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Vorkosigan 07 Cetaganda

Vorkosigan 07 Cetaganda

Titel: Vorkosigan 07 Cetaganda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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dem gleichen Verhältnis wie Vervain zur Hegen-Nabe, und wir alle wissen, was dort geschah.« Er verzog ironisch die Lippen. »Doch Marilac hat keinen interessierten Nachbarn, der ihm zur Hilfe kommt, wie Ihr Vater es für Vervain tat, Lord Vorkosigan. Und provozierende Vorfälle können so leicht fabriziert werden.«
    Die Erwähnung von Vervain ließ Miles' Herz bis zum Hals schlagen, doch sein Puls beruhigte sich gleich wieder. Vorob'yevs Bemerkungen hatten keine persönliche, geheime Bedeutung. Jedermann kannte Admiral Graf Aral Vorkosigans politische und militärische Rolle bei der Bildung der schnellen Allianz und der Einleitung des Gegenangriffs, mit denen der Versuch der Cetagandaner, die Wurmloch-Sprungpunkte ihres Nachbarplaneten Vervain zu besetzen, abgeschlagen worden war. Niemand kannte die Rolle, die Miles Vorkosigan, Agent des Kaiserlichen Sicherheitsdienstes von Barrayar, in seiner Tarnidentität als
    >Admiral Miles Naismith< der Freien Dendarii-Söldner dabei gespielt hatte, um Aral Vorkosigan so rechtzeitig in die Hegen-Nabe zu bringen. Und was niemand kannte, dafür bekam niemand Anerkennung. Hallo, ich bin ein Held, aber ich kann Ihnen nicht sagen, warum. Es ist geheim. Vom Standpunkt Vorob'yevs und praktisch aller anderen Leute aus gesehen, war Leutnant Miles Vorkosigan ein einfacher Kurieroffizier des Kaiserlichen Sicherheitsdienstes, der durch väterliche Protektion diesen Posten bekommen hatte, auf daß die damit verbundenen Routineaufgaben ihn von der Bildfläche fernhielten. Ein Mutant.
    »Ich dachte, die Ghem-Lords hätten sich bei Vervain von der Hegen-Allianz eine blutige Nase geholt, die ausreichte, um sie eine Weile zu zähmen«, sagte Miles. »Alle Ghem
    Offiziere von der expansionistischen Partei sind in der Versenkung verschwunden, Ghem -
    General Estanis hat Selbstmord begangen - es war doch Selbstmord, nicht wahr?«
    »Auf eine unfreiwillige Weise«, antwortete Vorob'yev. »Diese cetagandanischen politischen Selbstmorde können schrecklich blutig werden, wenn die Hauptperson nicht kooperieren will«
    »Zweiunddreißig Stichwunden im Rücken, der schlimmste Fall von Selbstmord, den man je gesehen hat«, murmelte Ivan, sichtlich fasziniert von entsprechenden Gerüchten.
    »Genau, Mylord..« Amüsiert kniff Vorob’yev die Augen zusammen. »Doch die lockeren und wechselnden Beziehungen der Ghem-Kommandanten zu den verschiedenen geheimen Gruppierungen der Haud-Lords verleihen ihren Operationen ein ungewöhnliches Maß an Dementierbarkeit. Die Invasion von Vervain wird jetzt offiziell als ein nicht autorisiertes und fehlgeschlagenes Abenteuer bezeichnet. Die in die Irre gegangenen Offiziere wurden bestraft. Damit basta.«
    »Als was bezeichnet man hierzulande jetzt die cetagandanische Invasion gegen Barrayar in der Zeit meines Großvaters?« fragte Miles. »Als gewaltsame Erkundung?«
    »Ja, wenn man überhaupt davon spricht«
    »Die ganzen zwanzig Jahre?« fragte Ivan und musste fast lachen.
    »Man neigt dazu, keine peinlichen Details zu erwähnen.«
    »Haben Sie Ihre Ansichten bezüglich der cetagandanischen Ambitionen auf Marilac Simon Illyan mitgeteilt?«
    »Ja, wir halten Ihren Chef voll informiert. Aber im Augenblick gibt es keine nennenswerten Maßnahmen, die meine Theorie stützen. Einstweilen betreibe ich nur prinzipielle Überlegungen. Der Sicherheitsdienst beobachtet für uns einige maßgebende Indikatoren.«
    »Ich... spiele nicht in dieser Liga«, sagte Miles, »wo man das wissen muß.«
    »Aber ich hoffe, Sie verstehen das größere strategische Panorama.«
    »Doch, doch.«
    »Und außerdem - der Klatsch der Oberschicht ist nicht immer so zurückhaltend, wie er sein sollte. Sie beide werden in der Lage sein, etwas davon mitzubekommen. Stellen Sie sich darauf ein, alles meinem Protokollchef, Oberst Vorreedi, zu berichten. Sobald er wieder da ist, wird er mit Ihnen jeden Tag eine Besprechung abhalten. Lassen Sie ihn aussortieren, welche Leckerbissen wichtig sind.«
    Klar! Miles nickte Ivan zu, der sich mit einem Achselzucken fügte.
    »Und, ach... versuchen Sie nicht mehr herzugeben, als Sie bekommen, ja?«
    »Bei mir besteht keine Gefahr«, sagte Ivan. »Ich weiß nichts.« Er lächelte fröhlich. Miles bemühte sich, nicht zusammenzuzucken oder zu murmeln: Das wissen wir, Ivan.
    Da die Vertretungen anderer Planeten alle in einem bestimmten Viertel der Hauptstadt von Eta Ceta residierten, dauerte die Fahrt nicht lange. Der Bodenwagen wechselte auf eine tiefere Straßenebene

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