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Vorkosigan 13 Komarr

Vorkosigan 13 Komarr

Titel: Vorkosigan 13 Komarr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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Sie. Wohin … äh … würden
    Sie auf Barrayar gehen?«
    Sie starrte nachdenklich auf die leere Vid-Scheibe. »Ich bin mir noch nicht sicher. Auf jeden Fall nicht in den Haushalt meines Vaters.« Um wieder in den Status eines Kindes zurückversetzt zu werden… Sie stellte sich vor, wie sie ohne einen Pfennig in der Tasche und ohne eigene Mittel ankam, um sich bei ihrem Vater oder einem ihrer Brüder durchzufressen. Natürlich würden sie großzügigerweise zulassen, dass Ekaterin sich durchfraß, aber sie würden auch so tun, als beraubte ihre Abhängigkeit sie ihrer Rechte und ihrer Würde und sogar ihrer Intelligenz.
    Sie würden ihr das Leben zu ihrem eigenen Wohl
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    einrichten… »Ich bin mir sicher, ich wäre willkommen, aber ich fürchte, die Lösung meines Vaters für meine Probleme würde darin bestehen, mich wieder zu verheiraten. Der Gedanke daran schnürt mir schon jetzt den Hals zu.«
    »Oh«, sagte Lord Vorkosigan.
    Es folgte ein kurzes Schweigen.
    »Was würden Sie tun, wenn Sie tun könnten, was Sie
    wollten?«, fragte er plötzlich. »Wenn Sie nicht mit begrenzten Mitteln jonglieren und keine praktischen Überlegungen anstellen müssten?«
    »Ich weiß nicht… ich fange normalerweise mit dem
    Möglichen an und richte mich danach ein.«
    »Versuchen Sie, einen größeren Horizont zu haben.« Mit einer vagen Geste seines Arms, die den ganzen Planeten umschloss, deutete er an, was er mit Horizont meinte.
    Sie dachte zurück an den Punkt ihres Lebens, als sie diese fatal falsche Richtung eingeschlagen hatte. So viele Jahre waren verloren. »Nun ja, vermutlich … würde ich an die Universität zurückkehren. Aber diesmal würde ich wissen, um was es mir ginge. Formelle Ausbildung in Gartenbau und in Kunst, für den Entwurf von Gärten; Chemie und Biochemie und Botanik und genetische
    Manipulation. Wirkliche Fachkenntnisse, von der Art, wo man nicht mehr eingeschüchtert oder, oder… überredet werden kann, bei etwas Stupidem mitzumachen, weil man glaubt, alle Menschen im ganzen Universum wussten mehr als man selbst.« Sie runzelte wehmütig die Stirn.
    »Also könnten Sie gegen Bezahlung Gärten entwerfen?«
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    »Noch mehr als das.« Sie kniff die Augen zusammen,
    als sie um ihre innere Vision rang.
    »Planeten? Terraforming?«
    »Ach du lieber Himmel. Eine solche Ausbildung dauert zehn Jahre und dann weitere zehn Jahre Praktikum, bevor man auch nur annähernd die Komplexitäten begreift.«
    »So? Man muss doch jemanden einstellen. Meine Güte, man hat auch Tien eingestellt.«
    »Er war nur ein Administrator.« Sie schüttelte verzagt den Kopf.
    »In Ordnung«, sagte er fröhlich. »Also größer als ein Garten, kleiner als ein Planet. Da bleibt genug Horizont übrig, würde ich sagen. Ein barrayaranischer Distrikt könnte ein guter Anfang sein. Zum Beispiel einer mit unvollständigem Terraforming und Forstprojekten, mit Neugewinnung von geschädigtem Land und der unbedingten Notwendigkeit eines Hauchs Schönheit. Und dann«, fuhr er fort, »könnten Sie sich zu Planeten hinaufarbeiten.«
    Sie musste lachen. »Weshalb diese Besessenheit mit
    Planeten? Genügt Ihnen etwas Kleineres nicht?«
    »Elli Qu… eine Freundin von mir pflegte zu sagen:
    ›Ziele hoch. Du magst dann das Ziel immer noch
    verfehlen, aber wenigstens wirst du dir nicht den Fuß abschießen.« Sein Grinsen war wie ein Augenzwinkern. Er zögerte, dann sagte er langsamer: »Wissen Sie… Ihr Vater und Ihre Brüder sind nicht Ihre einzigen Verwandten. Der Professor und die Professora zeigen doch eine grenzenlose Begeisterung für Bildung. Sie können mir nicht sagen, dass die beiden sich nicht freuen würden, Ihnen und Nikki in 348
    ihrem Heim Zuflucht zu geben, während Sie einen Neubeginn wagen. Und Sie wären dann direkt in Vorbarr Sultana, praktisch gleich neben der Universität und… äh…
    allem anderen. Gute Schulen für Nikki.«
    Sie seufzte. »Es wäre für ihn eine so schöne Abwechslung, wenn er einmal eine Weile am selben Ort bleiben könnte. Er könnte endlich Freunde finden, die er nicht bald wieder aufgeben müsste. Aber… ich habe gelernt, Abhängigkeit zu verabscheuen.«
    Er beäugte sie scharf. »Weil sie Sie verraten hat?«
    »Oder mich dazu verleitet hat, mich selbst zu verraten.«
    »Hm. Aber gewiss gibt es da einen qualitativen Unterschied zwischen, hm, einem Treibhaus und einer Kryokammer. Beide gewähren Zuflucht, aber Ersteres fördert Wachstum, während Letztere lediglich, hm …« Er schien sich in

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