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Vorkosigan 10 Grenzen der Unendlichkeit

Vorkosigan 10 Grenzen der Unendlichkeit

Titel: Vorkosigan 10 Grenzen der Unendlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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–, die die Fähigkeiten zum Sprungpiloten haben.
    Nach den Talenten, die du gestern morgen auf Ryovals Landefeld gezeigt hast, würde die Taktikabteilung dich nur ungern an die Navigation verlieren.« Miles zögerte kurz. »Danke, Laureen. Wobei habe ich euch unterbrochen?«
    »Routinemäßige Systemüberprüfung der Landeshuttles. Ich ließ Taura mir bei der Arbeit über die Schulter schauen.«
    »In Ordnung, machen Sie weiter. Ich werde Taura wieder zu
    Ihnen schicken, sobald sie hier fertig ist.«
    Anderson ging nur widerstrebend hinaus; ganz offensichtlich war sie neugierig. Miles wartete, bis sich die Tür zischend geschlossen hatte, bevor er weitersprach. »Setz dich, Taura. Waren deine ersten vierundzwanzig Stunden mit den Dendarii zufriedenstellend?«
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    Sie grinste und ließ sich vorsichtig auf einen der Sitze nieder, der unter ihrem Gewicht knackte. »Alles in Ordnung.«
    »Aha.« Er zögerte. »Wenn wir Escobar erreichen, dann hast du die Wahl, deiner eigenen Wege zu gehen, weißt du. Du bist nicht gezwungen, dich uns anzuschließen. Ich könnte dafür sorgen, daß du dort auf dem Planeten eine Art Anfang machen könntest.«
    »Was?« Ihre Augen weiteten sich entsetzt. »Nein! Ich meine …
    esse ich zu viel?«
    »Überhaupt nicht! Du kämpfst für vier Männer, dann können wir es uns, verdammt noch mal, leisten, dich zu ernähren wie drei.
    Aber … ich muß ein paar Dinge klären, bevor du deinen Rekruteneid ablegst.« Er räusperte sich. »Ich bin nicht zu Ryoval gekommen, um dich für die Dendarii anzuwerben. Erinnerst du dich, daß dir Dr. Canaba einige Wochen, bevor Bharaputra dich verkaufte, etwas in dein Bein injizierte? Mit einer Nadel, nicht mit einem Hypnospray?«
    »O ja.« Sie rieb sich unwillkürlich die Wade. »Es entstand ein Knötchen.«
    »Was hat er dir gesagt, was das war?«
    »Eine Immunisierung.«
    Sie hatte recht gehabt, dachte Miles, als sie sich zum erstenmal begegnet waren. Menschen logen viel. »Nun, das war keine
    Immunisierung. Canaba benutzte dich als lebendiges Gefäß für künstlich erzeugtes biologisches Material. Molekularisch gebundenes, nicht aktives Material«, fügte er hastig hinzu, als sie sich herumdrehte und beunruhigt auf ihr Bein schaute. »Er hat mir versichert, daß es sich nicht spontan aktivieren kann. Mein ursprünglicher Auftrag bestand nur darin, Dr. Canaba abzuholen.
    Aber er wollte nicht ohne seine Komplexe weggehen.«
    »Er hatte geplant, mich mitzunehmen?«, sagte sie überrascht.
    »Dann müßte ich eigentlich ihm dafür danken, daß er dich geschickt hat!«
    Miles wünschte, er könnte Dr. Canabas Gesichtsausdruck sehen, wenn sie das wirklich täte. »Ja und nein. Konkret nein.« Er machte 226
    schnell weiter, bevor seine Nerven ihn verließen. »Du mußt ihm für nichts danken, und mir auch nicht. Er wollte nur deine Gewebeprobe mitnehmen, und schickte mich, sie zu holen.«
    »Hättest du mich eher zurückgelassen bei … – ist deshalb Escobar …?« Sie war immer noch verwirrt.
    »Du hattest Glück«, fuhr Miles fort, »daß ich von meinen Leuten abgeschnitten und entwaffnet war, als wir uns endlich begegneten.
    Canaba hatte auch mich belogen. Zu seiner Verteidigung scheint er eine vage Vorstellung gehabt zu haben, daß er dich vor einem grausamen Leben als Ryovals Sklavin retten würde. Er schickte mich, um dich zu töten, Taura. Er schickte mich, um ein Monstrum zu erschlagen, wo er mich hätte anflehen sollen, eine verkleidete Prinzessin zu retten. Ich bin ziemlich verärgert über Dr. Canaba.
    Und mit mir bin ich auch nicht zufrieden. Ich habe dich drunten in Ryovals Keller angelogen, weil ich dachte, ich müßte es tun, um zu überleben und zu gewinnen.«
    Auf ihrem Gesicht zeichnete sich die Verwirrung ab. Das
    Leuchten ihrer Augen erlosch. »Dann hast du nicht wirklich geglaubt, daß ich ein Mensch bin …«
    »Im Gegenteil. Du hast einen ausgezeichneten Test gewählt. Es ist viel schwerer, mit dem Körper zu lügen als mit dem Mund. Als ich dir meinen Glauben bewies, mußte er echt sein.« Er schaute sie an und empfand immer noch ein Zucken der taumelnden, irrsinnigen Freude, ein körperliches Überbleibsel jenes Abenteuers des Leibes. Er vermutete, daß er immer etwas empfinden würde – das war die männliche Konditionierung, ohne Zweifel. »Hättest du gerne, daß ich es dir noch einmal beweise?«, fragte er mit aufkeimender Hoffnung und biß sich dann auf die Zunge. »Nein«, beantwortete er seine eigene Frage. »Wenn ich dein

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