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Vorkosigan 02 03 Cordelia's Ehre

Vorkosigan 02 03 Cordelia's Ehre

Titel: Vorkosigan 02 03 Cordelia's Ehre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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drein. »Es ist – ein höllischer Job, Sir. Aber ich glaube, die Regierung hat endlich etwas Richtiges getan. Ich bin stolz, wieder unter Ihnen dienen zu dürfen. Danke!«
    Vorkosigan nickte zustimmend.
    Koudelka lächelte endlich, als er den Beförderungsbescheid in die Hand nahm. »Danke auch hierfür, Sir.«
    »Danken Sie mir nicht zu früh. Als Gegenleistung werde ich Sie Blut schwitzen lassen.«
    Koudelka grinste breit. »Das ist nichts Neues.« Er fummelte unbeholfen mit den Kragenabzeichen herum.
    »Darf ich das machen, Leutnant?«, fragte Cordelia. Er
    schaute abwehrend auf. »Zu meinem Vergnügen«, fügte sie
    hinzu.
    »Es wäre mir eine Ehre, Mylady.«
    Cordelia befestigte sie mit der größten Sorgfalt ordentlich an seinem Kragen und trat zurück, um ihr Werk zu bewundern.
    »Meine Glückwünsche, Leutnant.«
    »Sie können morgen neue, glänzende bekommen«, sagte
    Vorkosigan. »Aber ich dachte, diese würden für heute Abend ausreichen. Ich werde Sie jetzt hier rausholen. Wir bringen Sie 326
    heute Nacht in der Residenz meines Vaters, des Grafen, unter, weil die Arbeit morgen bei Tagesanbruch beginnt.«
    Koudelka fingerte an den roten Rechtecken herum. »Waren
    das Ihre, Sir?«
    »Ja, vor langer Zeit. Ich hoffe, Sie bringen Ihnen nicht mein Schicksal, das immer übel war, aber – tragen Sie sie immer bei guter Gesundheit.«
    Koudelka nickte ihm zu und lächelte. Er empfand
    Vorkosigans Geste offensichtlich als tief bedeutsam, mehr, als er in Worten ausdrücken konnte. Aber die beiden Männer verstanden einander auch ohne Worte vollkommen. »Kommen Sie nicht auf den Gedanken, dass ich neue Abzeichen möchte, Sir. Die Leute würden ja denken, ich sei gestern noch ein Fähnrich gewesen.«
    Später, als sie in der Dunkelheit in Vorkosigans Zimmer im Stadtpalais des Grafen lagen, erinnerte sich Cordelia an etwas, das sie hatte wissen wollen. »Was hast du dem Kaiser über mich gesagt?«
    Er bewegte sich neben ihr und zog die Bettdecke zärtlich
    über ihre nackte Schulter hoch, sodass sie beide wie unter einem Zelt geborgen waren. »Hm? Ach, das.« Er zögerte.
    »Ezar hatte mich über dich ausgefragt, bei unserem Streit über Escobar. Hatte angedeutet, dass du dich negativ auf meine Nerven ausgewirkt hättest. Ich wusste damals nicht, ob ich dich jemals wiedersehen würde. Er wollte wissen, was ich in dir sah. Ich habe ihm gesagt…«, er machte wieder eine Pause und fuhr dann fast schüchtern fort: »dass du Ehre ausströmst wie ein Brunnen, überall um dich herum.«
    »Das ist sonderbar. Ich fühle mich nicht voll von Ehre oder von irgendetwas anderem, ausgenommen vielleicht Verwirrung.«
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    »Natürlich nicht. Brunnen behalten nichts für sich selbst
    zurück.«
    328
16

Epilog
    Das zerstörte Schiff hing im All, ein schwarzer Koloss in der Finsternis. Es drehte sich noch, langsam, kaum wahrnehmbar; eine Kante verfinsterte, verschluckte den leuchtenden Punkt eines Sterns. Die Lichter der Bergungsmannschaft blinkten über dem Skelett. Ameisen, die eine tote Motte zerlegen, dachte Ferrell Aasfresser…
    Er seufzte bedrückt vor seinem vorderen
    Beobachtungsschirm und stellte sich das Schiff von wie es
    noch vor wenigen Wochen ausgesehen hatte. Vor seinem
    geistigen Auge verschwand die Zerstörung – da war ein
    Kreuzer, belebt mit Mustern aus grellbunten Lichtern, die ihn immer an eine Party denken ließen, die man über nächtliche Gewässer hin erblickt. Wie ein Spiegel reagierte ein solches Schiff auf den Geist unter dem Steuerhelm seines Piloten, wo Mensch und Maschine die Schnittstelle überschritten und eins wurden. Schnell, glänzend, funktional… Niemals mehr. Er warf einen Blick zu seiner Rechten und räusperte sich befangen.
    »Nun. MedTech«, sagte er zu der Frau, die neben seinem
    Platz stand und auf den Schirm so lange und so schweigsam
    gestarrt hatte wie er. »Hier ist unser Ausgangspunkt. Da könnte ich gleich weitermachen und die Musterabtastung beginnen, nehme ich an.«
    »Ja, bitte tun Sie das, Pilot.« Sie hatte eine raue Altstimme, die zu ihrem Alter passte, das Ferrell auf etwa fünfundvierzig schätzte. Die Ansammlung von dünnen silbernen Winkeln für fünfjährigen Dienst an ihrem linken Ärmel glitzerte eindrucksvoll auf der dunkelroten Uniform des escobaranischen Militärsanitätsdienstes. Dunkles Haar mit
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    grauen Fäden, kurz geschoren um der leichteren Pflege, nicht des Stiles wegen, eine matronenhafte Schwere um die Hüften.
    Eine Veteranin, schien es. Auf Ferrells

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