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Vorgetäuscht: Liebesroman (German Edition)

Vorgetäuscht: Liebesroman (German Edition)

Titel: Vorgetäuscht: Liebesroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisa Lorello
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Käsekuchen ab und kaute ihn sehr langsam.
Grundgütiger …
    »Sie weichen meiner Frage aus«, sagte er.
    »Welcher Frage?«
    »Was Ihnen Vergnügen bereitet.«
    »Warum wollen Sie das wissen?«
    »Ich habe nicht vor, es gegen Sie zu verwenden«, sagte er. »Falls Sie sich darüber Sorgen machen. Es ist doch eine wichtige Frage, genauso wie, was Sie sich erträumen und was Sie sich vorstellen, wo Sie in fünf Jahren leben wollen.«
    »Vielleicht ist es eine wichtige Frage«, erwiderte ich. »Aber sie ist auch sehr persönlich. Warum sollte ich mich mit Ihnen über meine sexuellen Freuden unterhalten wollen?«
    »Wer hat denn von sexuellen Freuden gesprochen?«, provozierte er mich. »Ein Buch zu lesen, kann Freude bereiten. Oder in einem Cabrio mit heruntergelassenem Verdeck zu fahren, jeder einzelne Bissen dieses Käsekuchens – den Sie offensichtlich sehr genießen. Dieser Käsekuchen ist ein sinnliches Erlebnis für Sie.«
    Ich hasse diesen Typen.
    »Also?«, fragte er. »Womit kriegt man Sie?«
    Ich starrte ihn einen Moment an, die Gabel noch im Mund.
    »Okay. Sie haben recht, was den Käsekuchen angeht«, lenkte ich ein. »Was das andere angeht, na ja, ich mag Schokolade, den Klang einer richtig guten akustischen Gitarre, einen Spaziergang an einem warmen, windigen Tag wie heute und Fußmassagen. Wie wär’s damit?«
    Er aß den Rugelach auf. »Es ist ein Anfang. Und jetzt stellen Sie sich vor, dass jemand Sie mit Schokolade füttert, Ihnen Ihren Lieblingssong auf der Gitarre vorspielt, diesen Spaziergang mit Ihnen macht – auch wenn das ein ziemliches Klischee ist, oder etwa nicht? – und Ihnen die Füße massiert.«
    Wieder ließ ich mir Zeit, um die Wirkung des Bildes voll zu entfalten, und wieder fühlte ich das Streichholz. Aber ich war auf der Hut.
    »Das kann ich in jeder ernsthaften Beziehung bekommen, warum sollte ich dafür bezahlen?«
    »Einigen Frauen ist es das wert, dafür zu bezahlen«, erklärte er mir. »Und einige bekommen es nur, wenn sie dafür bezahlen. Wann waren Sie zuletzt in einer ernsthaften Beziehung?«
    Ich dachte an Andrew und mir wurde plötzlich klar, dass ich ihn massiert und zu Spaziergängen überredet hatte. Und ihn beknien musste, mir einen Song vorzuspielen.
    »Dann sind Sie also ihr Retter. Wie nett von Ihnen. Und alles hat seinen Preis.«
    »Ich biete eine Dienstleistung an, für die ich meine Talente einsetze, genau wie Sie.«
    »Klar, aber meine Dienstleistung ist legal.«
    »Meine auch«, erwiderte er. »Hundert Prozent. Ich bin der Begleiter für eine Nacht. Der Vertrag regelt ausdrücklich, dass ich nicht – wie soll ich sagen? –, dass ich bestimmte Grenzen nicht überschreite.«
    »Da habe ich aber was anderes gehört. Nämlich dass Sie wirklich besonders sein sollen. Und ich habe mit eigenen Augen gesehen, wie die Frauen Sie ansehen. Erzählen Sie mirnicht, dass das von einem Kuss auf die Wange am Ende der Nacht kommt.«
    »Ich biete andere Arten von Vergnügungen – Sie denken sich den Rest aus.«
    Ich sah ihn einen Moment an. Ich ärgerte mich über ihn und zugleich faszinierte er mich. Ich wusste nicht, was ich sagen sollte.
    Devin nahm die Unterhaltung wieder auf. »Also, Andi. Sie wollten eine Beratung. Die haben Sie bekommen. Und was denken Sie jetzt?«
    »Ich hab kein Interesse.«
    Ich log. Tatsache war, dass ich
sehr großes Interesse
hatte, aber wie sollte ich ihm sagen, was ich mir wirklich wünschte? Wie konnte ich meinen Kolleginnen und Freundinnen gegenübertreten – oder, verdammt noch mal, mir selbst. Und wie sollte ich das finanzieren?
    »Sind Sie sicher?«
    Ich drückte das Kreuz durch. Wusste er es?
    »Ja, tut mir leid, wenn ich Ihre Zeit umsonst in Anspruch genommen habe.«
    »Überhaupt nicht«, erwiderte er. »Ich wusste schon, dass Sie keine Klientin werden würden. Aber ich unterhalte mich gerne mit Ihnen.«
    Hatte er das nicht schon das letzte Mal gesagt, als wir uns getroffen hatten?
    »Warum sagen Sie das?«, fragte ich.
    »Sie sind nicht der Typ.«
    »Was für ein Typ?«, fragte ich defensiv.
    »Sie machen sich zu viel daraus, was andere von Ihnen denken. Sie sind zu unsicher.«
    »Nein, ich meinte, warum Sie sagen, dass es interessant ist, sich mit mir zu unterhalten.«
    »Ich weiß nicht, Sie haben irgendetwas an sich, Andi«, sagte Devin. »Sie sind mir in der Minute aufgefallen, in der Sie denRaum betreten haben, und ich wusste einfach, dass ich mich mit Ihnen unterhalten musste.«
    Ich bin ihm aufgefallen. Bei

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