Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vorkosigan 02 03 Cordelia's Ehre

Vorkosigan 02 03 Cordelia's Ehre

Titel: Vorkosigan 02 03 Cordelia's Ehre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
Vom Netzwerk:
den Stock zur Hand nahm und wegen des unerwarteten Gewichts beinah fallen ließ. »Holla! Das ist doch nicht…«
    »Man drückt den Griff hier. Richten Sie es nicht…!«
    Peng!
    »… auf das Fenster.« Glücklicherweise schlug die Scheide
    gegen den Fensterrahmen und prallte mit einem Krach zurück.
    Kou und Aral sprangen beide auf.
    In Koudelkas Augen begann es, zu leuchten, als er die
    Klinge untersuchte während Cordelia die Scheide aufhob. »0
    Mylady!« Dann fiel ein Schatten über sein Gesicht. Er schob die Waffe behutsam in die Scheide und gab sie dann betrübt zurück. »Ich nehme an, Sie haben es nicht gewusst. Ich bin kein Vor. Für mich ist es illegal, ein privates Schwert zu besitzen.«
    »Ach!« Cordelia war geknickt.
    Vorkosigan hob die Augenbrauen. »Darf ich das einmal
    sehen, Cordelia? « Er zog die Waffe vorsichtig aus der Scheide und prüfte sie. »Hm. Habe ich Recht, wenn ich vermute, dass ich dafür gezahlt habe?«
    »Nun, du wirst dafür zahlen, nehme ich an, wenn die
    Rechnung kommt Allerdings meine ich, du solltest nicht für das andere zahlen, das ich zerbrochen habe. Aber ich kann das hier wieder zurückbringen.«
    »Verstehe.« Er lächelte verhalten. »Leutnant Koudelka, als Ihr vorgesetzter Offizier und ein Vasall von Ezar Vorbarra übergebe ich Ihnen offiziell diese meine Waffe, zu tragen im Dienste des Kaisers. Lang möge er herrschen.« Die unvermeidliche Ironie der formellen Floskel ließ ihn die
375
    Lippen aufeinander pressen, aber er schüttelte den düsteren Schatten ab und gab den Stock an Koudelka zurück, der wieder strahlte.
    »Danke, Sir!«
    Cordelia schüttelte nur den Kopf: »Ich glaube nicht, dass ich dieses Land je verstehen werde.«
    »Ich muss Kou bitten, für dich ein paar juristische Beispiele herauszusuchen. Aber nicht mehr heute Abend. Er hat ja kaum Zeit, seine Notizen von heute ins Reine zu schreiben, bevor Vortala hier ankommt mit noch ein paar von seinen Abweichlern. Kou, Sie können sich in der Bibliothek meines Vaters, des Grafen, einrichten; wir treffen uns dann dort.«
    Die Tafel wurde aufgehoben. Koudelka begab sich zur
    Arbeit in die Bibliothek, während sich Vorkosigan und
    Cordelia zum Lesen in den daneben liegenden Salon
    zurückzogen, bis zu Vorkosigans abendlichem Termin. Er hatte noch mehr Berichte durchzuschauen und ließ sie schnell durch einen Handprojektor laufen. Cordelia nutzte die Zeit zuerst für die Beschäftigung mit einer Disc über Barrayaranisch-Russische Konversation und dann für eine noch einschüchterndere Platte über Kinderpflege. Gelegentlich wurde das Schweigen unterbrochen von einem unterdrückten Ausruf von Vorkosigan, mehr an sich selbst gerichtet als an Cordelia, wie etwa: »Aha! Also das war's, worauf der Kerl wirklich aus war!« oder: »Verflucht! Diese Zahlen sind komisch. Muss ich mal überprüfen…« Oder Cordelia: »Ach du
    lieber Himmel, ob das wirklich alle Babys machen?« Und von Zeit zu Zeit drang ein Peng! durch die Wand aus der Bibliothek, und dann blickten sie auf, schauten einander an und brachen in Gelächter aus.
    »Ach, Liebster«, sagte Cordelia nach dem dritten oder
    vierten Knall, »ich hoffe, ich habe ihn nicht ungebührlich von seinen Pflichten abgelenkt.«
376
    »Er wird seine Sache schon gut machen, wenn er sich
    beruhigt. Vorbarras persönlicher Sekretär hat ihn unter seine Fittiche genommen und zeigt ihm, wie er sich selbst organisieren muss. Wenn Kou ihm durch das ganze Trauerprotokoll folgt, dann dürfte er in der Lage sein, mit allem fertig zu werden. Dieser Stockdegen war übrigens ein genialer Einfall. Danke!«
    »Nun ja, ich hatte gemerkt, dass er ziemlich gereizt war
    wegen seiner Behinderung. Ich dachte, das könnte ihn etwas entspannen.«
    »Es ist unsere Gesellschaft. Sie tendiert dazu, ziemlich…
    hart zu sein zu jemandem, der nicht mithalten kann.«
    »Ich verstehe. Seltsam… jetzt, da du es erwähnst, erinnere ich mich, dass ich nur gesund aussehende Leute auf den Straßen und anderswo gesehen habe, ausgenommen im Krankenhaus. Keine Schwebestühle, keine Kinder mit
    ausdruckslosen Gesichtern im Gefolge ihrer Eltern…«
    «Du wirst auch keine sehen«, Vorkosigan blickte grimmig
    drein. »Alle Probleme, die entdeckt werden können, werden
    vor der Geburt eliminiert.«
    »Nun, wir tun das auch. Allerdings gewöhnlich vor der
    Empfängnis.«
    »Auch bei der Geburt. Und danach, im Hinterland.«
    »Oh.«
    »Was die zu Krüppeln gemachten Erwachsenen
    anbelangt…«
    »Guter Gott, ihr

Weitere Kostenlose Bücher