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Vorkosigan 11 Spiegeltanz

Vorkosigan 11 Spiegeltanz

Titel: Vorkosigan 11 Spiegeltanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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Quinns weiteren Worten konnte er Schlüsse ziehen:
    »Nun, wir haben gerade eine neue Landezone für euch hergerichtet.
    Sie ist noch ein bißchen uneben, aber sie wird ausreichen. Folgen Sie meinem Signal, kommen Sie direkt in den Krater hinein. Sie 169
    werden gerade reinpassen. Ja, das werden Sie auch. Ich habe sie mit Laser abgetastet. Sie haben mein O.K. Jetzt können Sie das Shuttle riskieren, Kimura. Los!«
    Auch Mark machte sich in Richtung auf den Krater auf den Weg.
    Er huschte nahe an der Seite des Gebäudes entlang und nutzte die Überhänge aus, bis ihn das Gepolter fallender Betonstücke klarmachte, daß sich der explosionsgeschädigte Balkon über ihm lockerte. Darunter stehenbleiben und zerschmettert zu werden, oder ins Freie treten und erschossen zu werden? Was immer er tat, es würde sich sicher als falsch erweisen. Welchen Satz zitierten Vorkosigans militärische Lehrbücher so gerne? Kein Schlachtplan überlebt die erste Berührung mit dem Feind. Quinns Taktik und ihre Entscheidungen änderten sich mit verwirrender Schnelligkeit.
    Sie nutzte eine ganz buchstäbliche neue Öffnung aus – das Dröhnen eines Landeshuttles drang lauter werdend an Marks Ohren, und er sprintete unter dem Balkon hervor, den die Vibrationen noch weiter lockerten. Ein Ende löste sich und fiel mit einem Krachen herab. Mark sprintete weiter. Sollten doch die bharaputranischen Scharfschützen versuchen, ein bewegliches Ziel zu treffen …
    Quinn und ihre Gruppe wagten sich erst ins Freie, als das Landshuttle sich mit ausgestreckten Beinen wie ein riesiges Insekt vorsichtig den Weg in den Krater erspürte. Einige übriggebliebene Bharaputraner lagen auf einem gegenüberliegenden Dach in Stellung und schickten Störfeuer herüber. Doch sie hatten nur Plasmabögen und nahmen immer noch Rücksicht auf die Klons, doch ein rosa gekleidetes Mädchen schrie auf, getroffen vom Nachhall des Plasmaspiegelfelds eines Dendarii. Leichte
    Verbrennungen, schmerzhaft, aber nicht lebensgefährlich. Sie schrie und geriet in Panik, aber ein Dendarii-Kämpfer fing sie ein 170
    und brachte sie zu der Shuttleluke, die sich jetzt öffnete und eine Rampe ausfuhr.
    Die wenigen Bharaputraner, die keine Hoffnung hatten, das Shuttle mit bloßen Heckenschützenwaffen abzuschießen, änderten ihre Taktik. Sie begannen, ihr Feuer auf Quinn zu konzentrieren, und pumpten Schuß um Schuß in ihr überlastetes Spiegelfeld. Sie schimmerte in einem Dunst aus blauem Feuer und taumelte unter der Wucht der Schüsse. Klons und Dendarii stürmten die Rampe empor.
    Befehlshelme ziehen Feuer an. Mark sah keine andere Möglichkeit, als vor Quinn zu rennen. Die Luft um ihn herum wurde hell, als sein Spiegelfeld Energie abgab, aber in der kurzen Atempause gewann Quinn ihr Gleichgewicht wieder. Sie packte ihn an der Hand, zusammen sprinteten sie die Rampe hoch und gingen als letzte an Bord. Das Shuttle erhob sich taumelnd in die Luft, und noch während sie durch die Luke kletterten, fuhr die Rampe wieder zurück. Die Luke schloß sich hinter ihnen. Die Stille war wie ein Lied.
    Mark rollte sich auf den Rücken und keuchte um Luft. Seine Lungen brannten. Quinn setzte sich auf. Ihr Gesicht, rot in dem umgebenden Kreis von Grau, wirkte wie nach einem Sonnenbrand.
    Drei Atemzüge lang weinte sie hysterisch, dann preßte sie ihre Lippen zusammen. Ängstlich berührten ihre Finger die heißen Wangen, und Mark erinnerte sich, daß dieser Frau schon einmal das Gesicht durch Plasmafeuer weggebrannt worden war. Aber nicht zweimal. Nicht zweimal!
    Sie kroch auf die Knie und begann erneut, die Befehlskanäle in ihrem Helm zu durchsuchen. Dann riß sie sich hoch und torkelte vorwärts, während das Shuttle beschleunigte und gleichzeitig bharaputranischen Schüssen auswich. Mark setzte sich auf und 171
    starrte desorientiert um sich. Er erkannte Sergeantin Taura, Thorne, die Klons. Die übrigen waren fremde Dendarii, vermutlich Leutnant Kimuras Kommando Gelb, einige in den üblichen grauen Arbeitsuniformen, einige in voller Raumrüstung. Sie sahen ziemlich mitgenommen aus. Alle vier Feldbetten für Verwundete im hinteren Teil des Shuttle waren heruntergeklappt und belegt, ein fünfter Mann lag auf dem Boden. Aber die Sanitäterin, die sich um sie kümmerte, ging ihrer Tätigkeit ruhig nach, nicht hektisch. Der Zustand ihrer Patienten war offensichtlich stabilisiert, sie konnten auf weitere Behandlung unter günstigeren Bedingungen warten.
    Die Kryokammer des Gelben Kommandos war

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