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Vorkosigan 02 03 Cordelia's Ehre

Vorkosigan 02 03 Cordelia's Ehre

Titel: Vorkosigan 02 03 Cordelia's Ehre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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Hypothese mal testen.«
    Sie hob die Klinge plötzlich zum Salut und machte dann
    einen geschickten Ausfall in Richtung der Wand. Die Spitze drang in das Holz und blieb darin stecken, und Cordelia stützte sich darauf. Die Klinge sprang entzwei. Kühl gab sie die Stücke dem Verkäufer zurück. »Wie bleiben Sie eigentlich im Geschäft, wenn Ihre Kunden nicht lange genug überleben, um einen zweiten Kauf zu tätigen? Siegling hat seinen Ruf bestimmt nicht durch den Verkauf solcher Spielzeuge bekommen. Bringen Sie mir etwas, das ein anständiger Soldat tragen kann, nicht ein Spielzeug für einen Zuhälter.«
    »Madame«, sagte der Angestellte spröde, »ich muss darauf
    bestehen, dass die beschädigte Ware bezahlt wird.«
    Cordelia, zutiefst gereizt, sagte: »Gut. Schicken Sie die
    Rechnung an meinen Gatten, Admiral Aral Vorkosigan, im
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    Palais Vorkosigan. Bei der Gelegenheit können Sie dann auch erklären, warum Sie an seine Frau Schund abgeben wollten, Feldwebel.« Letzteres war nur geraten, aufgrund seines Alters und seiner Gangart, aber sie konnte an seinen Augen ablesen, dass sie ins Schwarze getroffen hatte.
    Der Verkäufer verneigte sich tief. »Ich bitte um Verzeihung, Mylady. Ich glaube, ich habe etwas Tauglicheres, wenn Mylady bitte warten wollen.«
    Er verschwand wieder, und Cordelia seufzte: »Es ist viel
    leichter, bei Maschinen zu kaufen. Aber wenigstens
    funktioniert hier die Berufung auf die Autorität des
    Hauptquartiers genauso gut wie zu Hause.«
    Das nächste Exemplar war schlichtes schwarzes Holz, mit
    einer Oberfläche wie Satin. Der Verkäufer überreichte es ihr ungeöffnet, mit einer weiteren kleinen Verbeugung. »Sie drücken den Griff hier, Mylady.«
    Dieser Stockdegen war viel schwerer als der erste. Die
    Scheide sprang blitzschnell ab und landete mit einem
    befriedigenden Knall an der Wand auf der anderen Seite des Raumes – schon das war fast eine eigene Waffe. Cordelia untersuchte wieder die Klinge. Ein seltsames Muster wie ein Wasserzeichen changierte im Licht entlang der Klinge. Sie salutierte erneut vor der Wand und fing den Blick des Angestellten auf. »Geht das auf Ihr Gehalt?«
    »Nur los, Mylady.« In seinen Augen glomm Genugtuung
    auf. »Diese können Sie nicht zerbrechen.«
    Sie unterzog die Klinge dem gleichen Test wie die andere.
    Die Spitze drang viel tiefer in das Holz, und obwohl sie sich mit all ihrer Kraft darauf stützte, könnte sie sie kaum biegen.
    Trotzdem vertrug die Klinge noch mehr Biegung; Cordelia
    konnte spüren, dass sie noch lange nicht die Grenze ihrer
    Zugfestigkeit erreicht hatte. Sie überreichte die Waffe
    Droushnakovi, die sie liebevoll untersuchte.
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    »Die ist gut, Madame. Die ist es wert.«
    »Ich bin sicher, er wird sie mehr als Stock denn als Schwert benutzen. Nichtsdestoweniger… sie sollte es tatsächlich wert sein. Die nehmen wir.«
    Während der Verkäufer die Waffe einwickelte, verweilte
    Cordelia vor einer Vitrine mit emailverzierten
    Betäubungswaffen.
    »Denken Sie daran, eine für sich selbst zu kaufen, Mylady?«, fragte Droushnakovi.
    »Ich… denke, nein. Barrayar hat genug Soldaten, ohne dass
    es welche von Kolonie Beta importiert. Wofür auch immer ich hier bin, es ist auf jeden Fall nicht der Militärdienst. Sehen Sie irgendetwas, das Ihnen persönlich gefällt?«
    Droushnakovi blickte nachdenklich, schüttelte aber den
    Kopf. Ihre Hand griff nach ihrem Bolero. »Oberst Negris
    Ausrüstung ist die beste. Sogar Siegling hat nichts Besseres, höchstens Hübscheres.«
    Spät an jenem Abend setzten sie sich zu dritt zum Essen:
    Vorkosigan, Cordelia und Leutnant Koudelka. Vorkosigans
    neuer persönlicher Sekretär sah etwas müde aus.
    »Was habt ihr beide den ganzen Tag getrieben?«, fragte
    Cordelia.
    »Menschen in den Pferch getrieben, vor allem«, antwortete
    Vorkosigan. »Premierminister Vortala hatte einige Stimmen
    noch nicht so sicher bei der Stange, wie er behauptete, und wir haben sie bearbeitet, jeweils einen oder zwei, hinter verschlossenen Türen. Was du morgen in den Ratskammern erleben wirst, ist nicht barrayaranische Politik in Aktion, sondern nur ihr Ergebnis. Wie ging es dir heute?«
    »Prima. Ich ging einkaufen. Ihr könnt es gleich sehen.« Sie holte den Stockdegen hervor und entfernte die Verpackung.
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    »Das soll dazu beitragen, dass du Kou nicht zur völligen
    Erschöpfung treibst.«
    Koudelka zeigte höfliche Dankbarkeit, war aber im Grunde
    irritiert Sein Ausdruck wandelte sich in Überraschung, als er

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