf mich allein gestellt.«
    »Falls wir nichts von unseren treulosen Tomaten hören, lass uns doch morgen Abend ausgehen. Wir könnten noch mal im Crawdad Diner essen«, schlug Sam vor. »Oder ich grille uns ein paar Steaks.«
    »Klingt gut«, sagte ich und freute mich über sein Angebot. Ich hatte mich schon ganz verloren gefühlt. Jason widmete sich offensichtlich ganz seiner Michele (aber immerhin war er letztens bis spätnachts bei mir geblieben, als ich schon fast erwartet hatte, dass er abhauen würde); Eric war anscheinend beschäftigt; Claude war fast nie zu Hause oder schlief, wenn ich wach war; Tara war völlig damit ausgelastet, schwanger zu sein; und Amelia fand nur gelegentlich die Zeit, mir eine E-Mail zu schicken. Ich hatte nichts dagegen, von Zeit zu Zeit ein wenig allein zu sein - eigentlich genoss ich es sogar -, aber zuletzt war es doch etwas zu viel des Guten gewesen. Das Alleinsein macht jedenfalls sehr viel mehr Spaß, wenn man aus freien Stücken allein ist.
    Erleichtert, dass das Gespräch mit Antoine vorbei war, und grübelnd, welche Schwierigkeiten Tom Lattesta mir in Zukunft wohl noch machen würde, zog ich meine Handtasche aus der Kommode in Sams Büro und machte mich auf den Weg nach Hause.
    Es war ein wunderschöner Spätnachmittag, als ich hinter meinem Haus parkte. Ich hatte vor, noch ein wenig Gymnastik nach einem Übungsprogramm auf DVD zu machen, ehe ich mich ums Abendessen kümmerte. Claudes Auto war nicht da. Und Jasons Pick-up hatte ich auch nicht gesehen, daher war ich überrascht, ihn auf den Stufen der hinteren Veranda sitzen zu sehen.
    »Hey, Bruderherz!«, rief ich, als ich aus dem Auto stieg. »Sag mal, kannst du mir erklären ...« Und dann nahm ich sein Hirnmuster wahr und erkannte, dass der Mann dort auf den Stufen gar nicht Jason war. Ich erstarrte. Und konnte meinen Großonkel, den Halbelfen Dermot nur noch anstarren und hoffen, dass er nicht gekommen war, um mich zu töten.

       Kapitel 11
    Er hätte mich etwa sechzigmal umbringen können in den Sekunden, die ich einfach nur dastand. Doch trotz der Tatsache, dass er es nicht getan hatte, ließ ich ihn nicht aus den Augen.
    »Hab keine Angst«, sagte Dermot und erhob sich mit einer Anmut, die Jason nie hinbekommen hätte. Er bewegte sich so geschmeidig, als wären seine Gelenke geölt.
    Mit tauben Lippen sagte ich: »Kann's nicht ändern.«
    »Ich will etwas erklären«, sagte er und kam näher.
    »Erklären?«
    »Ich wollte euch beide besser kennenlernen«, sagte er, während er noch näher kam. Jetzt konnte von einem Höflichkeitsabstand schon keine Rede mehr sein. Seine Augen waren blau wie Jasons, aufrichtig wie Jasons, aber es stand - ehrlich gesagt - ein irrer Blick darin. Nicht wie bei Jason. »Ich war verwirrt.«
    »Worüber?« Ich wollte das Gespräch unbedingt in Gang halten, denn ich hatte keine Ahnung, was passieren würde, wenn es stockte.
    »Darüber, wo meine Loyalitäten lagen«, erwiderte er und neigte seinen Kopf graziös wie ein Schwan.
    »Natürlich. Erzähl doch mal.« Oh, hätte ich bloß meine mit Zitronensaft geladene Wasserpistole in der Handtasche gehabt! Aber ich hatte Eric versprochen, sie auf meinen Nachttisch zu legen, als Claude bei mir einzog. Deshalb lag sie jetzt auch dort. Und der kleine Eisenspaten war auch da, wo er hingehörte, nämlich im Geräteschuppen.
    »Gern«, sagte er und blieb so dicht vor mir stehen, dass ich seinen Geruch wahrnehmen konnte. Er roch großartig. Das tun alle Elfen. »Ich weiß, dass du meinen Vater Niall kennengelernt hast.«
    Ich nickte ganz leicht. »Ja«, sagte ich, nur zur Sicherheit.
    »Mochtest du ihn?«
    »Ja«, sagte ich ohne Zögern. »Ich mochte ihn. Mag ihn.«
    »Es fällt leicht, ihn zu mögen. Er ist charmant«, fuhr Dermot fort. »Meine Mutter, Einin, war auch schön. Nicht schön auf Elfenart, wie Niall, aber schön auf Menschenart.«
    »Das hat Niall mir auch erzählt«, sagte

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