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Vorkosigan 07 Cetaganda

Vorkosigan 07 Cetaganda

Titel: Vorkosigan 07 Cetaganda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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der marilacanischen Botschaft getragen hatte; Ivan war in seiner grünen Interimsuniform offensichtlich korrekt gekleidet. Miles hatte seine ultraformelle schwarze Haus
    livree gewählt. Er war sich nicht
    sicher, wie Yenaro die Botschaft deuten würde: als Ehre, als Erinnerung – ich bin der offizielle Gesandte - oder als Warnung - mischen Sie sich nicht in meine Angelegenheiten ein. Aber er war sich ziemlich sicher, daß Yenaro die Nuance nicht ent gehen würde.
    Yenaro blickte auf Miles' schwarze Stiefel. »Geht es Ihren Beinen schon besser, Lord Vorkosigan?« fragte er besorgt.
    »Viel besser, danke«, erwiderte Miles mit einem gepreßten Lächeln. »Ich werde es bestimmt überleben.«
    »Da bin ich aber froh.« Der hochgewachsene Ghem -Lord führte sie um einige Ecken und eine kurze Treppenflucht hinab in einen großen halbkreisförmigen Raum, der eine Halbinsel des Gartens umgab, als erlebte das Haus eine botanische Invasion. Der Raum war etwas zufällig eingerichtet, anscheinend mit Gegenständen, die Yenaro schon zuvor besessen hatte und die nicht für hier entworfen worden waren; aber die Wirkung war die einer angenehm bequemen Junggesellenwohnung. Auch hier war die Beleuchtung sanft und verschleierte die Schäbigkeit. Ein Dutzend Ghem-Typen war schon da; man redete und trank. Die Männer waren in der Überzahl; zwei hatten volle Gesichtsbemalung, die meisten trugen stolz die Wangendekoration der jüngeren Szene zur Schau, und ein paar Radikalinskis hatten nichts über dem Hals außer ein wenig Augen-Make-up. Yenaro stellte seine exotischen Gäste von Barrayar allen in der Runde vor. Keiner der Ghem gehörte zu denen, von den Miles schon gehört oder deren Beschreibung er studiert hatte; ein junger Mann allerdings behauptete, ein Großonkel von ihm gehöre zum Personal des cetagandanischen Hauptquartiers.
    Aus einer Räuchervase auf einem zylindrischen Ständer neben den Gartentüren stiegen Weihrauchschwaden auf; einer der Ghem-Gäste blieb dort stehen und inhalierte tief. »Der ist gut, Yenaro«, rief er dem Gastgeber zu. »Deine eigene Mischung?«
    »Danke, ja«, erwiderte Yenaro.
    »Noch mehr Parfüm?« fragte Ivan.
    »Und noch ein bißchen mehr. Diese Mischung ent hält auch ein mildes Relaxans, das zu diesem Anlaß paßt. Sie machen sich vielleicht nichts daraus, Lord Vorkosigan.«
    Miles lächelte steif. Wieviel verstand dieser Mann eigentlich von organischer Chemie? Ihm fiel ein, daß „Intoxikation“ ebenso Rausch wie auch Vergiftung bedeutete. »Wahrscheinlich nicht. Aber ich würde gern Ihr Labor sehen.«
    »Wirklich? Dann werde ich Sie nach oben bringen. Die meisten meiner Freunde interessieren sich nicht für die technischen Aspekte, nur für die Ergebnisse.«
    Eine junge Frau, die in der Nähe gelauscht hatte, kam auf dieses Stichwort hin herbei und tippte mit einem langen Fingernagel, auf dem ein Emailmuster glitzerte, Yenaro am Arm an.
    »Ja, lieber Yenni, die Ergebnisse. Du hast mir doch welche versprochen, weißt du noch?«
    Sie war nicht die hübscheste Ghem -Frau, die Miles bisher gesehen hatte, aber in ihren wallenden jadegrünen Gewändern attraktiv genug; ihr dichtes helles Haar war zurückgeschnitten und fiel mit seinen Locken wie pink-überzuckerter Schaum zu den Schultern herab.
    »Und ich halte meine Versprechen«, versicherte Lord Yenaro. »Lord Vorkosigan, würden Sie uns jetzt bitte nach oben begleiten?«
    »Gewiß. «
    »Ich werde wohl lieber hier unten bleiben und neue Bekanntschaften machen«, sagte Ivan und entfernte sich nach einer Verbeugung von der Gruppe. Auf der anderen Seite des Raums standen die beiden größten und auffallendsten der anwesenden Ghem-Frauen beisammen, eine langbeinige Blondine und ein wirklich unglaublicher Rotschopf; Ivan gelang es irgendwie, mit beiden Augenkontakt herzustellen, und sie schenkten ihm ein einladendes Lächeln. Miles schickte ein stummes Stoßgebet zur Schutzgottheit der Narren, Liebenden und Verrückten und schickte sich an, Yenaro und seiner Bittstellerin zu folgen.
    Yenaros Labor für organische Chemie war in einem anderen Gebäude untergebracht; Lichter gingen an, als sie sich ihm durch den Garten näherten. Das Labor erwies sich als eine ziemlich ansehnliche Anlage, ein langer doppelter Raum im ersten Stock - etliches von dem Geld, das nicht in häusliche Reparaturen floß, endete offensichtlich hier.
    Miles ging um die Labortische herum, beäugte die Molekular-Analysatoren und Computer, während Yenaro in einer Ansammlung

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