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Vor Vampiren wird gewarnt

Vor Vampiren wird gewarnt

Titel: Vor Vampiren wird gewarnt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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großartige Vampirin«, versicherte ich ihr, weil ich nicht wusste, was ich sonst sagen sollte.
    Pam nickte. »Ja. Das bin ich.«
    Wir sprachen nicht mehr, bis wir Erics Haus erreicht hatten. Seltsamerweise hatte er sich ein Haus in einer bewachten Wohnanlage mit striktem Gebäudecode gekauft. Eric gefiel es, dass das Zugangstor tagsüber von Sicherheitsleuten streng bewacht wurde. Und ihm gefiel sein Feldsteinhaus. Es gab nicht allzu viele Unterkellerungen in Shreveport, da der Wasserpegel zu hoch war, doch Erics Haus lag an einem Hang. Ursprünglich konnte man das untere Geschoss von der hinteren Terrasse aus betreten. Eric hatte diese Tür jedoch herausreißen und die Wand fest zumauern lassen und sich so einen wunderbaren Tagesruheort geschaffen.
    Erst seit uns Blutsbande verbanden, lud Eric mich zu sich nach Hause ein.
    Manchmal war es aufregend, so eng mit Eric verbunden zu sein, doch manchmal kam ich mir auch gefangen vor. Ich konnte es zwar selbst kaum glauben, aber der Sex war sogar noch besser geworden, seit ich mich, zumindest weitgehend, von den Attacken der feindlichen Elfen erholt hatte. Und in diesem Augenblick fühlte ich mich, als würde jedes einzelne Molekül meines Körpers summen, nur weil ich in seiner Nähe war.
    Pam hatte einen Garagenöffner dabei, auf den sie jetzt drückte. Das Tor schwang hoch, und Erics Auto kam zum Vorschein. Abgesehen von der schimmernden Corvette stand nichts in der Garage: keine Liegestühle, keine Beutel voll Rasensaatgut, keine halb leeren Farbtöpfe. Keine Stehleiter, Overalls oder Jagdstiefel. Solche Gegenstände brauchte Eric nicht. Es gab viel Rasenfläche in der Gegend, schöne Rasen mit ordentlich bepflanzten und gedüngten Blumenbeeten - doch ein Gartenpflegeservice mähte jeden Grashalm ab, stutzte jeden Busch zurecht und harkte jedes Blatt auf.
    Pam machte es großen Spaß, das automatische Garagentor wieder herunterzufahren, als wir drin waren. Die Küchentür war abgeschlossen, doch Pam hatte einen Schlüssel, sodass wir von der Garage direkt ins Haus gehen konnten. Küchen sind für Vampire eigentlich nutzlos, auch wenn sie einen kleinen Kühlschrank für das synthetische Blut brauchen und eine Mikrowelle praktisch ist, um es auf Körpertemperatur zu erwärmen. Eric hatte eine Kaffeemaschine gekauft für mich, und er hatte ein paar Lebensmittel im Gefrierschrank für Menschen, die ihn besuchen kamen. In letzter Zeit war vor allem ich dieser Mensch gewesen.
    »Eric!«, rief ich, als wir durch die Tür traten. Pam und ich zogen unsere Schuhe aus, das war eine von Erics Hausregeln.
    »Oh, jetzt geh ihn schon begrüßen!«, sagte Pam, als ich sie ansah. »Ich muss erst mal ein paar Flaschen True-Blood und andere lebenserhaltende Dinge ausladen und wegpacken.«
    Ich lief von der blitzblanken Küche ins Wohnzimmer. Die Farben in der Küche waren ziemlich langweilig, aber das Wohnzimmer entsprach ganz Erics Persönlichkeit. Man sah es seinem Kleidungsstil meist nicht an, aber Eric hegte eine Vorliebe für intensive Farben. Als ich ihn zum ersten Mal zu Hause besuchen kam, war ich über das Wohnzimmer höllisch erschrocken. Die Wände waren saphirblau, die Decken- und Fußleisten strahlend weiß, und die Möbel waren ein buntes Sammelsurium von Stücken, die ihm irgendwann mal gefallen hatten, gepolstert in allen Edelsteinfarben der Welt, manche sogar noch kunstvoll gemustert - in Rubinrot, Blau, Citringelb, Jade- und Smaragdgrün und Topazgold. Und weil Eric ein großer Mann war, waren auch seine Möbel groß: schwere, solide Stücke, die mit Kissen übersät waren.
    Eric trat aus seinem Arbeitszimmer. Ich brauchte ihn nur zu sehen, und schon herrschte Aufruhr unter meinen Hormonen. Eric ist sehr groß, hat langes, goldblondes Haar und so blaue Augen, dass die Farbe aus seinem bleichen Gesicht - einem kantigen, männlichen Gesicht - beinah hervorzuspringen scheint. Er hat ganz und gar nichts Androgynes an sich. Meistens trägt er Jeans und T-Shirts, aber ich habe ihn auch schon im Anzug gesehen. Dem Männermagazin >GQ< war wirklich etwas durch die Lappen gegangen, als Eric beschloss, dass seine Talente eher darin lagen, ein Geschäftsimperium aufzubauen, als zu modeln. Heute Nacht trug er nicht mal ein T-Shirt, und man sah einige versprengte goldblonde Härchen bis zum Bund seiner Jeans hinterunterlaufen und auf seiner bleichen Haut schimmern.
    »Na los«, sagte Eric, breitete die Arme aus und lächelte. Ich lachte, rannte los und machte einen Satz. Eric fing

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