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Vor Vampiren wird gewarnt

Vor Vampiren wird gewarnt

Titel: Vor Vampiren wird gewarnt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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das schaffen, junge Frau, dann können Sie es gern ausprobieren.«
    »Aber nicht doch«, erwiderte ich, vollkommen unaufrichtig. »Ich würde nicht im Traum daran denken, Erics Dad so etwas anzutun.« Eigentlich gar keine schlechte Idee.
    Eric zuckte am ganzen Körper, was komisch aussah, wie ein Hund, der im Traum rannte. »Sei höflich.« In seiner Stimme lag nicht die geringste Komik. Er hatte mir einen Befehl erteilt.
    Ich holte einmal tief Luft. Es lag mir auf der Zunge, Eric die Erlaubnis, sich in meinem Haus aufzuhalten, zu entziehen. Er würde gehen müssen, und Appius Livius und Alexej vermutlich auch. Es war dieses »vermutlich«, das mich dann doch schweigen ließ. Die gruselige Vorstellung, auch nur eine Sekunde lang mit Appius Livius allein zu sein, übertrumpfte die witzige Fantasie, wie die drei Vampire rückwärtsgehend das Haus verlassen müssten.
    Es war vermutlich ein Glück für uns alle, dass es in diesem Augenblick an der Haustür klingelte. Wie von der Tarantel gestochen sprang ich auf. Es würde guttun, weitere Atmende um sich zu haben.
    Alcide kam im Anzug und hatte eine Frau an jeder Seite; Annabelle, die ein dunkelgrünes Etuikleid und Pumps mit hohen Absätzen trug, und Jannalynn, Sams neue Freundin. Jannalynn hatte in gewisser Weise Stil, auch wenn es ein Stil war, der mich immer wieder sprachlos machte. Sie trug ein glänzendes silbernes Kleid, das kaum den Busen bedeckte, und hochhackige silberne Sandaletten, die vorn geschnürt waren. Silberner Lidschatten über stark mit Kajal umrandeten Augen komplettierten den Look. Und doch sah sie auf schaurige Weise schön aus. Sam hatte definitiv etwas für außergewöhnliche Frauen übrig und auch keine Angst vor starken Persönlichkeiten, ein Gedanke, über den ich später noch mal nachdenken müsste. Hatte das vielleicht etwas mit der Zweigestaltigkeit zu tun? Alcide war genauso.
    Ich begrüßte den Leitwolf mit einer Umarmung und sagte hallo zu Annabelle und Jannalynn, die mir kurz zunickten.
    »Von welchem Problem hat Eric am Telefon gesprochen?«, fragte Alcide, doch ich trat zur Seite und ließ sie erst mal herein. Als die Werwölfe sahen, dass sie einen Raum voller Vampire betraten, stieg ihre Anspannung merklich. Sie hatten nur mit Eric gerechnet. Ich sah zu den Vampiren hinüber und merkte, dass sie alle aufgestanden waren. Sogar Alexej war in Alarmbereitschaft.
    »Alcide, schön, dich zu sehen«, sagte Jason. »Und die Ladys, eine schicker als die andere heute Abend.«
    Ich schaltete mich ein. »Hi, alle zusammen!«, rief ich fröhlich. »Es ist wirklich nett, dass ihr so kurzfristig kommen konntet. Eric, du kennst Alcide ja. Alcide, das ist Erics alter Freund Appius Livius Ocella, der zu Besuch hier ist, mit seinem, äh, Protege Alexej. Eric, ich weiß nicht, ob du Alcides Freundin Annabelle schon kennst, ein neues Rudelmitglied, und das ist Jannalynn, sie ist bereits seit Jahren beim Reißzahn-Rudel. Jannalynn, wir hatten noch nie die Gelegenheit, uns mal richtig zu unterhalten, aber Sam spricht natürlich die ganze Zeit von Ihnen. Und ich glaube, ihr alle kennt meinen Bruder Jason.«
    Puh. Das war ja der reinste Vorstellungsmarathon gewesen. Aber da es bei Vampiren kein Händeschütteln gab, war damit das Eröffnungsgeplänkel beendet. Ich sorgte dafür, dass alle einen Sitzplatz fanden, und bot auch etwas zu trinken an. Doch alle lehnten ab.
    Eric kam gleich zur Sache. »Alcide, eine meiner Fährtenleserinnen hat Sookies Land überprüft, weil Basim al Saud in ihrem Wald Fremde gewittert hatte. Und meine Fährtenleserin hat herausgefunden, dass dort eine frische Leiche begraben liegt.«
    Alcide sah Eric an, als spreche er in Zungen.
    »Wir haben in der Vollmondnacht dort niemanden getötet«, erwiderte Alcide. »Basim sagte, er habe auf Sookies Land eine alte Leiche, ein oder zwei Elfen und einen Vampir gewittert. Von einer frischen Leiche war keine Rede.« »Dennoch ist dort ein neues Grab.«
    »Mit dem wir nichts zu tun haben.« Alcide zuckte die Achseln. »Ihre Fährtenleserin hat die frische Leiche doch erst drei Nächte, nachdem wir dort waren, aufgespürt.«
    »Ist das nicht ein etwas zu großer Zufall? Eine Leiche auf Sookies Land, gleich nachdem Ihr Rudel dort war?« Eric wirkte auf nervtötende Weise vernünftig.
    »Vielleicht ist es ein noch größerer Zufall, dass sich bereits eine Leiche auf Sookies Land befand.«
    Oh, Mist. Darüber wollte ich nun wirklich nicht reden.
    Jannalynn ging soweit, Eric tatsächlich

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