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Vorkosigan 07 Cetaganda

Vorkosigan 07 Cetaganda

Titel: Vorkosigan 07 Cetaganda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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schon soviel Etikette-Lektionen, wie ich an einem Nachmittag verkraften kann.«
    »Oh, da gibt es aber noch viel mehr.« Aber anscheinend sah er auch realistisch bleich aus, denn sie erhob sich und fügte hinzu: »Viel zuviel für eine Sitzung gewiß. Bereiten Ihnen Ihre Verletzungen viele Schwierigkeiten? Ich war mir nicht bewußt, daß sie so schwer waren.«
    Miles zuckte mit den Achseln, als sei er verlegen. Nach einem passenden Austausch von Abschiedshöflichkeiten und einem Versprechen, sich sehr bald wieder an seine vervanische Tutorin zu wenden, übernahm Ivan die Pflichten des Gastgebers und geleitete Maz ins Erdgeschoß.
    Er kam sofort zurück, schloß die Tür hinter sich und stürzte sich auf Miles. »Hast du eine Vorstellung, in was für Schwierigkeiten wir stecken?« schrie er.
    Miles saß vor der Kornkonsole und las erneut die offizielle und völlig inadäquate Beschreibung des Großen Schlüssels, während dessen Abbild geisterhaft vor seiner Nase über der Vid-Scheibe schwebte. »Ja. Ich weiß auch, wie wir aus der Sache herauskommen.
    Weißt du das auch?«
    Das gab Ivan zu denken. »Was weißt du, was ich nicht weiß?«
    »Wenn du es einfach mir überläßt, dann glaube ich, daß ich dieses Ding an seinen rechtmäßigen Eigentümer zurückgeben kann, ohne daß es jemand merkt.
    »Sein rechtmäßiger Eigentümer ist der Kaiser von Cetaganda, nach dem, was Maz gesagt hat.«
    »Nun, letztendlich schon, ja. Ich sollte besser sagen, an seine rechtmäßige Bewahrerin zurückgeben. Die, wenn ich die Zeichen richtig deute, ebenso beunruhigt ist, daß sie es verloren hat, wie wir, daß wir es gefunden haben.. Falls ich es ohne Aufsehen an sie zurückgeben kann, glaube ich nicht, daß sie herumrennen und verkünden wird, wie sie es verloren hat.«
    Etwas paßte noch nicht zusammen, etwas, das sich direkt unter der Ebene seiner bewußten Wahrnehmung befand.
    »Wir haben einen kaiserlichen Diener ausgeraubt, so ist's geschehen!«
    »Ja, aber was hat Ba Lura mit dem Ding überhaupt auf einer orbitalen Transferstation gemacht? Warum hatte er die Sicherheitsmonitore in der Andockbucht funktionsunfähig gemacht?«
    »Lura hat offensichtlich den Großen Schlüssel irgendwohin gebracht. Zum Großen Schloß, soweit ich weiß.« Ivan ging um die Kornkonsole herum. »Und dann schneidet sich der arme Trottel am nächsten Morgen die Kehle durch, weil er seine Verantwortung verspielt, seine Vertrauenswürdigkeit verloren hat, dank uns - verdammt, Miles. Ich komme mir vor, als hätten wir den alten Knacker gerade umgebracht. Und er hat uns nichts getan, er ist einfach nur am falschen Ort aufgetaucht und hat das Pech gehabt, uns zu erschrecken.«
    »Ist es das, was passiert ist?« murmelte Miles. »Wirklich...?« Ist das der Grund, weshalb ich so verzweifelt entschlossen bin, daß hinter der Geschichte etwas anderes steckt? Das Szenario paßte zusammen. Der alte Ba mit dem Transport des kostbaren Objekts beauftragt verliert den Großen Schlüssel an einige ausländische Barbaren, gesteht seiner Herrin seine Schande und bringt sich zur Sühne um. Schluß. Miles wurde flau im Magen.
    »Also ... wenn der Schlüssel so wichtig; war, warum ist dann der Ba nicht mit einer Schwadron kaiserlicher Ghem-Wachen gereist?«
    »O Gott, Miles, ich wünschte, es wäre so gewesen!«
    Es klopfte an der Tür. Miles schaltete hastig die Kornkonsole ab und gab das Türschloß frei.
    »Herein.«
    Botschafter Vorob'yev trat ein und nickte ihm freundlich zu. Er hielt ein Bündel fein kolorierter und parfümierter Papiere in der Hand.
    »Hallo, Mylords. Fanden Sie Ihren Unterricht bei Maz nützlich?«
    »Jawohl, Sir«, erwiderte Miles.
    »Gut. Dacht' ich's mir schon. Sie ist exzellent.«. Vorob'yev hielt die farbigen Papiere hoch.
    »Während Sie hier tagten, kam diese Einladung für Sie beide, von Lord Yenaro. Zusammen mit allerhand tiefen Entschuldigungen für den Vorfall von gestern abend. Der Sicherheitsdienst der Botschaft hat sie geöffnet, gescannt und chemisch analysiert. Man berichtet, die organischen Ester seien harmlos.« Mit dieser Feststellung der Unbedenklichkeit reichte er Miles die Papiere. »Es liegt an Ihnen, ob Sie annehmen oder nicht. Wenn Sie beistimmen, daß der unglückliche Nebeneffekt des Kraftfeldes der Skulptur ein Unfall war, dann wäre es vielleicht gut, wenn Sie hingingen. Es würde die Entschuldigung vervollständigen und jedermanns Ansehen wiederherstellen.«
    »Oh, wir werden hingehen, gewiß.« Die Entschuldigung und

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