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Vorkosigan 07 Cetaganda

Vorkosigan 07 Cetaganda

Titel: Vorkosigan 07 Cetaganda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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demonstrieren, was Sie um ein Haar getan hätten. Aber vorher will ich wissen, was Sie, zum Teufel, gemeint haben mit dem, was Sie da tun?
    »Ich weiß nicht, worüber Sie reden«, versetzte Yenaro. »Lassen Sie mich los, Sie Lümmel!«
    Ivan ließ nicht locker und blickte finster drein. »Führ es zuerst vor, Cousin!«
    »In Ordnung.« Die Pflastersteine waren aus kühlem künstlichen Marmor und schienen nicht brennbar zu sein. Miles schüttelte die Fäden von seinem Finger und winkte Ivan und Yenaro näher heran. Er wartete, bis keine Passanten in Sicht waren und befahl: »Yenaro, nehmen Sie zwei Tropfen dieser harmlosen Flüssigkeit, die Sie herum geschwenkt haben, auf Ihre Finger und tupfen Sie sie hier drauf!«
    Ivan zwang Yenaro sich neben Miles niederzuknien. Yenaro blickte seine Bewacher kalt an, tauchte die Hand in den Krug und tat, wie befohlen. »Wenn Sie meinen ...
    Ihn unterbrach ein heller Blitz und eine Hitzewelle, die Miles' Augenbrauen versengte. Den leisen Knall dämpften glücklicherweise zum größten Teil ihre abschirmenden Körper. Yenaro erstarrte.
    »Und das war nur ungefähr ein Gramm von dem Material«, fuhr Miles unbarmherzig fort.
    »Die ganze Teppichbombe hat eine Masse von etwa fünf Kilo, oder? Sie müßten es wissen, denn ich bin mir sicher, Sie haben ihn persönlich hier hereingetragen. Wenn der Katalysator ihn berührt hätte, dann wäre der Teppich hochgegangen und hätte diesen ganzen Teil der Kuppel mitgenommen, Sie, mich, die Damen... das wäre gewiß der Höhepunkt der Ausstellung gewesen.
    »Das ist ein Trick«, knirschte Yenaro.
    »O ja, das ist schon ein Trick. Aber diesmal waren Sie die Zielscheibe. Sie haben nie eine militärische Ausbildung durchlaufen, oder? Sonst hätten Sie es mit Ihrer Nase auch erkannt.
    Sensibilisiertes Asterzin. Ein hübsches Zeug. Formbar, färbbar. Man kann es praktisch als alles mögliche tarnen. Und es ist völlig träge und harmlos, bis der Katalysator auftrifft.
    Dann...« Miles nickte in Richtung des kleinen verrußten Flecks auf dem weißen Pflaster.
    »Lassen Sie mich die Frage anders formulieren, Yenaro. Was hat Ihnen Ihr guter Freund, der Haud-Gouverneur, über die Wirkung dieses Streichs gesagt?«
    »Er ... « Yenaro hielt den Atem an. Seine Hand fuhr über die dunklen und öligen Rückstände, dann hob er sie zur Nase. Er sog die Luft ein und runzelte die Stirn, dann setzte er sich ziemlich schwach auf die Fersen. Er hob die aufgerissenen Augen und begegnete Miles' Blick. »Oh.«
    »Ein Geständnis«, sagte Ivan bedeutungsvoll, »ist gut für die Seele. Und für den Leib.«
    Miles holte Luft. »Noch einmal, von Anfang an, Yenaro. Was haben Sie gemeint, was Sie da tun?«
    Yenaro schluckte. »Es ... sollte ein Ester freigesetzt werden, und der würde eine Alkoholvergiftung simulieren. Ihr Barrayaraner seid berühmt für diese Perversion. Nichts, was ihr nicht schon selber tut!«
    Wodurch Ivan und ich für den Rest des Nachmittags sinnlos besoffen in der Öffentlichkeit herumtorkeln würden.«
    »So ungefähr.«
    »Und Sie? Hatten Sie gerade das Gegenmittel genommen, bevor wir auftauchten?«
    »Nein, es war harmlos! - sollte harmlos sein. Ich hatte Vorkehrungen getroffen, wegzugehen und mich auszuruhen, bis die Wirkung verging. Ich dachte, es wäre vielleicht
    .., eine
    interessante Erfahrung.«
    »Pervers«, murmelte Ivan.
    Yenaro blickte ihn zornig an.
    »Als ich an jenem ersten Abend mich an den Beinen verbrannte«, sagte Miles lauernd, »da war dieses ganze Händeringen nicht völlig geheuchelt, oder? Sie hatten das nicht erwartet«
    Yenaro erbleichte. »Ich hatte erwartet... ich dachte, die Marilacaner hätten an der Stromregulierung etwas geändert. Es sollte nur einen Schock geben, keine Verletzung.«
    »So hat man es Ihnen erzählt.«
    »Ja«, flüsterte Yenaro.
    „Das Zlati-Ale war jedoch Ihre Idee, nicht wahr?« knurrte Ivan.
    »Sie haben das gewußt?!«
    »Ich bin doch kein Idiot!«
    Eine der vorübergehenden Ghem blickten verwundert auf die drei Männer, die in einem Kreis auf dem Boden knieten; allerdings gingen alle ohne irgendwelche Bemerkungen weiter. Miles nickte in Richtung einer Bank, die ihnen in der Biegung der Nische am nächsten stand. »Ich muß Ihnen etwas erzählen, Lord Yenaro, und ich glaube, dafür sollten Sie sich lieber hinsetzen.« Ivan führte Yenaro zu der Bank und stieß ihn mit Nachdruck darauf nieder. Nach einem. Augenblick des Nachdenkens goß Ivan den Rest der Flüssigkeit aus dem Krug in einen

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