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Vorkosigan 07 Cetaganda

Vorkosigan 07 Cetaganda

Titel: Vorkosigan 07 Cetaganda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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über den Verdacht der Sternenkrippe gegen ihn?«
    »Bei HaudFrauen funktioniert Schnell-Penta nicht«, informierte ihn Pel über die Schulter.
    »So? Und wie steht es mit Haud-Männern?« »Nicht sehr gut«, erwiderte Pel.
    »Hm. Trotzdem.«
    »Hier hinunter.« Nadina zeigte auf ein Liftrohr. Sie stiegen auf das nächst tiefere Deck hinab und folgten einem anderen, engeren Korridor. Nadina berührte das silberne Haar, das sich in ihrem Schoß bauschte und betrachtete mit tief gerunzelter Stirn das fransig geschnittene Ende, dann ließ sie die Handvoll Haare mit einem unglücklichen, aber ziemlich endgültig klingenden Schnauben fallen. »Das alles ist höchst unschicklich. Ich hoffe, du genießt deine Gelegenheit zum Herumtollen, Pel. Und ich hoffe, daß sie kurz sein wird.«
    Pel antwortete mit einem nichtssagenden Laut.
    Irgendwie war das nicht die heroische verdeckte Operation, die Miles sich in seiner Phantasie ausgemalt hatte - im Schlepptau zweier spröder, alternder Haud-Ladies in Ketys Schiff herumzustolpern -, nun, Pels Anhänglichkeit an die guten Sitten war höchst zweifelhaft, aber Nadina schien es dafür wettmachen zu wollen. Miles musste zugeben, daß die Kugel natürlich viel besser war als seine ursprüngliche Idee, seine körperlichen Besonderheiten im Gewand eines Ba-Dieners zu verstecken, zumal die Ba ausnahmslos gesund und gerade gewachsen zu sein schienen. Es waren genug andere HaudFrauen an Bord, so daß der Anblick einer vorüberschwebenden Kugel dem Personal und der Mannschaft nicht auffiel ...
    Nein, bis jetzt haben wir einfach nur Glück gehabt.
    Sie kamen zu einer Tür ohne Aufschrift. »Hier ist es«, sagte Nadina.
    Diesmal stand kein verräterischer Wächter davor; das war also der kleine Raum, der nicht vorhanden war. »Wie kommen wir hinein?« fragte Miles. »Mit Anklopfen?«
    »Vermutlich ja«, erwiderte Pel Sie schaltete ihren Energieschirm kurz aus, klopfte an und schaltete ihn wieder ein.
    »Das sollte ein Witz sein«, sagte Miles erschrocken. Bestimmt war niemand drinnen - er hatte sich vorgestellt, der Große Schlüssel würde für sich allein in einem Safe oder einem codierten Fach aufbewahrt...
    Die Tür ging auf. Ein blasser Mann mit dunklen Ringen unter den Augen, der in Ketys Livree gekleidet war, richtete einen Detektor auf die Kugel, las die elektronische Signatur ab, die sich daraus ergab, und fragte: »Ja, Haud Vio?«
    »Ich ... habe die Haud Nadina gebracht, um es noch einmal mit ihr zu versuchen«, antwortete Pel. Nadina reagierte darauf mit einer mißbilligenden Grimasse.
    »Ich glaube nicht, daß wir sie hier brauchen werden«, sagte der Livrierte, »aber Sie können mit dem General sprechen.« Er trat zur Seite und ließ sie ein.
    Miles, der darauf vorbereitet war, auch diesen Mann mit Pels Aerosol zu betäuben, mußte umdisponieren. Es waren drei Männer im Raum. Ach ja, das war das transportable Dechiffrierlabor. Auf jeder verfügbaren Fläche stapelten sich Geräte, die mit Girlanden provisorischer Kabel verbundenn waren. Ein Techniker in der schwarzen Interimsuniform des cetagandanischen militärischen Sicherheitsdienstes saß mit käsebleichem Gesicht vor einer Konsole, in der Haltung eines Mannes, der dort schon seit Tagen hockte. Um ihn herum lagen haufenweise leere Behälter koffeinhaltiger Getränke, auf einer Ablage neben ihm standen ein paar Flaschen mit kommerziellen Schmerzmitteln. Aber Miles'
    Aufmerksamkeit fesselte der dritte Mann, der sich über die Schultern des zweiten beugte.
    Es war nicht Ghem-General Chilian, wie er zuerst angenommen hatte. Dieser Offizier war jünger, größer und hatte ein scharf geschnittenes Gesicht. Er trug die blutrote Uniform der Kaiserlichen Sicherheit des Himmlischen Gartens. Allerdings hatte er nicht seine korrekte zebragestreifte Gesichtsbemalung angelegt. Seine Jacke war zerknittert und stand offen.
    Nicht der Chef der Sicherheit - Miles ratterte im Kopf die Liste durch, die er vor Wochen bei seinen fehlgerichteten Vorbereitungen für diese Reise auswendig gelernt hatte -, Ghem
     
    General Naru, ja, das war der Mann, der dritte in der Befehlskette dieser sehr geheimen Hierarchie. Der Kontaktmann, den Kety nach Miles Schlüssen verführt haben mußte.
    Offenbar herbeigeholt, um seine Fachkenntnisse zum Knacken des Codes, der den Großen Schlüssel schützte, zur Verfügung zu stellen.
    »Also gut«, sagte der käsebleiche Techniker, »fangen wir mit Verzweigung 7306 an. Nur noch 700 weitere, und dann haben wir's,

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