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Vorkosigan 02 03 Cordelia's Ehre

Vorkosigan 02 03 Cordelia's Ehre

Titel: Vorkosigan 02 03 Cordelia's Ehre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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auffasste, so behielt sie dies für
    sich, und Cordelia wurde vor weiteren möglichen
    gesellschaftlichen Peinlichkeiten durch die Rückkehr von Aral 366
    und Illyan bewahrt. Man verabschiedete sich allseits höflich, und sie kehrten nach Palais Vorkosigan zurück.
    Am selben Abend tauchte Kommandant Illyan überraschend
    in Palais Vorkosigan mit Droushnakovi im Schlepptau auf. Sie schleifte einen großen Koffer mit sich und blickte sich mit vor Neugierde funkelnden Augen um.
    »Oberst Negri beauftragt Lady Droushnakovi mit der
    persönlichen Sicherheit der Gemahlin des Regenten«, erklärte Illyan knapp. Aral nickte zustimmend.
    Später überreichte Droushnakovi Cordelia eine versiegelte
    Botschaft auf dickem, cremefarbenem Papier. Cordelia hob die Augenbrauen und öffnete das Schreiben. Die Handschrift war klein und regelmäßig, die Unterschrift leserlich und ohne Schnörkel.
    Mit meinen besten Wünschen, stand da. Sie wird bestens zu Ihnen passen. Kareen Vorbarra.
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2
    Als Cordelia am nächsten Morgen erwachte, war Vorkosigan
    schon weggegangen, und sie selbst fand sich konfrontiert mit dem ersten Tag auf Barrayar ohne seinen Beistand. Sie entschloss sich, den Tag dem Kauf zu widmen, der ihr in den Sinn gekommen war, als sie am Abend zuvor beobachtet hatte, wie Koudelka sich mit der Wendeltreppe abmühte. Sie vermutete, dass Droushnakovi die ideale einheimische Führerin für das war was sie vorhatte. Sie kleidete sich an und machte sich auf die Suche nach ihrer Leibwächterin. Es war nicht schwer, sie zu finden: Droushnakovi saß im Flur, direkt vor der Tür des Schlafzimmers; sie sprang auf und nahm Haltung an, als Cordelia erschien. Das Mädchen sollte wirklich eine Uniform tragen, überlegte Cordelia. Das Kleid, das sie trug, ließ sie mit ihren gut ein Meter achtzig und ihrer ausgezeichneten Muskulatur schwerfällig erscheinen. Cordelia fragte sich, ob sie als Gemahlin des Regenten das Recht auf eine eigene Livree hätte, und während des Frühstücks war sie in Gedanken damit beschäftigt, eine Livree zu entwerfen, die des Mädchens walkürenhaftes gutes Aussehen hervorheben würde.
    »Wissen Sie, Sie sind die erste barrayaranische
    Leibwächterin, die ich getroffen habe«, bemerkte Cordelia bei Ei und Kaffee und einer Art von gedünsteter einheimischer Hafergrütze mit Butter, die hier offensichtlich den Schwerpunkt des Frühstücks bildete. »Wie sind Sie zu dieser Arbeit gekommen?«
    »Nun, ich bin nicht eine wirkliche Wache, wie die Männer in Livree…«
    Aha, wieder der Zauber der Uniform.
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    »… aber mein Vater und meine drei Brüder sind im
    Armeedienst. Damit bin ich so nah dran, wie ich kann, ein
    wirklicher Soldat zu sein wie Sie.«
    Vernarrt ins Militär, wie alle hier auf Barrayar. »Ja?«
    »Als ich jünger war, habe ich Judo als Sport getrieben. Aber ich war zu groß für die Frauenkurse. Niemand konnte mir echte Praxis vermitteln, und im Übrigen war es so langweilig, all die Katas zu absolvieren. Meine Brüder schmuggelten mich mit sich in die Männerkurse. Eins kam zum anderen. Als ich noch in der Schule war, war ich zwei Jahre hintereinander barrayaranische Nationalmeisterin. Dann trat vor drei Jahren ein Mann von Oberst Negris Stab an meinen Vater heran mit dem Angebot eines Postens für mich. Da bekam ich dann Waffenausbildung. Es scheint, dass die Prinzessin seit Jahren um weibliche Wachen gebeten hat, aber es war sehr schwierig, jemanden zu finden, der all die Tests bestehen konnte.
    Obwohl«, sie lächelte selbstkritisch, »die Dame, die das
    Attentat auf Admiral Vorrutyer verübt hat, wohl kaum meine geringen Dienste benötigen dürfte.«
    Cordelia biss sich auf die Zunge. »Hm, ich hatte Glück.
    Außerdem würde ich mich gerade jetzt gerne aus
    handgreiflichen Verwicklungen heraushalten. Ich bin
    schwanger, wissen Sie.«
    »Ja, Mylady. Es war in einem von Oberst…«
    »Negris Berichten«, beendete Cordelia den Satz unisono mit Droushnakovi. »Ich bin sicher, dass es das war. Er wusste es vermutlich eher als ich.«
    »Ja, Mylady.«
    »Wurden Sie als Kind in Ihren Interessen sehr gefördert?«
    »Nicht gerade übermäßig… Alle dachten, ich sei einfach
    seltsam.« Sie legte die Stirn in tiefe Falten, und Cordelia hatte die Empfindung, dass sie schmerzliche Erinnerungen aufrührte.
    Sie betrachtete das Mädchen nachdenklich. »Ältere Brüder?«
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    Droushnakovi erwiderte den Blick mit großen, blauen Augen:
    »Ja. warum?« »Hab ich mir so vorgestellt.« Und ich habe

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