Vorhofflimmern
hatte.
Verdammt!
Jetzt litt ich nicht nur unter Herzrhythmusstörungen, sondern
auch noch unter einer Gastroenteritis.
Es handelte sich hierbei eindeutig um einen völlig neuartigen
Bazillus und ich musste dringend ein Gegenmittel dafür finden.
Das EKG, das ich ein paar Stunden später bei mir selbst
durchführte, war übrigens absolut unauffällig…
Kapitel 13
Samstag, der 24te August und somit
Veras Geburtstag, stand bei mir ganz im Zeichen der Entspannung. Schon am
Nachmittag startete ich ein ausgiebiges Wellnessprogramm, mit Schaumbad und
Gesichtsmaske.
Hach, war das schön!
So einen Beauty-Tag hatte ich mir schon lange nicht mehr
vergönnt. Normalerweise rasierte ich mir die Beine im Eiltempo unter der Dusche
und Maniküre gab es sonst nur bei Bedarf, wenn ein Fingernagel abgebrochen war.
Heute beschloss ich sogar, mir die Nägel zu lackieren. Da ich
darin nicht sehr geübt war, nahm das einige Zeit in Anspruch und kostete mich
einen halben Liter Nagellackentferner. Am Ende konnte sich aber das Ergebnis
meiner French-Maniküre durchaus sehen lassen. Zumindest aus der Ferne. Bei
schlechtem Licht.
Während ich mit tränenden Augen meine Brauen zupfte,
überlegte ich zum hundertsten Mal was ich heute anziehen sollte. Das ewige Leid
der Frauen. Meine frisch rasierten Beine sprachen für ein Kleid. Da ich
insgesamt nur drei Kleider hatte, schränkte das die Wahl deutlich ein.
Eigentlich blieben nur zwei Kandidaten übrig, da das dritte mein geblümtes
Strandkleid war und dieses definitiv nicht für eine wilde Partynacht geeignet
war.
Am Ende entschied ich mich für mein schwarzes
60er-Jahre-Kleid. Ich liebte dieses Teil! Es war oben sehr figurbetont mit
Neckholder geschnitten und ging an der Hüfte über in einen schwingenden Rock,
bis knapp unter die Knie. Das Highlight war der knallrote, breite Gürtel
unterhalb der Brust, zu dem ich mir extra Pumps in derselben Farbe gekauft
hatte.
Affengeil!
Ich sah kurz auf die Uhr. Noch zwei Stunden. Könnte knapp werden.
Nachdem nämlich die Kleiderwahl geklärt war, stellte sich nun
die Frage nach der richtigen Frisur. Und weil ich in punkto Haare nicht
unbedingt ein Vollprofi war, beinhaltete das einige Probleme. Meine Fantasie
stieß hierbei an ihre Grenzen, darum setzte ich mich erst einmal vors Internet
und studierte ein paar Rockabilly-Frisuren. Sofort wurde ich überflutet von
tausenden Bildern. Zuerst war ich völlig überfordert, doch schon auf der
zweiten Seite fand ich eine Hochsteckfrisur zum Nachmachen, die es mir sofort
antat.
Ich nahm meinen Laptop kurzerhand mit ins Bad und versuchte
die einzelnen Schritte genaustens nach Anleitung zu befolgen.
Die Betonung liegt hierbei auf: Versuchte.
Als ich nämlich beim letzten Schritt angekommen war, sah ich
aus wie ein zerrupfter Besen und obwohl ich unzählige Haarklammern verwendet
hatte, hing das ganze Gebilde irgendwie zur Seite. Mein Ergebnis hatte absolut
keine Ähnlichkeit mit dem auf dem Foto und das Gegrinse von dem Model auf dem
Bildschirm ging mir tierisch auf die Nerven. Ich hatte schon beinahe das
Gefühl, sie würde mich auslachen.
Mist, verdammter!
Ich klappte grummelnd den Laptop zu und begann damit die
ganzen Haarnadeln wieder heraus zu pfriemeln. Das dauerte ziemlich lang und war
teilweise überaus schmerzhaft. Als ich das Gefühl hatte, dass ich alle erwischt
hatte, beugte ich mich vorn über und schüttelte meine Haare nochmals aus.
Gerade wollte ich zur Bürste greifen, als ich bemerkte, dass die ganze
Toupiererei anscheinend doch etwas Gutes an sich gehabt hatte. Meine Haare
wellten sich voluminös über meine Schultern und verdienten durchaus die
Bezeichnung: wilde Mähne. Kurzerhand zückte ich einen breiten Haarreif und
bändigte damit die ganze Sache aus meinem Gesicht.
Gar nicht so übel!
Als ich alles noch mit Haarspray fixiert hatte, war ich sogar
überaus begeistert von dem Ergebnis. Nicht so begeistert war ich allerdings von
dem Blick auf die Uhr, denn der verriet mir, dass ich nur noch eine
Viertelstunde übrig hatte.
Hektisch legte ich mein Make-Up auf, wobei ich mich vor allem
auf meine Augen konzentrierte. Ich umrandete sie mit einem tiefen schwarz, das
mir sofort ein verruchtes Aussehen verlieh.
Danach hüpfte ich in Kleid und Schuhe, nebelte mich mit
meinem Lieblingsparfüm ein und streifte noch ein wenig Schmuck über.
Obwohl ich bereits zu spät dran war, konnte ich nicht umhin,
mich kurz vor dem Spiegel zu bewundern.
Lena, du bist ein richtig heißer
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