Vorkosigan 07 Cetaganda
Ivan und drehte den Kopf hin und her, denn er versuchte seine Aufmerksamkeit genau halbe-halbe aufzuteilen.
»Ooh«, sagte Lady Arvin. »Vielleicht würden Sie zu mir zum Dinner kommen, in mein Penthouse.«
»Oder, wenn Sie nicht in der Stimmung für die Stadt sind«, unterbrach Lady Benello sie, »da kenne ich ein Lokal nicht weit von hier, an einem See. Jeder Gast wird dort auf seine eigene Insel gerudert, und man serviert ein Picknick im Freien. Dort ist man sehr ungestört.«
Jede der beiden Frauen lächelte die andere drohend an. Ivans Blick verriet, daß ihm die Qual der Wahl zu schaffen machte. »Was für eine schwere Entscheidung«, sagte er, um Zeit zu gewinnen.
»Dann kommen Sie mit und schauen Sie sich die hübschen Sachen von Lady Benellos Schwester an, während Sie darüber nachdenken, Lord Ivan«, schlug Lady Arvin gleichmütig vor. Ihr Blick fiel auf Miles. »Sie auch, Lord Vorkosigan. Wir haben unseren ranghöchsten Gast ganz schändlich vernachlässigt, meine ich. Bei näherer Überlegung ist das vielleicht ein sehr bedauerliches Versehen, glaube ich.« Ihre Hand packte Ivans Arm fester, und sie guckte um seinen Oberkörper herum und schenkte ihrer rothaarigen Gefährtin ein lebhaftes, bedeutungsvolles Lächeln. »Das könnte die Lösung von Lord Ivans Dilemma sein.«
»Im Dunkeln sind alle Katzen grau, was?« murmelte Miles. »Oder zumindest alle Barrayaraner?«
Bei der Erwähnung von Katzen zuckte Ivan zusammen, Lady Arvin verzog keine Miene, aber Miles hat te das ungute Gefühl, daß die Rothaarige den Witz mitbekommen hatte. Auf jeden Fall löste sie sich von Ivan --- blitzte es da triumphierend über Lady Arvins Gesicht? - und wandte sich Miles zu.
»Nun, Lord Vorkosigan. Haben Sie schon etwas vor?«
»Ich fürchte, ja«, antwortete Miles mit einem Bedauern, das nicht völlig geheuchelt war.
»Leider muß ich jetzt gehen.«
»Jetzt schon? Oh, kommen Sie doch... und schauen Sie sich wenigstens den Ausstellungsbeitrag meiner Schwester an.« Lady Benello schien sich fast bei ihm einhängen zu wollen, zumindest schien sie gewillt zu sein, neben ihm herzugehen, selbst wenn Ivan da
durch vorübergehend im Besitz ihrer Rivalin blieb.
Die Zeit. Es würde nicht weh tun, dem Protokoll-Offizier ein paar weitere Minuten zu lassen, damit er sich eingehend mit seiner Beute befaßte. Miles lächelte dünn und ließ zu, daß er im Kielwasser der kleinen Gesellschaft mitgezogen wurde. Lady Arvin vorneweg, mit Ivan im Schlepptau. Dieser groben Rothaarigen fehlte die porzellanartige Zartheit der Haud Rian.
Andrerseits war sie nicht annähernd so ... unmöglich.
Das Schwierige erledigen wir sofort. Das Unmögliche braucht ...
Hör auf. Diese Frauen benutzen die Männer doch nur. Das weißt du doch.
O Gott, laß mich benutzt werden ...
Reiß dich zusammen, alter Junge, verdammt noch mal!
Sie gingen den Serpentinenpfad hinab und kamen auf die nächst tiefere Ebene. Lady Arvin trat in einen kleinen kreisförmigen offenen Raum, der von Kübelbäumen abgeschirmt wurde.
Deren Blätter glänzten und ähnelten Juwelen, aber sie waren nur Rahmen für die Hauptsache in der Mitte. Das Ausstellungsstück war künstlerisch gesehen etwas verblüffend. Es schien aus drei Bahnen dicken Brokats zu bestehen, die in subtilen Farbnuancen einander von der Spitze eines mannshohen Pfostens bis zum Teppich auf dem Boden in lockeren Spiralen umspielten. Der dicke runde Teppich bot in einem komplexen abstrakten Muster Echos der grünen Farben der begrenzenden Bäume.
»Kopf hoch«, murmelte Ivan.
»Ich sehe ihn«, flüsterte Miles.
Dunkel gekleidet und lächelnd saß Lord Yenaro auf einer der kleinen gekrümmten Bänke, die den Raum rahmten.
»Wo ist Veda?« fragte Lady Benello.
»Sie ist mal kurz weggegangen«, erwiderte Yenaro, stand auf und nickte allen grüßend zu.
»Lord Yenaro hat meiner Schwester Veda ein wenig bei ihrem Wettbewerbsbeitrag geholfen«, vertraute Lady Benello Miles und Ivan an.
»So?« fragte Miles und schaute sich um. Er überlegte, wo sich diesmal die Falle befand.
Noch sah er sie nicht. »Und ... worin besteht ihr Beitrag?«
»Ich weiß, er sieht nicht sehr eindrucksvoll aus«, antwortete Lady Benello entschuldigend,
»aber darum geht es nicht. Das Raffinierte daran ist der Geruch. Es liegt am Tuch. Es dünstet ein Parfüm aus, das sich mit der Stimmung des Trägers ändert. Ich frage mich immer noch, ob wir daraus nicht hätten ein Kleid machen sollen«, letzterer Kommentar schien an
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