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Vorkosigan 11 Spiegeltanz

Vorkosigan 11 Spiegeltanz

Titel: Vorkosigan 11 Spiegeltanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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gerichtet und beobachtete vor allem die Shuttleluke.
    Quinn salutierte vor Mark. »Admiral.«
    Er erwiderte den Gruß. »Kapitänin.« Dann stellte er sich in Rührt-euch-Haltung hin, als leite er diese Operation. Sollte er mit dem Baron Höflichkeitsfloskeln austauschen? Er wartete darauf, daß Vasa Luigi das Gespräch eröffnete. Der Baron wartete einfach mit einer beunruhigenden Selbstbeherrschung und Geduld, als nähme er die Zeit keineswegs auf die gleiche Weise wahr wie 229
    Miles. Ungeachtet der Tatsache, daß sie der Feuerkraft nach unterlegen waren, befanden sich die Dendarii nur Minuten vom Entkommen entfernt. Sobald die Übergabe abgeschlossen war, konnten die Peregrine und die Ariel durchs Wurmloch springen, und dann wären die Klons außerhalb der lebensgefährlichen Reichweite des Hauses Bharaputra. Soviel hatte er erreicht, wenn auch grotesk und irreparabel vermasselt. Kleine Siege.
    Endlich ertönte das Klirren der Klampen der Shuttleluke, die ihre Beute packten und positionierten, dann das Zischen, als das Verbindungsrohr angeschlossen wurde. Die Dendarii überwachten die Öffnung der Lukenpforte und nahmen Haltung an. Auf der anderen Seite der Pforte stand ein Mann in der grünen Uniform des Hauses Fell mit den Abzeichen eines Kapitäns, flankiert von zwei Wachen seiner eigenen Seite. Er nickte knapp und identifizierte sich und das Schiff, von dem er kam.
    Er entdeckte Mark als den höchstrangigen unter den anwesenden Offizieren und salutierte. »Baron Fell entbietet Ihnen seine Grüße, Admiral Naismith, Sir, und er gibt Ihnen etwas zurück, was Sie aus Versehen zurückgelassen haben.«
    Quinn erbleichte vor Hoffnung. Mark hätte schwören können, daß ihr Herz aufhörte zu schlagen. Der Fellsche Kapitän trat von der Luke zurück. Aber es kam nicht die heiß ersehnte Kryokammer auf einer Schwebepalette, sondern eine Reihe von drei Männern und zwei Frauen in Zivilkleidung, die teils verstört, teils wütend, teils verbittert dreinschauten. Ein Mann hinkte und wurde von einem anderen gestützt.
    Quinns Spione. Die Gruppe von Dendarii-Freiwilligen, die sie in Station Fell einzuschleusen versucht hatte, um die Suche fortzusetzen. Quinns Gesicht wurde rot vor Ärger. Doch sie hob das 230
    Kinn und sagte deutlich: »Sagen Sie Baron Fell, wir danken ihm für seine Fürsorge.«
    Der Fellsche Kapitän nahm die Botschaft mit einem sauren Lächeln entgegen und salutierte.
    »Ich treffe euch alle unverzüglich im Besprechungsraum«, flüsterte sie und entließ die unglückliche Gruppe mit einem Kopfnicken. Sie trotteten davon. Bothari-Jesek ging mit ihnen.
    »Wir sind bereit, unseren Passagier an Bord zu nehmen«, verkündete der Fellsche Kapitän. Pedantisch die Regeln einhaltend, setzte er keinen Fuß an Bord der Peregrine, sondern wartete.
    Genauso pedantisch zogen sich die Dendarii-Wachen und Quinn von Baron Bharaputra zurück, der sein eckiges Kinn hob und sich in Bewegung setzte.
    »Mylord! Warten Sie auf mich!«, rief eine schrille Stimme hinter ihm.
    Mark fuhr herum. Auch die Augen des Barons weiteten sich überrascht.
    Mit wehendem Haar schlüpfte das eurasische Mädchen aus einem Querkorridor und rannte nach vorn, Hand in Hand mit dem platinblonden Klonmädchen. Wie ein Aal schlängelte sie sich durch die Dendarii-Wachen, die in diesem heiklen Augenblick vernünftigerweise nicht ihre Waffen zogen, aber nicht schnell genug reagierten, um sie einzufangen. Die kleine Blondine war nicht so sportlich; sie hielt den anderen Arm quer unter ihre wippenden Brüste, um sie zu bändigen, verlor halb das Gleichgewicht und schnappte nach Luft. Ihre blauen Augen waren weit aufgerissen.
    Mark sah sie im Geiste vor sich, wie sie auf einem Operationstisch ausgestreckt lag, wie ihre Kopfhaut mit dem leuchtenden Haar sorgfältig abgezogen wurde – er hörte das Winseln einer 231
    chirurgischen Säge, die durch den Schädelknochen schnitt, er sah, wie das lebende Nervengewebe im Hirnstamm sorgfältig durchtrennt und schließlich das Gehirn herausgehoben wurde, wie ein Geschenk, Geist, Gedächtnis, Person – eine Opfergabe an einen dunklen Gott in den behandschuhten Händen des maskierten Monsters …
    Er packte sie um die Knie. Ihre zartknochige Hand wurde aus dem Griff des dunkelhaarigen Mädchens gerissen, und sie fiel vornüber auf das Deck. Sie schrie auf, dann stieß sie kreischend nach ihm und drehte sich mit viel Hin und Her auf den Rücken.
    Aus Angst, er würde seinen Fang verlieren, arbeitete sich Mark

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