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Vorgetäuscht: Liebesroman (German Edition)

Vorgetäuscht: Liebesroman (German Edition)

Titel: Vorgetäuscht: Liebesroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisa Lorello
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waren.
    Eines Tages kam Maggie in mein Büro, dicht gefolgt von Jayce. Ich hatte gerade Sams letzte E-Mail gelesen.
    »Hört euch diese Mail von Sam an«, sagte ich und las sie ihnen vor: »
Ich habe gerade meinen letzten Kurs des Tages hinter mir, in dem wir David Sedaris‘ Essays diskutiert haben, den du mir empfohlen hast … 
, die Lernkurve«, schob ich ein. »
Und meine Studenten haben genauso reagiert wie deine – sie konnten sich einfach nicht darüber einkriegen, dass Sedaris seine Studenten ermutigte, während des Seminars zu rauchen. Sie haben sich total daran festgebissen.
Ist das nicht brüllend komisch?«, fragte ich die beiden. »Genau dieselbe Reaktion!«
    Mags und Jayce wechselten einen Blick, dann sahen sie mich an.
    »Mann, du bist ja völlig weggetreten«, sagte Maggie.
    »Worüber redest du?«
    »Du liebst diesen Typ!«
    »Stimmt, ich hab mich verknallt.«
    »Oh, Entschuldigung – du hast dich
verknallt.
Hörst du dir eigentlich selber zu? Und wann ist die Hochzeit geplant?«
    »Ach, hört schon auf«, sagte ich verärgert.
    »Weiß Devin das?«, fragte Jayce.
    »Weiß Devin was?«
    »Dass du mit Sam eine Fernbeziehung führst.«
    »So genau nicht«, sagte ich kleinlaut.
    »Du nimmst uns auf den Arm«, sagte Maggie. »Das geht nun seit – seit fünf oder sechs Wochen? Und du hast in der ganzen Zeit kein Wort darüber verloren?«
    »Es ist ja nicht gerade so, als ob Devin und ich uns in den letzten Wochen so oft gesehen hätten. Im Moment rufen wir uns nur einmal die Woche an, manchmal sogar noch seltener.«
    »Warum? Was ist passiert?«, fragte Jayce.
    »Eigentlich nichts weiter. In den Weihnachtsferien hatte er tierisch viel zu tun, aber was seitdem los ist, weiß ich nicht.«
    »Vielleicht habt ihr euch beide irgendwie daran gewöhnt, nichts mehr miteinander zu machen«, sagte Jayce.
    »Vielleicht hat er eine Freundin!«, warf Maggie ein. Daran hatte ich noch nie gedacht, aber bei dem Gedanken zog sich alles in mir zusammen. Mags, beste Freundin, die sie war, bemerkte es.
    »Warum sollte es dir etwas ausmachen, wenn du mit Sam zusammen bist?«
    »Wer sagt, dass es mir etwas ausmacht?«, log ich schlecht. »Es ist ja nicht so, als ob Devin und ich zusammen gewesen wären. Und wer sagt, dass ich mit Sam zusammen bin?«
    »Devin ist ein Typ, mit dem man schläft. Sam ist ein Typ, mit dem man frühstückt«, sagte Maggie.
    Ich sah sie verblüfft an. »Was soll das denn heißen?«
    »Vielleicht ist sie in beide verliebt«, sagte Jayce zu Maggie, als sei ich gar nicht da.
    »Ich bin nicht in zwei Männer verliebt!«, sagte ich standhaft.
    »Komm schon, Andi! Daran ist doch nichts verkehrt«, sagte Jayce.
    »Warst du denn schon einmal zur gleichen Zeit in zwei Männer verliebt? Und damit meine ich nicht deinen Freund und Taye Diggs.«
    Jayce grinste. »Schätzchen, über beide bin ich schon lange hinweg. Und auch wenn es mir persönlich noch nie passiert ist, glaube ich trotzdem, dass es möglich ist.«
    »Und du, Mags? Warst du schon mal in zwei Männer zur selben Zeit verliebt?«
    Sie dachte darüber nach.
    »Hängt wahrscheinlich von den Männern ab.«
    Jayce und ich sahen uns verwirrt an.
    »Weiß Sam von Devin?«, fragte Jayce.
    »Hört mal, ich bin nicht in zwei Männer verliebt«, sagte ich noch einmal, vielleicht mit etwas zu viel Nachdruck, und wich ihrer Frage aus. »Und was Sam angeht, na ja, es ist einfach so, wie es ist. Es … macht Spaß. Eigentlich ist es genauso, wie es mit Devin, dem Callboyy, sein sollte. Ganz ohne Druck. Und sogar noch besser, denn ich muss nicht die gesamten Ersparnisse meines Lebens dafür ausgeben oder einen Schwindelvertrag für ein paar Stunden mit ihm unterzeichnen.«
    »Gut für dich«, sagte Maggie. »Aber je eher du das mit dir selbst ins Reine bringst und auch mit den beiden, desto besser wird es dir gehen.«
    Ich wusste, dass sie recht hatte, auch wenn ich ihr nicht die Befriedigung verschaffte, ihr das zu sagen. Und ich wusste, dass es schon längst an der Zeit war.

Kapitel zwanzig

MÄRZ
    An einem Sonnabendnachmittag rief Devin mich an, und wir trafen uns in Greenport bei
Claudio
.
    »Und was läuft so?«, begann ich, nachdem wir uns gesetzt hatten und die Speisekarten ansahen. »Ich hab dich ja seit Ewigkeiten nicht mehr gesehen. Was hast du heute auf der Insel gemacht?«
    »Familientreffen«, sagte er und wich meinem Blick aus.
    »Gab es was zu feiern?«
    »Den Geburtstag meiner Mutter.«
    »Und wie war‘s?«, fragte ich. Ich wusste

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