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Vorkosigan 13 Komarr

Vorkosigan 13 Komarr

Titel: Vorkosigan 13 Komarr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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Standardzeit nach dem Solstice-Meridian, die im Orbit galt, war der Zeitzone von Serifosa um einige Stunden voraus.
    »Guten Morgen, Professor«, begann Miles. »Ich hoffe, Sie hatten eine bessere Nacht als wir. Die schlimmste Nachricht zuerst: Ihr Schwiegerneffe Etienne Vorsoisson ist letzte Nacht bei einem Sauerstoffmaskenunfall auf der Abwärme-Versuchsstation ums Leben gekommen. Ich
    befinde mich jetzt hier in Ekaterins Wohnung; sie hält sich bis jetzt tapfer. Ich werde Ihnen anschließend eine sehr lange Erklärung senden.«
    Das Problem mit der Zeitverzögerung lag darin, dass man quälend lang Zeit hatte, auf den Wechsel im
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    Gesichtsausdruck und im Leben der Leute zu warten, der ausgelöst wurde durch Worte, die man gesendet hatte, aber dann nicht mehr zurückrufen und abändern konnte. Als die Botschaft Vorthys erreicht hatte, blickte er genau so bestürzt drein, wie Miles es erwartet hatte. »Mein Gott, fahren Sie fort, Miles.«
    Miles holte tief Luft und begann mit einer unverblümten Zusammenfassung der Ereignisse des Vortags, von den vergeblichen Stunden, in denen er in den Büros des
    Terraforming-Projekts an der Nase herumgeführt worden war. bis zu Vorsoissons hastiger Rückkehr und dessen Ansinnen, zur Versuchsstation hinauszufliegen, dann zur Enthüllung von dessen Verwicklung in das Unterschlagungskomplott, der Begegnung mit Soudha und Madame Radovas und schließlich dem Augenblick, als er an das Geländer gekettet aufgewacht war. Er unterließ es,
    Vorsoissons Tod detailliert zu schildern. Dafür berichtete er über Ekaterins Ankunft, das Eintreffen der verstärkten KBS-Teams, die zu spät kamen, und die Geschichte mit seinem Siegel. Vorthys’ Gesichtsausdruck wechselte von Bestürzung zu Erschrecken, je mehr Einzelheiten zur Sprache kamen.
    »Miles, das ist ja fürchterlich. Ich komme so schnell wie möglich nach unten. Die arme Ekaterin! Bitte bleiben Sie bei ihr, bis ich da bin, ja?« Er zögerte. »Eigentlich hatte ich daran gedacht. Sie zu bitten, Sie sollten heraufkommen.
    Wir haben hier oben einige sehr seltsame Gerätschaften gefunden, die einige ganz unglaubliche physikalische Verzerrungen durchgemacht haben. Ich hatte mich gefragt, ob Sie vielleicht etwas Derartiges im Rahmen Ihrer
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    galaktischen militärischen Erfahrungen schon mal gesehen haben. Da und dort sind in dem Schrott allerdings einige zurückverfolgbare Seriennummern zu entdecken gewesen, und ich hatte gehofft, die würden sich als Spuren erweisen.
    Ich werde sie einstweilen meinen komarranischen Jungs überlassen müssen.«
    »Seltsame Gerätschaften, was? Soudha und seine Freunde sind auch mit einem Haufen seltsamer Gerätschaften abgehauen. Mindestens zwei Schwebetransporter voll.
    Lassen Sie Ihre komarranischen Jungs diese Seriennummern an Oberst Gibbs beim KBS Serifosa schicken. Er wird eine Menge Seriennummern in Anschaffungen des
    Terraforming-Projekts zurückverfolgen müssen, die vielleicht nicht so schwindelhaft waren, wie ich zuerst angenommen hatte. Es dürfte zwischen hier und dort mehr Verbindungen geben als nur die Leiche des armen
    Radovas. Hören Sie … äh… der KBS hier will Ekaterin wegen Tiens Verwicklung unter Schnell-Penta verhören.
    Wollen Sie, dass ich da einen Aufschub veranlasse, bis Sie kommen? Ich dachte, vielleicht wollten Sie wenigstens ihre Vernehmung überwachen.«
    Zeitverzögerung. Vorthys runzelte besorgt die Stirn.
    »Ich … ach du lieber Gott. Nein. Ich würde es wollen, aber ich sollte es nicht tun. Meine Nichte – ein deutlicher Interessenkonflikt. Miles, guter Junge, nehmen Sie an …
    wären Sie bereit, daran teilzunehmen und dafür zu sorgen, dass man es nicht zu weit treibt?«
    »Der KBS benutzt kaum noch diese mit Blei gefüllten Gummischläuche, aber ja doch, ich hatte genau das vor.
    Wenn Sie nichts dagegen haben.«
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    Zeitverzögerung. »Da wäre ich außerordentlich erleichtert. Danke.«
    »Natürlich. Ich hätte auch gern Ihre Einschätzung der Dinge, die das KBS-Technikerteam auf der Versuchsstation ausgräbt. Im Augenblick habe ich sehr wenig Beweise und jede Menge Theorien. Dieses Verhältnis
    möchte ich unbedingt umkehren.«
    Als dieser letzte Satz bei ihm ankam, quittierte ihn Professor Vorthys mit einem trockenen Lächeln. »Wollen wir das nicht alle?«
    »Ich habe noch einen weiteren Vorschlag. Ekaterin
    scheint hier ziemlich allein zu sein. Soweit ich bis jetzt gesehen habe, scheint sie keine engen komarranischen Freundinnen zu haben, und natürlich

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