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Vorhang auf fuer Allie

Titel: Vorhang auf fuer Allie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot Dagmar Henze Anne Brauner
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kichern.
    Wahrscheinlich lachten sie sich über mein Regelbuch kaputt. War es wirklich so bescheuert, ein Regelbuch zu führen? Regeln sind wichtig. Gäbe es keine Regeln, wüsste niemand, wie er sich verhalten muss. Dann wäre die Welt voll mit Brittany Hausers. Wer würde das schon wollen?
    Ich würde nicht aufhören, Regeln aufzuschreiben, nur weil Brittany und Mary Kay es bescheuert fanden. Ich würde nur niemandem mehr davon erzählen. Auch nicht einer neuen besten Freundin, wer immer das werden würde. Manche Dinge behält man lieber für sich. Das ist eine Regel.

Regel Nummer 11
    Hat man erst mal herausgefunden, was das Richtige ist, muss man es tun, auch wenn man keine Lust dazu hat
    Als wir an diesem Tag aus der Schule kamen, berichteten Mom und Dad, Mrs Klinghoffer habe angerufen und verkündet, dass sie das Haus für einen höheren Preis als erwartet verkauft hatte. Also war es vorbei. Mein Kampf gegen den Umzug, meine ich. Ich hatte verloren. Sie hatten gewonnen.
    Unser altes Haus gehörte uns nicht mehr. Es gehörte jetzt anderen Leuten, die ich nicht einmal kannte.
    Mein altes Zimmer gehörte mir auch nicht mehr. Eigentlich durfte ich nicht mal »mein altes Zimmer« sagen, denn genau genommen war es das neue Zimmer von jemand anderem. So wie Mary Kay die neue beste Freundin von jemand anderem war.
    Um den Verkauf unseres alten Hauses zu feiern - als gäbe es da was zu feiern -, luden Mom und Dad uns zu Lung Chung ein, ins schickste Restaurant der Stadt. Wir gehen nur selten essen, weil wir uns normalerweise zu schlecht benehmen. Mit »wir« meine ich Mark und Kevin.

    Bei unserem letzten Besuch im Waffel-Café füllten die beiden ständig Zucker aus den Tütchen von unserem Tisch in den Münzschlitz des Kaugummi-Automaten am Eingang, wenn Mom und Dad gerade nicht hinsahen. Da passt eine Menge Zucker rein. Danach bat uns der Manager des Waffel-Cafés, nie wieder zu kommen.
    Auf dem Weg zu Lung Chung redete Dad Mark und Kevin ins Gewissen. Das hörte sich so an: »Wenn ihr bei Lung Chung irgendetwas tut, wofür eure Mutter sich schämen muss, gehen wir nie wieder mit euch essen. Außerdem müsst ihr dann mit einem meiner Studenten zu Hause bleiben, während ich mit eurer Mutter und Allie essen gehe.«
    Das machte Mark und Kevin echt Angst. Dads Studenten sind als Babysitter keineswegs so lustig wie Onkel Jay, der manchmal auf uns aufpasst, wenn Mom und Dad ausgehen. Dads Studenten kennen sich nur mit Computern aus und haben deshalb keine Ahnung, wie man in der Mikrowelle Schokoladensuppe macht oder auf Matratzen die Treppe runterrutscht. Sie können nur lange Computerprogramme schreiben, und genau das tun sie auch, während sie auf uns aufpassen. Wir müssen »uns selbst beschäftigen« und »gegenseitig am Leben lassen«, damit sie in der Zeit arbeiten können. Das ist sehr langweilig.
    Mark und Kevin versprachen, sich zu benehmen.
    Mir fiel auf, dass Dad mir kein Versprechen abnahm, aber
das lag an dem versprochenen Kätzchen, das ich auch nicht bekommen würde, wenn ich mich nicht benähme. Wenn ihr mich fragt, hat er da einen Fehler gemacht.
    Als wir ins Restaurant kamen, überprüfte ich als Erstes den Kunststoffteich. Ich wollte wissen, ob die Schildkröte für die Schildkrötensuppe noch da war. Sie saß traurig und einsam auf ihrer kleinen Insel. Ich war erleichtert, dass bisher kein Bewohner unserer kleinen Stadt Schildkrötensuppe bestellt hatte.
    Aber man konnte nie wissen. Vielleicht würde sie ja heute Abend jemand bestellen. Die arme Schildkröte hatte keine Ahnung, dass dieser Abend vielleicht ihr letzter auf Erden war. Das war das Traurigste, was ich je erlebt hatte.
    Onkel Jay stieß im Restaurant zu uns. Als er an unseren Tisch kam, sagte er »Gratuliere!« zu Mom und Dad und umarmte sie. Dann klatschte er Mark und Kevin ab. Als er das bei mir auch machen wollte, sagte ich aber, ich wäre nicht in Stimmung.
    »Was ist denn mit Allie los?«, wollte Onkel Jay wissen, sobald er seinen Schal abgenommen und sich hingesetzt hatte.
    »Allie freut sich nicht so auf den Umzug wie andere hier am Tisch«, sagte Mom.
    »Das ist die Untertreibung des Jahres«, grummelte ich.
    »Warum willst du denn nicht umziehen, Allie?«, fragte Onkel Jay. »Umziehen ist doch aufregend! Du kannst an einem
neuen Ort ein neues Leben anfangen! Du könntest dir sogar eine neue Persönlichkeit zulegen. Mensch, du könntest dich sogar anders nennen. Wie kann man dagegen sein?«
    »Ich bin rundherum zufrieden mit meinem

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