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Vorkosigan 11 Spiegeltanz

Vorkosigan 11 Spiegeltanz

Titel: Vorkosigan 11 Spiegeltanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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Aufmerksamkeit verzettelt sich überallhin. Er hat die Cetagandaner im Visier.«
    »Dafür gibt es plausible historische Gründe«, sagte die Gräfin.
    »Und aktuelle ebenso, fürchte ich, obwohl ich mir sicher bin, daß 434
    Illyan dir wohl kaum etwas über Probleme des Sicherheitsdienstes erzählt hat, die nicht direkt mit Miles zusammenhängen. Wenn man sagt, daß er einen schlimmen Monat hatte, dann ist das noch eine gewaltige Untertreibung.« Sie zögerte ebenfalls ziemlich lange. »Mark … du bist schließlich Miles' Klonzwilling. Ihm so nah, wie nur ein Mensch einem anderen sein kann. Deine Überzeugung hat eine leidenschaftliche Note. Du scheinst etwas zu wissen. Meinst du … daß du wirklich etwas weißt? Auf irgendeiner Ebene?«
    »Meinen Sie so etwas wie eine psychische Verbindung?«, fragte er. Was für eine schreckliche Idee.
    Sie nickte. Ihr Gesicht rötete sich leicht. Bothari-Jesek blickte erschrocken drein und schaute ihn flehend an. Wage es ja nicht, sie durcheinanderzubringen, du …!
    Das zeigt das wahre Ausmaß ihrer Verzweiflung. »Tut mir leid.
    Ich bin nicht parapsychisch. Nur psychotisch.« Bothari-Jesek entspannte sich. Er sank zusammen, dann kam ihm eine Idee.
    »Allerdings würde es nichts ausmachen, Illyan denken zu lassen, daß Sie das meinen.«
    »Illyan ist so ein sturer Rationalist.« Die Gräfin lächelte traurig.
    »Die Leidenschaft ist nur Frustration, Madame. Niemand läßt mich etwas tun.«
    »Was willst du denn tun?«
    Ich möchte nach Kolonie Beta abhauen. Die Gräfin würde ihm wahrscheinlich dabei helfen.
    … Nein. Ich werde nie wieder abhauen.
    Er holte Luft, als Ersatz für den Mut, den er nicht spürte. »Ich möchte nach Jackson's Whole zurückgehen und nach ihm suchen.
    Ich könnte meine Arbeit genausogut machen wie Illyans andere Agenten, das weiß ich! Ich habe es mit dieser Idee schon bei ihm 435
    versucht. Aber er wollte nicht anbeißen. Wenn er könnte, dann würde er mich in einer Sicherheitszelle einsperren.«
    »An Tagen wie diesem würde der arme Simon am liebsten seine Seele verkaufen, um nur die Welt eine Weile stillstehen zu lassen«, räumte die Gräfin ein. »Seine Aufmerksamkeit ist im Augenblick nicht nur verzettelt, sie ist zersplittert. Ich empfinde eine gewisse Sympathie für ihn.«
    »Ich nicht. Ich würde Simon Illyan nicht nach der Tageszeit fragen. Und ich würde sie ihm auch nicht sagen.« Mark überlegte.
    »Gregor würde verblümt andeuten, wo ich nach einem Chrono suchen könnte. Sie …« – seine Metapher dehnte sich von selbst aus –»würden mir eine Uhr geben.«
    »Ich würde dir eine Uhrenfabrik geben, mein Sohn, wenn ich sie hätte«, sagte die Gräfin mit einem Seufzen.
    Mark kaute, schluckte, hielt inne und blickte auf. »Wirklich?«
    »W …«, begann sie, dann meldete sich die Vorsicht. »Wirklich was?«
    »Ist Lord Mark ein freier Mann? Ich will sagen, ich habe doch im Kaiserreich Barrayar kein Verbrechen begangen, oder? Es gibt doch kein Gesetz gegen Dummheit. Ich stehe nicht unter Arrest.«
    »Nein …«
    »Ich könnte selbst nach Jackson's Whole gehen! Illyan und seine wertvollen Ressourcen unter Druck setzen. Wenn …« – ach, der Haken an der Sache, er gab sich leicht ernüchtert –, »wenn ich ein Ticket hätte.« Er sackte zusammen. Sein ganzer Besitz betrug seines Wissens siebzehn kaiserliche Mark, die in seiner Hosentasche noch von einer Fünfundzwanziger-Note übrig waren, die ihm die Gräfin Anfang der Woche gegeben hatte.
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    Die Gräfin schob ihren Teller beiseite und lehnte sich zurück. Ihr Gesicht war ausdruckslos. »Das erscheint mir nicht als eine sehr sichere Idee. Wenn wir schon von Dummheit reden.«
    »Das Haus Bharaputra hat nachdem, was du getan hast, für dich inzwischen wahrscheinlich einen Exekutionskontrakt ausgeschrieben«, warf Bothari-Jesek hilfreich ein.
    »Nein – auf Admiral Naismith«, widersprach Mark. »Und ich würde nicht zu Bharaputra gehen.« Nicht, daß er nicht der Gräfin zustimmte. Die Stelle auf seiner Stirn, die Baron Bharaputra beim Punktezählen berührt hatte, brannte insgeheim. Er schaute sie eindringlich an. »Madame…«
    »Bittest du mich ernsthaft darum, daß ich es finanziere, wenn du dein Leben riskierst?« fragte sie.
    »Nein – wenn ich es rette! Ich kann nicht…« – mit einer hilflosen Geste wies er auf Palais Vorkosigan, auf seine ganze Situation –
    »so weitermachen. Ich bin hier völlig aus dem Gleichgewicht, ich bin völlig fehl am Platz.«
    »Mit der

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