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Vorkosigan 02 03 Cordelia's Ehre

Vorkosigan 02 03 Cordelia's Ehre

Titel: Vorkosigan 02 03 Cordelia's Ehre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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und zu schreien.«
    »Aha. Er hat dich also aufgeregt.«
    »Ja.« Sie zögerte. »In gewisser Weise hat er Recht. Ich hatte so lange Angst und wartete auf den Schlag, von irgendwoher, von nirgendwoher, egal, von woher. Dann kam die gestrige Nacht, und das Schlimmste war geschehen, vorbei…
    ausgenommen, dass es noch nicht vorbei ist. Wenn der Schlag vollständiger gewesen wäre, dann könnte ich jetzt aufhören, aufgeben. Aber das wird weiter und immer weiter gehen.« Sie 527
    rieb ihre Wange an dem Stoff. »Hat Illyan irgendwas Neues berichtet? Ich dachte, ich hätte seine Stimme dort draußen gehört, vorhin.«
    Seine Hand fuhr fort, ihr Haar in einem gleichmäßigen Rhythmus zu streicheln. »Er hat die vorläufige Schnell-Penta-Vernehmung von Evon Vorhalas abgeschlossen. Er untersucht jetzt das alte Waffenlager, wo Evon das Soltoxin gestohlen hat.
    Es sieht so aus, als hätte sich Evon nicht so ad hoc auf sich allein gestellt ausrüsten können, wie er behauptet. Ein Waffenmajor, der dort verantwortlich war, ist verschwunden, unerlaubte Entfernung von der Truppe. Illyan ist sich noch nicht sicher, ob der Mann eliminiert wurde, um Evon den Weg freizumachen, oder ob er tatsächlich Evon geholfen hat und dann untergetaucht ist.«
    »Vielleicht hat er nur Angst. Falls es denn ein
    Pflichtversäumnis war.«
    »Er sollte wohl Angst haben. Wenn er diese Sache in irgendeiner Weise bewusst begünstigt hat…« Seine Hand ballte sich in ihrem Haar zusammen, und als er sich dessen bewusst wurde, murmelte er: »Verzeih!« und fuhr fort, sie zu liebkosen. Cordelia, die sich ganz wie ein verletztes Tier fühlte, kroch tiefer in seinen Schoß, ihre Hand auf seinem Knie.
    »Was Vater anlangt – wenn er dich wieder aufregt, dann schicke ihn zu mir. Du solltest dich nicht mit ihm befassen müssen. Ich habe ihm gesagt, dass es deine Entscheidung war.«
    »Meine Entscheidung?« Ihre Hand ruhte bewegungslos.
    »Nicht unsere Entscheidung?«
    Er zögerte. »Was immer du willst, ich unterstütze dich.«
    »Aber was willst du? Etwas, das du mir nicht sagst?«
    »Ich kann es nicht ändern, ich verstehe seine Ängste. Aber…
    da gibt es noch etwas, das ich noch nicht mit ihm besprochen habe, und über das ich auch nicht mit ihm sprechen werde.
528
    Zum zweiten Kind werden wir vielleicht nicht so leicht kommen wie zum ersten.«
    Leicht? Das nennst du leicht?
    Er fuhr fort: »Einer der weniger bekannten Nebeneffekte einer Soltoxin-Vergiftung ist eine testikulare Schädigung, im Mikrobereich. Sie könnte die Zeugungsfähigkeit bis zum Punkt null reduzieren. Warnt mich zumindest der Arzt, der mich untersucht hat.«
    Unsinn«, sagte Cordelia. »Alles, was man braucht, sind irgendwelche zwei Körperzellen und ein Replikator. Wenn nach der nächsten Bombe dein kleiner Finger und meine große Zehe alles sind, was man von uns von der Wand abkratzt, dann könnte man davon bis ins nächste Jahrhundert kleine Vorkosigans reproduzieren. So viele davon, wie die uns Überlebenden meinen, sich leisten zu können.«
    »Aber nicht auf natürliche Weise. Nicht ohne Barrayar zu verlassen.«
    »Oder Barrayar zu verändern. Verdammt!« Seine Hand zuckte zurück, so bissig war ihr Ton. »Wenn ich nur darauf bestanden hätte, von Anfang an den Replikator zu benutzen, dann wäre das Baby nie dem Risiko ausgesetzt gewesen. Ich wusste, dass es sicherer war, ich wusste, dass es den Replikator gab…« Ihre Stimme versagte.
    »Pst, pst. Wenn ich nur… nicht das Amt angenommen hätte.
    Dich in Vorkosigan Surleau gelassen hätte. Diesen
    mörderischen Idioten Carl um Gottes willen begnadigt hätte.
    Wenn wir nur in getrennten Räumen geschlafen hätten …«
    »Nein!« Ihre Hand ballte sich auf seinem Knie. »Und ich weigere mich, in den nächsten fünfzehn Jahren in einem Luftschutzbunker zu leben. Aral, dieser Planet muss sich ändern. Das ist unerträglich.« Wenn ich doch nur nie hierhergekommen wäre.
    Wenn doch nur… Wenn doch nur… Wenn doch nur…
529
    Der Operationssaal schien sauber und hell, wenn auch nicht so reichlich ausgestattet, wie es galaktischer Standard war.
    Cordelia, die auf ihrem Schwebebett hereingetragen wurde, drehte den Kopf zur Seite, um so viele Einzelheiten wie möglich wahrzunehmen. Lichter, Monitore, ein Operationstisch mit einem Auffangbecken darunter, ein Techniker, der einen Tank mit einer sprudelnden klargelben Flüssigkeit überprüfte.
    Das war nicht, sagte sie sich unnachgiebig, der Punkt ohne Wiederkehr. Das war einfach der

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