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Vorkosigan 02 03 Cordelia's Ehre

Vorkosigan 02 03 Cordelia's Ehre

Titel: Vorkosigan 02 03 Cordelia's Ehre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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presste noch seine Hände gegen
    sein Kopf, aber noch während sie ihn beobachtete, wurde sein Atem etwas ruhiger. Sie verließ ihn und kroch blind auf dem Boden umher. Sie brauchte etwas, etwas Wasserfestes… Da, am Boden des Kleiderschranks, lag ein robuster Plastikbeutel, der einige Paare von Kareens Schuhen enthielt, die zweifellos hastig von einer Dienerin hierher gebracht worden waren, als Vordarian angeordnet hatte, dass Kareen in seine Gemächer ziehen sollte. Cordelia leerte die Schuhe aus, stolperte zurück um das Bett herum und hob Vordarians Kopf von der Stelle auf, wo er hingerollt war. Er war schwer, aber nicht so schwer wie der Uterusreplikator. Sie zog die Verschlussschnüre fest zu.
    »Drou. Sie sind in der besten Verfassung. Tragen Sie den
    Replikator. Beginnen Sie mit dem Abstieg. Lassen Sie ihn
    nicht fallen.« Wenn sie selbst Vordarian fallen ließe, sagte sich Cordelia, so würde ihm das kaum noch Schaden zufügen.
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    Droushnakovi nickte und nahm sowohl den Replikator wie
    das weggeworfene Schwert auf. Cordelia war sich nicht sicher, ob Drou das Schwert wegen seines neu erworbenen
    historischen Wertes aufhob oder aus einem Gefühl der
    Verpflichtung für eines von Kous Besitztümern. Cordelia
    redete Bothari zu, er solle aufstehen. Kühle Luft kam aus der Öffnung in der Wandtäfelung heraufgeströmt, angezogen von dem Feuer auf der anderen Seite der Tür. Das würde eine schöne Feueresse geben, bis die brennende Wand einstürzen
    und den Eingang blockieren würde. Vordarians Leute würden
    viel zu rätseln haben, wenn sie die Asche durchsuchten und sich fragten, wohin die Gesuchten verschwunden wären.
    Der Abstieg war albtraumhaft in dem engen Zwischenraum,
    wobei Bothari zu ihren Füßen wimmerte. Sie konnte den
    Beutel weder neben sich noch vor sich tragen, so musste sie ihn auf einer Schulter balancieren und einhändig gehen, wobei ihre Handfläche auf die Sprossen herabklatschte und ihr Handgelenk schmerzte.
    Als sie ebenen Boden erreicht hatten, trieb sie den
    weinenden Bothari rücksichtslos voran und erlaubte ihm nicht stehen zu bleiben, bis sie wieder zu Ezars Geheimversteck im Keller der alten Ställe kamen.
    »Ist er in Ordnung?«, fragte Droushnakovi nervös, als
    Bothari sich hinsetzte und den Kopf zwischen seine Knie
    steckte.
    »Er hat Kopfschmerzen«, sagte Cordelia. »Es kann eine Zeit dauern, bis die vorbei sind.«
    Droushnakovi fragte noch zaghafter: »Sind Sie in Ordnung, Mylady?« Cordelia konnte nichts dagegen tun, sie musste lachen. Sie würgte die Hysterie hinunter, als Drou wirklich erschrocken dreinzublicken begann. »Nein.«
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    Ezars Geheimversteck enthielt einen Kasten mit Geld,
    barrayaranische Banknoten zu unterschiedlichen Nennwerten.
    Es enthielt auch eine Auswahl von Ausweisen, die auf Drou
    abgestimmt waren, und einige davon waren noch gültig.
    Cordelia brachte beides, Geld und Ausweise, zusammen und
    schickte Drou hinaus, einen gebrauchten Bodenwagen zu
    kaufen. Sie selbst wartete neben dem Versteck, während sich Bothari langsam aus seiner zusammengerollten Embryohaltung des Schmerzes löste und sich genügend erholte, um laufen zu können.
    Aus Vorbarr Sultana wieder herauszukommen, war immer
    der schwache Teil ihres Plans gewesen, fand Cordelia,
    vielleicht weil sie nie wirklich geglaubt hatte, dass sie so weit kommen würden. Reisen war streng eingeschränkt, da Vordarian verhindern wollte, dass die Stadt unter ihm zusammenbrach, falls ihre geängstigte Bevölkerung
    wegströmen sollte. Für den Monorail brauchte man Pässe, und außerdem wurden dort Kontrollen durchgeführt. Leichtflieger waren absolut verboten, willkommene Ziele für schießwütige Wachen. Bodenwagen mussten immer wieder Straßensperren passieren. Eine Reise zu Fuß war zu langsam für ihre beladene und erschöpfte Gruppe. Es gab keine wirklich gute Wahl.
    Nach einer Ewigkeit kam Drou zurück, ganz bleich im
    Gesicht, und führte sie hinaus durch die Tunnels in eine
    verborgene Seitenstraße. Die Stadt war von rußigem Schnee
    überstäubt. Aus der Richtung der Residenz, einen Kilometer entfernt, stieg eine dunklere Wolke auf und vermischte sich mit dem wintergrauen Himmel; das Feuer war anscheinend noch nicht unter Kontrolle. Wie lang würde Vordarians kopflose Kommandostruktur noch funktionieren? War das Gerücht von seinem Tod schon nach draußen gedrungen?
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    Wie sie instruiert worden war, hatte Drou einen sehr
    einfachen und unauffälligen Bodenwagen ausgesucht,

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