Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vor Vampiren wird gewarnt

Vor Vampiren wird gewarnt

Titel: Vor Vampiren wird gewarnt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
Vom Netzwerk:
Katherine Boudreaux gehen, um sich zu versichern, dass seine wichtigen Gäste auch zufrieden waren.
    »Er wird Eric ruinieren, wenn er bleibt«, sagte Pam.
    »Wie das?«
    »Der Junge wird wieder morden, und diesmal wird es uns nicht gelingen, es zu vertuschen. Er kann sich im Bruchteil einer Sekunde davonstehlen und muss ständig überwacht werden. Und trotzdem zögert Ocella, den Jungen endgültig aufzugeben.«
    »Pam, lass Ocella entscheiden«, warnte ich sie. Da wir unter uns waren, nahm ich mir die Freiheit, Erics Schöpfer bei seinem privaten Namen zu nennen. »Das meine ich ernst. Eric würde es ihm erlauben müssen, dich zu töten, falls du Alexej ausschaltest.«
    »Du magst mich wirklich.« Pam war gerührt; damit hatte ich nicht gerechnet.
    »Du bist meine Lieblingsvampirin«, erwiderte ich. »Natürlich mag ich dich.«
    »Wir sind Freundinnen«, sagte Pam.
    »Das weißt du doch.«
    »Das wird nicht gut ausgehen«, fügte Pam noch hinzu, als ich in mein Auto stieg.
    Darauf fiel mir nichts mehr ein.
    Als ich nach Hause kam, aß ich erst einmal ein Zimtbrötchen, einfach weil ich fand, dass ich eins verdient hatte. Ich machte mir solche Sorgen, dass ich nicht mal daran denken konnte, ins Bett zu gehen. Der russische Zarewitsch hatte mir seinen ganz persönlichen Albtraum gezeigt. Ich hatte noch nie von einem Vampir (oder irgendeinem anderen Wesen, Mensch oder nicht) gehört, der fähig war, eine Erinnerung wie diese an andere weiterzugeben. Und besonders furchtbar erschien mir, dass ausgerechnet Alexej, der so grauenhafte Erinnerungen hatte, dieses »Talent« besaß. Ich rief mir die entsetzliche Tortur der Zarenfamilie noch einmal vor Augen und verstand, warum der Junge so war, wie er war. Aber ich verstand auch, warum er womöglich ... zur Ruhe gebettet werden musste. Schließlich schob ich meinen Küchenstuhl zurück und stand vom Tisch auf. Ich war vollkommen erledigt, jetzt war ich wirklich bettreif. Doch aus diesem Plan wurde vorerst nichts, denn es klingelte an der Tür.
    Man sollte meinen, dass man Besucher schon von Weitem kommen hören kann, wenn man allein draußen auf dem Land wohnt, am Ende einer langen Auffahrt durch den Wald. Aber das war nicht immer der Fall, vor allem nicht bei Supras. Die Frau, die ich durch den Türspion sah, kannte ich nicht, aber ich merkte, dass sie eine Vampirin war. Was hieß, dass sie ohne meine Erlaubnis das Haus nicht betreten und ich sie erst mal gefahrlos fragen konnte, was sie wollte. Neugierig öffnete ich die Tür.
    »Hi, kann ich Ihnen helfen?«, fragte ich.
    Sie sah mich von oben bis unten an. »Sind Sie Sookie Stackhouse?«
    »Ja.«
    »Sie haben mir eine E-Mail geschrieben.«
    Alexej musste auch meinen Geist verwirrt haben. Ich war langsam heute Abend. »Judith Vardamon?«
    »Ebendie.«
    »Und Lorena war Ihre Schöpferin?«
    »War sie.«
    »Kommen Sie bitte herein«, sagte ich und trat einen Schritt zur Seite. Das war vielleicht ein Fehler, aber ich hatte die Hoffnung, dass Judith meine Nachricht beantworten würde, schon fast aufgegeben gehabt. Und weil sie den ganzen Weg von Little Rock hierhergekommen war, schuldete ich ihr so viel Vertrauen, fand ich.
    Judith hob die Augenbrauen und trat über meine Schwelle. »Entweder Sie lieben Bill oder Sie sind eine Närrin.«
    »Keins von beidem. Möchten Sie ein TrueBlood?«
    »Jetzt nicht, danke.«
    »Setzen Sie sich doch.«
    Ich ließ mich auf der Kante des Lehnsessels nieder, während Judith das Sofa nahm. Wie unglaublich, dachte ich, dass Lorena sowohl Bill als auch Judith »erschaffen« hatte. Am liebsten hätte ich sofort alle möglichen Fragen gestellt, doch ich wollte die Vampirin, die mir schon jetzt einen enormen Gefallen getan hatte, weder beleidigen noch reizen.
    »Sie kennen Bill also«, sagte ich, um das Gespräch, das wir führen mussten, in Gang zu bringen.
    »Ja, ich kenne ihn.« Sie wirkte wachsam, was seltsam war, wenn man bedachte, wie viel stärker sie war als ich.
    »Sie sind die jüngere Schwester, oder?« Sie sah aus wie dreißig, zumindest musste sie bei ihrem Tod so alt gewesen sein. Ihr Haar war dunkelbraun, ihre Augen blau, und sie war von kleiner, wohlgeformter Gestalt. Sie wirkte so harmlos wie kein anderer Vampir, der mir je begegnet war, auf den ersten Blick jedenfalls. Und sie kam mir irgendwie bekannt vor.
    »Wie bitte?«
    »Lorena hat Sie nach Bill zum Vampir gemacht, oder? Warum hat sie Sie ausgewählt?«
    »Sie waren eine Zeit lang Bills Geliebte? Habe ich Ihre E-Mail da richtig

Weitere Kostenlose Bücher