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Vor Vampiren wird gewarnt

Vor Vampiren wird gewarnt

Titel: Vor Vampiren wird gewarnt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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auseinanderzuhalten.
    Annabelle wich zurück vor Alcides Knurren, sprach aber weiter. »Und dann hat Basim mich mit einer Ausrede aus dem Apartment komplimentiert und ist losgefahren. Ich versuchte ihm zu folgen, habe ihn aber verloren.«
    »Du hattest einen Verdacht«, sagte Jannalynn, »hast aber den Leitwolf nicht informiert. Oder mich. Oder überhaupt irgendwen. Wir haben dich aufgenommen und dich zu einem Rudelmitglied gemacht, und du hast uns verraten.« Dann schlug sie Annabelle ganz plötzlich mit der Faust gegen den Kopf, wobei sie geradezu einen Luftsprung vollführte, um den Schlag zu platzieren. Annabelle ging zu Boden. Ich hielt den Atem an, und da war ich nicht die Einzige.
    Aber ich war die Einzige, die bemerkte, dass Jason Mühe hatte, Alexej zurückzuhalten. Die gewalttätige Atmosphäre hatte irgendetwas in dem Jungen freigesetzt. Wenn er ein bisschen größer gewesen wäre, hätte Jason bereits auf dem Boden gelegen. Ich stieß Eric in die Seite und deutete mit einem Kopfnicken in Richtung der Rangelei. Mit einem Satz war Eric bei Jason und half ihm, den Jungen zu bändigen, der strampelte und fauchte in ihren Armen.
    Schweigen breitete sich aus auf der dunklen Lichtung, als alle zusahen, wie die beiden gegen Alexejs Tobsuchtsanfall ankämpften. Appius Livius wirkte tieftraurig, bahnte sich aber schließlich einen Weg in das Gewirr von Gliedmaßen und schlang seine Arme um sein Kind. »Schhhhhh«, machte er. »Sei still, mein Sohn.« Langsam beruhigte sich Alexej wieder.
    Alcides Stimme ähnelte sehr einem Grollen, als er sagte: »Jannalynn, du bist meine neue Stellvertreterin. Annabeile, steh auf. Das ist eine Sache des Rudels, wir werden das auf einer Rudelversammlung klären.« Damit wandte er uns den Rücken zu und machte Anstalten davonzugehen.
    Die Werwölfe wollten einfach aus dem Wald marschieren und wegfahren. »Entschuldigung!«, rief ich scharf. »Aber da ist immer noch das klitzekleine Problem, dass auf meinem Land eine Leiche liegt. Darüber kann man doch verdammt noch mal nicht einfach so hinweggehen.«
    Die Werwölfe blieben stehen.
    »Stimmt«, sagte Eric. Und dieses eine Wort war von großem Gewicht. »Sookie und ich werden an Ihrer Rudelversammlung teilnehmen müssen, Alcide.«
    »Nur für Rudelmitglieder«, schnauzte Jannalynn. »Keine Einer, keine Untoten.« Sie war noch so schmächtig wie zuvor, aber durch ihre überraschende Beförderung schien sie härter und stärker geworden zu sein. Jannalynn war ein rücksichtsloses kleines Ding, daran bestand kein Zweifel. Sam war entweder enorm mutig, dachte ich, oder enorm töricht.
    »Alcide?«, hakte Eric leise nach.
    »Sookie kann mit Jason kommen, da er zweigestaltig ist«, knurrte Alcide. »Sie ist zwar ein Einer, aber eine Freundin des Rudels. Keine Vampire.«
    Eric sah meinen Bruder an. »Jason, wirst du deine Schwester begleiten?«
    »Klar«, erwiderte Jason.
    Damit war es beschlossen. Aus dem Augenwinkel sah ich, wie Annabelle sich schwankend wieder aufrichtete und zu orientieren versuchte. Jannalynn hatte ihr ziemlich eins verpasst.
    »Was wollt ihr mit der Leiche machen?«, rief ich Alcide hinterher, der jetzt endgültig weiterging. »Sollen wir die wieder eingraben, oder was?«
    Zögernd folgte Annabelle Jannalynn und Alcide. Na, das würde ja eine fröhliche Rückfahrt nach Shreveport werden. »Er wird heute Nacht noch abgeholt«, rief Jannalynn mir über die Schulter zu. »Es wird also einiges los sein in Ihrem Wald. Machen Sie sich deswegen keine Sorgen.« Als Annabelle sich noch einmal umdrehte, sah ich, dass sie aus einem Mundwinkel blutete. Ich spürte, wie die Aufmerksamkeit der Vampire stieg. Alexej trat sogar einen Schritt von Jason weg und wäre ihr gefolgt, wenn Appius Livius den Jungen nicht fest im Griff gehabt hätte.
    »Wollen wir ihn wieder eingraben?«, fragte Jason.
    »Wenn sie Leute schicken, die ihn holen, ist das vergebene Liebesmüh«, sagte ich. »Ich bin so froh, dass du mir Heidi geschickt hast, Eric. Sonst...« Ich dachte noch mal scharf nach. »Hört mal, wenn Basim auf meinem Land begraben wurde, dann doch wohl, damit er hier gefunden wird, oder? Es ist also völlig unklar, wann jemand den Tipp bekommt, doch hier mal nach ihm zu suchen.«
    Der Einzige, der meiner Argumentation folgen konnte, war Jason, denn er sagte: »Okay, dann müssen wir ihn hier wegschaffen.«
    Ich wedelte mit den Armen, es konnte mir gar nicht schnell genug gehen. »Los, los«, rief ich. »Wir müssen ihn nur irgendwo

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