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Vorgetäuscht: Liebesroman (German Edition)

Vorgetäuscht: Liebesroman (German Edition)

Titel: Vorgetäuscht: Liebesroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisa Lorello
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Du lernst doch jetzt was Neues. Du bist bereit, deine eigenen Erfahrungen zu machen. Und außerdem hört es sich wirklich nicht so an, als hättest du in deiner Jugend viel Ermutigung bekommen.«
    »Wie meinst du das?«
    »Ich meine, dass man über dich gesagt hat, du seist
tabu
, und Sex war natürlich auch ein Riesentabu, ein Geheimnis, aber du warst es nicht wert, es kennenzulernen.«
    Das war mir nie bewusst geworden. Plötzlich sah ich meine Kindheit durch eine ganz andere Brille.
    »Und das ist wirklich gemein«, fuhr er fort. »Schlimm genug, dass die Gesellschaft uns eintrichtert, der Körper einer Frau sei etwas, was man benutzen könne. Du hattest mit einem zweiseitigen Schwert zu kämpfen. Deine Brüder haben die Botschaft ausgesendet, dass du niemandem zu Diensten sein solltest, und wenn sie es noch so gut gemeint haben. Und beide Vorstellungen sind so was von dermaßen falsch. Sie haben dich dafür bestraft, diejenige zu sein, die du warst. Dafür, dass du attraktiv warst und andere sich von dir angezogen fühlten. Wahrscheinlich haben sie gedacht, du seist zu gut für den durchschnittlichen Typen, aber du hast es anders verstanden, nämlich als seist du diejenige, die für andere nicht gut genug war. Ich wette, als Kind warst du lebhaft und sexy, und deine Familie hat dir das einfach ausgetrieben.«
    Ganz sacht umfasste er mein Kinn und hob es hoch. Mir liefen die Tränen übers Gesicht. Er wischte sie behutsam weg. Ich versuchte, ihn nicht anzusehen, aber es ging nicht.
    »Du bist wirklich sehr sexy, weißt du das?«
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Willst du noch was wissen?«, fragte er.
    Ich fühlte mich wie ein kleines Mädchen, das er wegen einem Kratzer auf dem Knie oder einer zerbrochenen Vase tröstete. »Was denn?«, wimmerte ich schon fast.
    »Du hast mich ganz schön in Fahrt gebracht.«
    Ich richtete mich auf.
    »Wirklich?«
    »Ja, verdammt.«
    »Wie denn? Was hat dir denn gefallen?«
    »Es hat mir gefallen, wie du meine Haare gestreichelt hast. Es ist schon eine Weile her, seit eine Frau das mal bei mir gemacht hat.« Er nahm meine Hand und hielt sie in der seinen. Er strich mir über die Finger. »Ich mag es, wie deine Hände sich anfühlen. Du hast so feine Hände. Ich wette, Männer lieben deine Sanftheit.«
    Wenn es so war, hatten sie es mir nie gesagt.
    Ich sah auf seine Hand herab und nahm sie in meine.
    »Ich liebe Haare, die ich durch meine Finger gleiten lassen kann«, sagte ich mit einem Blick auf seinen braunen Stufenschnitt. »Ich mag
deine
Haare.«
    Meine weibliche Seite überwältigte mich und meine Stimme wurde leise und ganz weich: »Und ich hab deine Hände auf meinem Hals geliebt«, fügte ich hinzu.
    Er lächelte und senkte den Blick – ich hätte schwören können, er sei rot geworden. Ich rückte an ihn heran, unsere Knie berührten sich jetzt, und beugte mich vor. »Willst du noch mehr?«, fragte ich. Er lachte und wich ein ganz kleines bisschen zurück. Ich fühlte mich gedemütigt, bestimmt dachte er, ich machte einen Scherz.
    »Also«, begann ich, nahm Haltung an und sagte wie im Unterricht, »ist es die Absicht des Vorspiels, dass man besseren Geschlechtsverkehr hat?«
    »Hängt von den Lesern ab«, sagte er mit einem Zwinkern. »Aber ich glaube eigentlich, die Absicht des Vorspiels ist schlicht und einfach nur Vergnügen. Hör auf, dir so viele Sorgen darüber zu machen, und die Sache mit dem Geschlechtsverkehr regelt sich ganz von allein.«
    »Du hast es immer mit dem Vergnügen – du bist ein Hedonist, weißt du das eigentlich?«
    »Darin besteht mein Job«, erklärte er mir ernsthaft.
    »Und du willst mir erzählen, deine Klientinnen würden das Vorspiel mehr genießen als den eigentlichen Sex?«
    »Das
ist
der Sex.«
    »Wie meinst du das?«
    »Andi, ich gehe mit meinen Klientinnen nicht bis zum Ende.«
    Einen Dollar für jeden Moment, in dem mich Devin überraschte, und ich hätte sein verdammtes Loft kaufen können.
    »
Nein?«
    »Hast du den Vertrag denn nicht gelesen?«
    »Aber du bist ein
Callboy
! Wofür bezahlen sie dir denn sonst so viel Geld?«
    »Dafür, dass ich ihnen Vergnügen bereite.«
    »Und das tust du, ohne tatsächlich …«
    »Ohne meinen Penis einzuführen?«
    Bei diesen Worten zuckte ich zusammen.
    »Es gibt so viele Möglichkeiten beim Sex, Andi. Meistens kriegen die Frauen sowieso keinen Orgasmus durch Geschlechtsverkehr.«
    »Das weiß sogar ich.«
    »Hast du je einen Orgasmus gehabt?«
    »Ja und nein.« Ich hoffte, er würde das

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