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Vorkosigan 02 03 Cordelia's Ehre

Vorkosigan 02 03 Cordelia's Ehre

Titel: Vorkosigan 02 03 Cordelia's Ehre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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Chronometer. »Vor fast einer Stunde. Wir müssten jeden Augenblick die ersten Berichte bekommen.« Er saß nun reglos da, wie ein Mann in tiefer Meditation, mit einem Gesicht wie aus Stein.
    Das taktische Update dieser Stunde traf ein, und er begann die Berichte durchzusehen, wobei er offensichtlich wesentliche Punkte überprüfte. Mittendrin erschien auf einmal das Gesicht von Oberstleutnant Venne auf seinem Schirm.
    »Kommodore Vorkosigan? Wir bekommen hier etwas sehr
    Seltsames herein. Wünschen Sie, dass ich Ihnen eine Kopie der Meldungen so, wie sie eintreffen, direkt zu Ihnen übertrage?«
    »Ja, bitte. Sofort.«
    Vorkosigan durchsuchte eine Menge Gerede aller Art und
    wählte die Aussage eines Schiffskommandeurs aus, eines
    dunklen und untersetzten Mannes, der mit einem gutturalen
    Akzent und einem Hauch von Angst in sein Log sprach.
    Hier kommt es, stöhnte Cordelia innerlich.
    »… greifen an mit Shuttles! Sie erwidern unser Feuer Schuss um Schuss. Plasmaschilde auf Maximum jetzt – wir können nicht mehr Energie in sie geben und gleichzeitig weiterfeuern.
    Wir müssen entweder die Schilde fallen lassen und versuchen, unsere Feuerkraft zu erhöhen, oder den Angriff aufgeben…«
    Die Übertragung wurde durch statisches Rauschen
    unterbrochen. »… weiß nicht, wie sie das schaffen. Sie können doch wohl nicht genug Maschinen in diese Shuttles gepackt haben, um das zu erzeugen…«Noch mehr statisches Rauschen.
    Die Übertragung brach abrupt ab.
    Vorkosigan wählte eine andere Meldung aus. Illyan beugte
    sich besorgt über seine Schulter. Cordelia saß auf dem Bett, schweigend, mit gebeugtem Kopf, und lauschte. Der Kelch des 196
    Sieges: bitter auf der Zunge, schwer im Magen, traurig wie eine Niederlage…
    »… das Flaggschiff ist unter heftigem Beschuss«, berichtete ein anderer Kommandeur. Cordelia schrak hoch, als sie seine Stimme erkannte, und reckte den Hals, um sein Gesicht zu sehen. Es war Gottyan; offensichtlich war er endlich Kapitän.
    »Ich werde die Schilde ganz und gar fallen lassen und
    versuchen, eins mit einem Maximalschuss zu erledigen.«
    »Tu's nicht, Korabik!«, rief Vorkosigan ohne Hoffnung. Die Entscheidung war – wie auch immer – schon vor einer Stunde gefallen, und ihre Folgen waren unauslöschlich in der Zeit fixiert.
    Gottyan drehte den Kopf auf die Seite. »Bereit,
    Oberstleutnant Vorkalloner? Wir versuchen…«, begann er und versank im statischen Rauschen, dann war Schweigen.
    Vorkosigan schlug mit der Faust schwer auf den Tisch.
    »Verdammt! Wie lange, zum Teufel, brauchen die, um
    herauszufinden …« Er starrte in den Schnee auf dem Schirm, dann ließ er die Übertragung noch einmal laufen und verfolgte sie mit einem erschreckenden Gesichtsausdruck, einer Mischung aus Kummer. Wut und Ekel. Danach wählte er ein anderes Frequenzband, diesmal eine Computergrafik des Raums um Escobar, wo die Schiffe kleine bunte Lichter waren, die blinkten und sich bewegten. Die Projektion sah winzig, hell und einfach aus, wie ein Kinderspiel. Er schüttelte darüber den Kopf, die Lippen fest aufeinander gepresst.
    Vennes Gesicht unterbrach wieder. Er war blass, mit
    eigentümlichen Falten der Spannung, die bis zu seinen
    Mundwinkeln reichten. »Sir, ich glaube, Sie sollten lieber in den Taktikraum kommen.«
    »Ich kann nicht Venne, ohne meinen Arrest zu brechen. Wo
    sind Kommodore Helski oder Kommodore Couer?«
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    »Helski ging mit dem Prinzen und mit Admiral Vorhalas,
    Sir. Kommodore Couer ist hier. Sie sind jetzt der ranghöchste Flaggoffizier an Bord.«
    »Der Prinz hat seine Anordnung unmißverständlich
    gegeben.«
    »Der Prinz – ich glaube, der Prinz ist tot, Sir.«
    Vorkosigan schloss die Augen, und ein Seufzer entfuhr ihm.
    Er öffnete die Augen wieder und beugte sich vor. »Ist das
    bestätigt? Haben Sie irgendwelche neuen Befehle von Admiral Vorhalas?«
    »Es ist – Admiral Vorhalas war beim Prinzen, Sir. Ihr Schiff wurde getroffen.« Venne wandte den Kopf zur Seite, um etwas über seine Schulter zu betrachten, dann wandte er sich wieder nach vorn. »Es ist…« – er musste sich räuspern – »es ist bestätigt. Das Flaggschiff des Prinzen wurde – ausgelöscht. Es ist nichts übrig außer Trümmern. Sie haben jetzt das Kommando, Sir.«
    Vorkosigans Blick war kalt und unglücklich. »Dann
    übertragen Sie sofort die Notfallbefehle Blau. Alle Schiffe stellen das Feuer sofort ein. Alle Energie in die Schilde legen.
    Dieses Schiff soll jetzt mit maximaler Beschleunigung

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