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Vorkosigan 13 Komarr

Vorkosigan 13 Komarr

Titel: Vorkosigan 13 Komarr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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Hochzeit.«
    »Soudha ist nicht bombastisch«, sagte Ekaterin langsam.
    »Und auch nicht besonders abscheulich.« Sie zweifelte nicht daran, dass Tiens Tod unbeabsichtigt gewesen war.
    »Und auch nicht idiotisch.« Vorkosigan seufzte
    bedauernd. »Ich erinnere lediglich an diesen Zeitplan, um mich nervös zu machen. Das hält mich wach. Aber
    angenommen, es war eine Waffe. Hat man vielleicht diesen Erzfrachter angegriffen, als Test? Abscheulich genug. Ist ihre Generalprobe völlig schief gegangen? War die nachfolgende Beschädigung des Spiegels Zufall oder Absicht?
    Oder war es anders herum? Der Zustand von Radovas’
    Leiche legt den Gedanken nahe, dass etwas ins Auge gegangen ist. Ein Streit unter Dieben? Jedenfalls plane ich, um diese Flut von Spekulationen an eine Art physikalischer Tatsache zu verankern, mir eine Liste aller Ausrüstungs352
    gegenstände zu besorgen, die Soudha für seine Abteilung gekauft hat, davon alles abzuziehen, was sie zurückgelassen haben, und damit eine Teileliste für ihre geheime Waffe zu erstellen. An diesem Punkt lässt mich dann meine Intelligenz im Stich, und ich werde die Sache Ihrem Onkel übergeben.«
    »Oh!«, sagte Ekaterin. »Das wird ihm gefallen. Er wird Sie anknurren.«
    »Ist das ein gutes Zeichen?«
    »Ja.«
    »Hm. Also, wenn man von einem Sabotageangriff mit
    einer geheimen Waffe ausgeht… wie nahe sind sie am
    Erfolg? Ich komme wieder – verzeihen Sie – auf Foscols seltsames Benehmen zurück, darauf nämlich, dass sie dieses Datenpäckchen mit Beweisen gegen Tien zur
    Verfügung gestellt hat. Es scheint zu verkünden: Es spielt keine Rolle, ob die Komarraner belastet sind, weil – hier ist das Fehlende zu ergänzen. Weil was? Weil sie nicht hier sein werden, um die Konsequenzen zu erdulden? Das lässt an Flucht denken, was gegen die Waffenhypothese spricht, weil die erforderlich macht, dass sie bleiben, um die Waffe zu benutzen.«
    »Oder dass sie glaubten, Sie würden nicht hier sein, um die Konsequenzen auszuteilen«, sagte Ekaterin. Hatten sie vorgehabt, dass Vorkosigan auch sterben sollte? Oder…
    was?
    »Oh, schön. Das ist ja beruhigend.« Er biss ziemlich aggressiv in das letzte Stück Sandwich.
    Sie stützte ihr Kinn mit der Hand und betrachtete ihn mit 353
    ironischer Neugier. »Weiß der KBS, dass Sie so etwas daherplappern?«
    »Nur, wenn ich sehr müde bin. Außerdem denke ich
    gern laut. Es macht die Dinge langsamer, sodass ich sie gut anschauen kann. Davon bekommen Sie eine gewisse
    Vorstellung, wie es ist, in meinem Kopf zu leben. Ich gebe zu, nur sehr wenige Leute halten es aus, sich das länger anzuhören und…«
    Stimmen aus dem Vorraum unterbrachen, was immer er
    noch hatte sagen wollen. Ekaterin drehte den Kopf.
    »Tuomonen, schon so bald?«
    »Wollen Sie es aufschieben?«, fragte Vorkosigan.
    Sie schüttelte den Kopf. »Nein. Ich möchte es hinter mich bringen. Dann möchte ich endlich gehen und Nikki abholen.«
    »Ah.« Er leerte seine Teetasse und stand auf, und sie gingen beide hinaus ins Wohnzimmer. Es war tatsächlich Hauptmann Tuomonen. Er nickte Vorkosigan zu und
    grüßte Ekaterin höflich. Er hatte einen weiblichen
    MedTech in der Uniform der barrayaranischen Sanitätstruppe mitgebracht und stellte die Frau vor. Sie trug einen Medikamentenkoffer, den sie auf den runden Tisch stellte und öffnete. Ampullen und Hyposprays glitzerten in ihren Fächern. Erste-Hilfe-Materialien wiesen auf unheilvollere Möglichkeiten hin.
    Tuomonen bedeutete Ekaterin, sie solle sich auf das Sofa setzen. »Sind Sie bereit, Madame Vorsoisson?«
    »Ich denke schon.« Ekaterin beobachtete mit verborgener Angst und einem gewissen Abscheu, wie die 354
    Sanitäterin ihr Hypospray füllte und es Tuomonen zur Überprüfung zeigte.
    Die MedTech legte ein zweites Hypospray bereit und
    zog von einem Plastikstreifen ein kleines, klettenartiges Pflaster ab. »Strecken Sie mir bitte einmal Ihr Handgelenk entgegen, Madame.«
    Ekaterin folgte der Aufforderung; die Frau drückte das Allergietestpflaster fest an Ekaterins Haut, dann zog sie es wieder ab. Sie hielt weiter Ekaterins Handgelenk, während sie wartend auf ihr Chrono blickte. Ihre Finger waren trocken und kalt.
    Tuomonen schickte die beiden Wachen auf Vorposten,
    das heißt in den Flur und auf den Balkon, und stellte auf einem Stativ einen Vid-Rekorder auf. Dann wandte er sich an Vorkosigan und sagte mit ziemlich seltsamem Nachdruck: »Darf ich Sie daran erinnern, Lord Vorkosigan, dass es bei einer Befragung

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