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Vorkosigan 07 Cetaganda

Vorkosigan 07 Cetaganda

Titel: Vorkosigan 07 Cetaganda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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Augen, als hätte er seit zwei Tagen nicht mehr geschlafen. Seine dunklen Gewänder, dieselben Kleider, die Miles ihn zuletzt bei der Bioästhetik-Ausstellung hatte tragen sehen, waren zerknittert und verdreckt. Yenaro riß seinerseits die Auen auf, als er Miles und lvan erblickte. Er wandte den Kopf ab und versuchte die Barrayaraner nicht zu beachten. Miles winkte ironlisch und erntete damit ein widerstrebend höfliches Nicken von Yenaro, zwischen dessen Augenbrauen dann eine sehr gequälte Falte erschien.
    Und dann kam etwas, das Miles' Gedanken sofort von seinen eigenen nachwirkenden Schockstabschmerzen ablenken konnte. Oder besser, es kam jemand, der ...
    Zuerst kam Ghem-Oberst Benin herein und schickte die Wachen der Barrayaraner fort. Ihm folgten die Hauds Pel, Nadina und Rian in ihren Schwebesesseln mit abgeschalteten Energieschilden. Sie stellten sich schweigend auf der einen Seite des Raums auf. Nadina hatte die abgeschnittenen Enden ihres Haars in ihre Gewänder gesteckt, in dieselben Gewänder, die zuvor Pel getragen hatte; Nadina hatte sich nicht die Zeit genommen, um sie zu wechseln. Offensichtlich waren sie alle in der vergangenen Stunde bei einer geheimen Befragung auf höchster Ebene gewesen, denn zuletzt trat eine bekannte Gestalt herein, die noch mehr Wachen draußen im Korridor zurückließ.
    Aus der Nähe wirkte der Kaiser, Haud Fletchir Giaja, noch größer und hagerer als damals, als Miles ihn bei den Zeremonien der Elegienlesung aus der Ferne gesehen hatte. Und älter, trotz seines schwarzen Haares. Nach kaiserlichen Maßstäben war er für den Anlaß salopp gekleidet: über dem üblichen, männlich lockeren, doch blendend weißen Bodysuit trug er nur ein halbes Dutzend feiner weißer Gewänder, die seinem Status als Haupttrauernder zukamen.
    Ein Kaiser an sich machte Miles nicht nervös, obwohl Yenaro schwankte, als würde er gleich ohnmächtig, und selbst Benin bewegte sich mit der allersteifsten Förmlichkeit. Kaiser Gregor von Barrayar war praktisch mit Miles als Pflegebruder aufgezogen worden; irgendwo in Miles' Hinterkopf war der Be griff „Kaiser“ mit solchen Bedeutungen verknüpft wie Jemand, mit dem man Verstecken spielt. In diesem Zusammenhang hier konnten sich diese Assoziationen als psychosoziale Landminen erweisen. Acht Planeten, und älter als mein Vater, rief sich Miles in Erinnerung und versuchte sich die geziemende Ehrerbietung vor der Illusion der Macht einzuimpfen, die die kaiserliche Aufmachung zu schaffen suchte. An der Kopfseite des Raums erhob sich aus dem Boden ein Stuhl, um aufzunehmen, was Gregor sarkastisch als den „Kaiserlichen Arsch“ bezeichnet hätte. Miles biß sich auf die Lippe.
    Anscheinend sollte es eine höchst private Audienz werden, denn Giaja winkte Benin zu sich und sprach zu ihm mit leiser Stimme; daraufhin schickte Benin selbst Yenaros Bewacher weg. Damit blieben die drei Barrayaraner, die beiden Planetengemahlinnen und Rian, Benin, der Kaiser und Yenaro. Neun, ein traditionelles Quorum für ein Urteil.
    Doch es war immer noch besser als Illyan gegenüberzustehen. Vielleicht neigte der Haud Fletchir Giaja nicht zu rasiermesserscharfen. Sarkasmen. Aber jemand, der mit all diesen HaudFrauen verwandt war, mußte gefährlich intelligent sein. Miles schluckte einen Ausbruch gebrabbelter Erklärungen hinunter.
    Warte, bis dein echtes Stichwort kommt, Junge.
    Rian sah blaß und ernst aus. Daraus konnte man keine Schlüsse ziehen, denn Rian sah immer blaß und ernst aus. Ein letzter stechender Schmerz des Verlangens wurde zu einem winzigen, verstohlenen Stück Glut in Miles' Herzen, geheim und verkapselt wie ein Tumor.
    Aber er war immer noch zu Furcht um sie fähig. Seine Brust war kalt ob dieser Angst.
    »Lord Vorkosigan«, Fletchir Giajas wohlklingender Bariton brach das erwartungsvolle Schweigen.
    Miles unterdrückte den Impuls, sich schnell in der Runde umzuschauen - schließlich war nicht wahrscheinlich, daß noch andere Lords Vorkosigan zugegen waren -, trat vor und nahm eine präzise Rührteuch-Haltung ein. »Sir.«
    »Mir ist immer noch... unklar, was eigentlich Ihre Rolle in diesen jüngsten Ereignissen war.
    Und wie Sie zu ihr gekommen sind.«
    »Meine Rolle sollte die eines Opfertiers sein, und sie war für mich von Gouverneur Kety ausgesucht worden, Sir. Aber ich habe die Rolle nicht gespielt, die er mir zugedacht hatte.«
    Auf diese nicht gerade unkomplizierte Antwort hin runzelte der Kaiser die Stirn. »Berichten Sie!«
    Miles warf Rian

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