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Vorkosigan 02 03 Cordelia's Ehre

Vorkosigan 02 03 Cordelia's Ehre

Titel: Vorkosigan 02 03 Cordelia's Ehre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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war.
    »Wie steht's mit Ihnen, Dr. Vaagen? Wie würde es Ihnen
    gefallen, die Abhandlung Ihres Lebens zu schreiben?«
    Der Mann von der Residenz lachte bellend: »Sie hat Sie
    durchschaut, Vaagen.«
    Er lächelte zurück, erstaunt darüber, dass er so schnell
    verstanden worden war. »Sie sind sich klar darüber, dass ich keine Ergebnisse garantieren kann…«
    »Ergebnisse!«, unterbrach ihn ihr Leibarzt. »Mein Gott, Sie sollten sie besser wissen lassen, was Ihre Vorstellung von Ergebnissen ist. Oder ihr die Bilder zeigen – nein, tun Sie das nicht. Mylady«, er wendete sich ihr zu, »die Behandlung, über die er redet, wurde zum letzten Mal vor zwanzig Jahren versucht Sie fügte den Müttern irreparable Schäden zu. Und die Ergebnisse – die allerbesten Ergebnisse, auf die man hoffen 519
    könnte, wären ein verdrehter Krüppel. Vielleicht viel
    schlimmer. Unbeschreiblich viel schlimmer.«
    »Mit Qualle ist es ziemlich gut beschrieben«, sagte Vaagen.
    »Sie sind ein Unmensch, Vaagen!«, stieß ihr Arzt hervor und blickte auf sie, um das Ausmaß des Schmerzes zu überprüfen.
    »Eine lebensfähige Qualle, Dr. Vaagen?«, fragte Cordelia
    gespannt.
    »Mm. Vielleicht«, erwiderte er, gehemmt durch die
    ärgerlichen Blicke seiner Kollegen. »Aber da gibt es die
    Schwierigkeit, was mit den Müttern geschieht, wenn die
    Behandlung in vivo angewendet wird.«
    »Also können Sie es nicht in vitro machen?«, stellte Cordelia die offensichtliche Frage.
    Vaagen warf ihrem Arzt einen triumphierenden Blick zu.
    »Es würde sicherlich eine Anzahl möglicher
    Versuchsmethoden eröffnen, wenn es eingerichtet werden
    könnte«, murmelte er zur Zimmerdecke.
    »In vitro?«, sagte der Arzt von der Residenz verwirrt.
    »Wie?«
    »Was: wie?«, sagte Cordelia. »Ihr habt siebzehn

Uterusreplikatoren aus escobaranischer Produktion hier irgendwo in einer Kammer gestapelt, die aus dem Krieg mitgebracht wurden.« Sie wandte sich aufgeregt an Vaagen.
    »Kennen Sie zufällig einen Dr. Henri?«
    Vaagen nickte: »Wir haben zusammengearbeitet.«
    »Dann wissen Sie alles über die Replikatoren.«
    »Nun ja – nicht exakt alles. Aber… äh… er hat mich in der Tat informiert, dass sie verfügbar sind. Aber verstehen Sie bitte, ich bin kein Geburtshelfer.«
    »Das sind Sie gewiß nicht«, sagte ihr Arzt. »Mylady, dieser Mann ist nicht einmal ein Arzt. Er ist Biochemiker.«
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    »Aber Sie sind ein Geburtshelfer«, betonte sie. »Also haben wir dann das ganze Team beisammen. Dr. Henri und… hm…
    Hauptmann Vaagen hier für Piotr Miles, und Sie für die Übertragung.«
    Seine Lippen waren zusammengepresst, und seine Augen zeigten einen sehr seltsamen Ausdruck. Sie brauchte einen Augenblick, um zu erkennen dass dies der Ausdruck von Angst war. »Ich kann die Übertragung nicht durchführen, Mylady«, sagte er. »Ich weiß nicht, wie man das macht. Niemand auf Barrayar hat je eine ausgeführt.«
    »Sie raten dann also nicht dazu?«
    »Ganz entschieden nicht. Die Möglichkeit eines dauerhaften Schadens… Sie können schließlich in ein paar Monaten neu beginnen, wenn die Schädigung der weichen Gewebe sich nicht auf die … hm … Hoden erstreckt. Sie können neu beginnen. Ich bin Ihr Arzt, und das ist meine wohl überlegte Meinung.«
    »Ja, wenn in der Zwischenzeit nicht jemand anderer Aral umbringt. Ich muss mir ins Gedächtnis rufen, dass dies hier Barrayar ist, wo man den Tod so sehr liebt, dass man Männer begräbt, die noch zucken. Sind Sie bereit, die Operation zu versuchen?«
    Der Arzt richtete sich würdevoll auf:
    »Nein, Mylady. Und das ist endgültig.«
    »Also gut.« Sie richtete den Finger auf ihren Arzt: »Sie sind draußen«, dann zeigte sie auf Vaagen: »Sie sind dabei. Sie sind jetzt für diesen Fall verantwortlich. Ich verlasse mich auf Sie, dass Sie einen Chirurgen finden – oder einen Medizinstudenten oder einen Pferdedoktor, oder irgendjemanden, der es versuchen will. Und dann können Sie nach Herzenslust experimentieren.«
    Vaagen blickte leicht triumphierend drein, ihr früherer Arzt jedoch wütend: »Wir sollten lieber abwarten, was Seine
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    Exzellenz, der Regent, sagen wird, bevor Sie seine Frau auf dieser Welle eines kriminell falschen Optimismus davontragen.«
    Vaagen sah etwas weniger triumphierend aus.
    »Haben Sie vor, jetzt sofort zu ihm hinüberzustürmen?«, fragte Cordelia.
    »Es tut mir Leid, Mylady«, sagte der Mann von der
    Residenz, »aber ich glaube, wir sollten diese Sache sofort verwerfen. Sie kennen

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