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Vorkosigan 07 Cetaganda

Vorkosigan 07 Cetaganda

Titel: Vorkosigan 07 Cetaganda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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im hiesigen Timing, stellte Miles fest. Als sich der Bot schafter erhob, um das Verladen und ihren Abflug zu überwachen, beugte sich Ivan über den Tisch und flüsterte Miles eindringlich zu: »Erzählst du ihm nichts davon?«
    »Noch nicht.«
    »Warum nicht?«
    »Hast du es so eilig, diesen Nervendisruptor zu verlieren? Die Leute von der Botschaft würden ihn dir so schnell abnehmen wie die Cetagandaner, da kannst du Gift drauf nehmen.«
    »Verdammt noch mal, was hast du vor?«
    »Ich bin mir... nicht sicher. Noch nicht.« Das war nicht das Szenario, das er erwartet hatte.
    Er hatte sich auf einen scharfen Wortwechsel mit allerhand cetagandanischen Autoritäten eingestellt, während sie ihn veranlaßten, seine Beute herauszurücken, und auf das Sammeln von Informationen, die ihm bewußt oder unbewußt enthüllt wurden. Es war nicht seine Schuld, daß die Cetagandaner ihren Job nicht erledigten.
    »Wir müssen das wenigstens dem Militärattache der Botschaft melden.«
    »Melden, ja. Aber nicht dem Attache. IIlyan hat zu mir gesagt, wenn ich in Schwierigkeiten gerate - das heißt, Schwierigkeiten der Art, mit denen unsere Abteilung sich befaßt -, dann sollte ich zu Lord Vorreedi gehen. Er wird als Protokollbeamter geführt, aber in Wirklichkeit ist er ein Oberst des Kaiserlichen Sicherheitsdienstes und der Chef des hiesigen Sicherheitsbüros.«
    »Die Cetagandaner wissen das nicht?«
    »Natürlich wissen sie es. Genau wie wir wissen, wer an der cetagandischen Botschaft in Vorbarr Sultana wirklich was ist. Das ist eine höfliche politische Fiktion. Zerbrich dir nicht den Kopf, ich kümmere mich darum.« Miles seufzte. Vermutlich würde der Oberst ihn als erstes vom Informationsfluß abkoppeln. Und er wagte nicht zu erklären, warum Vorreedi dies nicht tun sollte.
    Ivan lehnte sich zurück. Einstweilen war er zum Schweigen gebracht. Nur einstweilen, dessen war sich Miles sicher.
    Vorob'yev gesellte sich wieder zu ihnen, setzte sich nieder und fischte nach seinen Sitzgurten. »Das wäre erledigt, meine Herren. Nichts ist von Ihrer Habe abhanden gekommen, nichts dazugekommen. Willkommen auf Eta Ceta IV Heute gibt es keine offiziellen Zeremonien, die Ihre Anwesenheit notwendig machen, doch wenn Sie nicht zu müde von der Reise sind, die Botschaft von Marilac gibt heute abend einen zwanglosen Empfang für die Gemeinde der Bot
    schaftsangehörigen und alle ihre erlauchten Besucher.
    Diese Veranstaltung empfehle ich Ihrer Aufmerksamkeit.«
    »Sie empfehlen?« fragte Miles. Wenn jemand mit einer so langen und ausgezeichneten Karriere wie Vorob'yev eine Empfehlung gab, dann sollte man sie befolgen, dachte er.
    »Von den Leuten, die heute abend zugegen sind, werden Sie vielen in den nächsten beiden Wochen begegnen«, sagt
    e Vorob'yev. »Dieser Abend dürfte für Ihre Orientierung nützlich
    sein.«
    »Was sollen wir tragen?« fragte Ivan. Vier der sechs Koffer, die sie mitgebracht hatten, gehörten ihm.
    »Die grüne Uniform, bitte«, antwortete Vorob'yev. »Kleidung ist gewiß überall eine kulturelle Sprache, doch hier ist sie praktisch ein Geheimcode. Es ist schwierig genug, sich unter den Ghem -Lords zu bewegen, ohne einen Fehler zu begehen, und bei den Haud-Lords ist es nahezu unmöglich. Uniformen sind immer korrekt, oder wenn nicht gerade korrekt dann ganz deutlich nicht der Fehler ihres Trägers , Da er keine andere Wahl hat. Ich werde meine Protokollabteilung anweisen, Ihnen eine Liste zu erstellen, welche Uniform Sie bei welchem Anlaß tragen sollten.<<
    Miles war erleichtert. Ivan blickte leicht enttäuscht drein.
    Mit dem üblichen gedämpften Klicken und Klirren und Zischen wurde das Anschlußrohr abgezogen, und das Shuttle löste sich von der Station. Es waren keine Beamten mit Haftbefehl durch die Luke gestürmt, kein wichtiger Funkspruch hatte den Botschafter nach vorn ins Pilotenabteil geholt. Miles spielte sein drittes Szenario durch.
    Unser Eindringling ist davongekommen. Die Behörden der Station wissen nichts von unserer kleinen Begegnung. Tatsächlich weiß niemand etwas davon.
    Außer dem Eindringling natürlich. Miles hielt die Hand gesenkt und berührte die Ausbuchtung seiner Jacke nicht. Um was immer es sich dabei handelte, dieser Kerl wußte, daß Miles es hatte. Und er konnte bestimmt herausfinden, wer Miles war. Ich habe dich jetzt an der Angel. Wenn ich sie jetzt einhole, dann muß daran gewiß etwas wieder zu meiner Hand herauf klettern, nicht wahr? Das könnte sich zu einer hübschen kleinen

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