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Vorkosigan 11 Spiegeltanz

Vorkosigan 11 Spiegeltanz

Titel: Vorkosigan 11 Spiegeltanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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zurück durchschauen müssen, verdammt.
    Er zuckte vieldeutig die Achseln.
    »Also«, sagte Thorne, »werden diese … großen Kinder … alle zu dem Schluß kommen, daß wir Feinde ihrer Eltern sind und sie kidnappen, kurz bevor sie nach Hause gehen? Da sehe ich Probleme.«
    Er ballte die rechte Hand zur Faust und streckte dann die Finger wieder aus. »Vielleicht nicht. Kinder … haben eine eigene Kultur.
    Die von Jahr zu Jahr weitergegeben wird. Es gibt Gerüchte. Unheimliche Geschichten. Zweifel. Ich sagte, daß sie nicht dumm sind. Ihre erwachsenen Aufseher versuchen, die Geschichten auszulöschen oder sie ins Spaßige zu ziehen oder sie mit anderen, offensichtlichen Lügen zu vermischen.« Und doch … ihn hatten sie nicht getäuscht. Aber schließlich hatte er viel länger im Internat gelebt als der Durchschnitt. Er hatte Zeit gehabt, mehr Klons kommen und gehen zu sehen, Zeit, um zu erleben, wie Geschichten wiederholt und Pseudobiographien dupliziert wurden. Zeit, daß sich unter seiner Beobachtung die kleinen Ausrutscher und Fehler ihrer Aufseher kumulierten. »Wenn es noch immer so ist …« wie zu meiner Zeit, hätte er beinahe gesagt, aber biß sich auf die Zunge,
    »dürfte ich sie überreden können. Überlaß diesen Teil mir.«
    73
    »Gerne.« Thorne klemmte einen Konsolenstuhl neben dem seinen fest, ließ sich nieder und tippte schnell einige Notizen zu Logistik und Angriffswinkel, Vorhut und Nachschub ein und verfolgte projizierte Routen durch die Gebäude. »Zwei Wohnheime?«
    Er zeigte neugierig auf das Vid. Seine Fingernägel waren kurz geschnitten und nicht verziert.
    »Ja. Die Jungen sind sehr sorgfältig von den Mädchen getrennt.
    Die weiblichen – die gewöhnlich weiblichen – Kunden erwarten, in einem Körper zu erwachen, der noch das Siegel der Jungfräulichkeit trägt.«
    »Verstehe. Also, mit Hilfe eines Wunders laden wir all diese Kinder auf, bevor die Bharaputraner in großer Zahl auftauchen …«
    »Geschwindigkeit ist wesentlich, ja.«
    »Wie üblich. Aber wir werden die Bharaputraner am Hals haben, wenn es irgendeine kleine Schwierigkeit oder eine Verzögerung gibt. Anders als bei den Marilacanern auf Dagoola hast du nicht Wochen um Wochen zur Verfügung, um diesen Kindern die Prozeduren des Einsteigens in das Shuttle beizubringen. Was dann, wenn es Probleme gibt?«
    »Sobald die Klons im Shuttle sind, werden sie tatsächlich zu unseren Geiseln. Mit ihnen an Bord sind wir vor tödlichem Feuer sicher. Die Bharaputraner werden nicht ihre Investition aufs Spiel setzen, solange es noch irgendeine Chance gibt, daß sie sie zurückbekommen.«
    »Sobald sie zu dem Schluß kommen, daß es keinerlei Chance mehr gibt, werden sie allerdings nach einer exemplarischen Vergeltung trachten, um alle Nachahmer abzuschrecken.«
    »Das stimmt. Wir müssen ihre Gehirne mit Zweifeln vernebeln.«
    74
    »Ihr nächster Schritt – falls wir das Shuttle in die Luft bekommen
    – muß dann sein, die Ariel im Orbit hochgehen zu lassen, bevor wir dort ankommen, um unseren Fluchtweg abzuschneiden.«
    »Geschwindigkeit«, wiederholte er verbissen.
    »Unvorhergesehene Ereignisse, Miles, mein Lieber. Wach auf!
    Normalerweise muß ich dein Hirn am Morgen nicht neu starten –
    möchtest du noch etwas Tee? Nein? Falls wir auf dem Planeten eine gefährliche Verzögerung hinnehmen müssen, schlage ich vor, daß die Ariel auf Station Fell Zuflucht sucht und wir uns mit ihr dort treffen.«
    »Station Fell? Im Orbit?« Er zögerte. »Warum?«
    »Baron Fell befindet sich immer noch in Fehde mit Bharaputra und Ryoval, nicht wahr?«
    Innenpolitik der jacksonischen Häuser – darin war er nicht so firm, wie er hätte sein sollen. Er hatte nicht einmal, daran gedacht, unter den anderen Häusern nach einem Verbündeten Ausschau zu halten. Sie waren alle kriminell, alle böse, tolerierten oder sabotierten einander in wechselnden Machtkoalitionen. Und hier wurde Ryoval schon wieder erwähnt. Warum? Er nahm Zuflucht zu einem weiteren wortlosen Achselzucken. »Mit fünfzig jungen Klons auf Station festgenagelt zu sein, in der Falle zu sitzen, während Bharaputra sich beeilt, die Sprungpunktstationen unter seine Kontrolle zu bekommen, würde unsere Position nicht verbessern.
    Man kann keinem Jacksonier trauen. Auf und davon und so schnell wie möglich durchs Wurmloch zu springen, ist immer noch die sicherste Strategie.«
    »Bharaputra wird Sprungstation 5 nicht unter Kontrolle bekommen. Sie gehört Haus Fell.«
    »Ja, aber ich

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