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Vorkosigan 14 16 17 Der Botschafter

Vorkosigan 14 16 17 Der Botschafter

Titel: Vorkosigan 14 16 17 Der Botschafter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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schüttelte bedauernd den Kopf, als ein
    Reporter entschlossen auf sie zuschoss, und einer von
    Greenlaws Milizleuten machte eine strenge abwehrende
    Bewegung. Als der Quaddie-Journalist seinen Versuch
    vereitelt sah, stürzte er sich stattdessen auf Granat Fünf.
    Mit dem Reflex einer Bühnendarstellerin begrüßte sie ihn mit einem blendenden Lächeln.
    »Hattest du einen schönen Vormittag?«, fragte Miles
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    Ekaterin heiter, während sie sich ihren Weg durch das
    Durcheinander auf dem Boden suchten.
    Sie betrachtete ihn etwas verwundert. »Ja, schön. Die
    Hydrokultur der Quaddies ist außerordentlich.« Ihre
    Stimme wurde trocken, als sie sich am Kampfplatz
    umblickte. »Und du?«
    »Erfreulich. Nun ja, nicht, wenn wir uns nicht geduckt hätten. Aber wenn ich nicht herausfinde, wie ich diesen Vorfall nutzen kann, um unseren toten Punkt zu überwinden, dann sollte ich meine Auditorenkette zurückgeben.« Er unterdrückte ein wölfisches Grinsen und richtete den Blick auf Greenlaws Rücken.
    »Man lernt ja so allerhand auf einer Hochzeitsreise. Jetzt weiß ich, wie ich dich aus deinen trüben Stimmungen herausholen kann. Ich muss nur jemanden anheuern, der auf dich schießt.«
    »Ja, das peppt mich richtig auf«, stimmte er zu. »Ich
    habe schon vor Jahren herausgebracht, dass ich
    adrenalinsüchtig bin. Ich habe auch herausgebracht, dass es am Ende toxisch werden würde, wenn ich es nicht drossele.«
    »Wirklich.« Sie atmete ein. Das leichte Zittern der Hand, die in seiner Ellenbeuge lag, nahm ab, und ihr Griff auf seinen Bizeps ließ nach. Ihr Gesicht war wieder täuschend heiter.
    Greenlaw führte sie durch den Bürokorridor hinter dem
    Empfangsbereich in einen voll gestopften Arbeitsraum.
    Von dessen kleinem Vid-Tisch in der Mitte waren die mit Ringen verzierten Becher, geleerten Trinkkolben und
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    Plastikfolien weggeräumt worden; man hatte sie jetzt
    willkürlich auf einer an die Wand geschobenen Kredenz
    aufgehäuft. Roic und einer der Quaddie-Milizionäre
    rangelten sich um die Stellung an der Tür und blickten einander finster an.
    Miles erinnerte sich daran, dass er ungehalten wirken
    sollte und nicht begeistert. »Nun«, er ließ in seiner Stimme erkennbaren Sarkasmus anklingen, »das war eine bemerkenswerte Ergänzung meines heutigen Besprechungsprogramms.«
    »Lord Auditor«, begann Greenlaw, »Sie haben meine
    Entschuldigung…«
    »Ihre Entschuldigung ist schon sehr gut. Madame Eichmeisterin, aber ich würde sie gern gegen Ihre Kooperation eintauschen. Angenommen, dass Sie nicht hinter diesem Vorfall stecken«, er ignorierte ihren ungehaltenen Zwischenruf und fuhr geschmeidig fort, »und ich sehe nicht, warum Sie dahinter stecken sollten, trotz der viel sagenden Umstände. Willkürliche Gewalt scheint mir nicht zum üblichen Quaddie-Stil zu gehören.«
    »Ganz gewiss nicht!«
    »Nun, wenn es sich nicht um willkürliche Gewalt
    handelt, dann muss es eine Verbindung geben. Das zentrale Rätsel dieses ganzen Wirrwarrs bleibt das bisher vernachlässigte Verschwinden von Leutnant Solian.«
    »Das ist nicht vernachlässigt worden…«
    »Ich widerspreche. Die Antwort darauf hätte man schon
    vor Tagen zusammenbringen können – sollen! –, nur
    scheint hier eine künstliche Trennung von Lasche A und 1136
    Schlitz B auf zwei verschiedene Seiten vorzuliegen, sodass man nicht zusammenbekommt, was zusammengehört.
    Wenn die Verfolgung des Quaddie, der mich angegriffen
    hat. eine Aufgabe der Union ist«, er hielt inne und hob die Augenbrauen; sie nickte grimmig, »dann ist die Verfolgung Solians gewiss meine Aufgabe. Es ist der eine Faden, den ich in der Hand habe, und ich habe vor. ihm nachzugehen.
    Und wenn die beiden Ermittlungsstränge sich nicht
    irgendwo in der Mitte treffen, dann fresse ich mein
    Auditorensiegel.«
    Greenlaw blinzelte. Diese Wendung des Gesprächs
    schien sie ein bisschen zu überraschen. »Möglicherweise…«
    »Gut. Dann wünsche ich völligen und ungehinderten
    Zugang für mich, meinen Assistenten Gefolgsmann Roic
    und jede andere Person, die ich benennen werde, zu allen Bereichen und Aufzeichnungen, die für diese Suche von Belang sind. Beginnend mit der Idris, und zwar sofort!«
    »Wir können nicht Planetariern erlauben, sich nach
    Belieben in Sicherheitsbereichen der Station umherzubewegen, die…«
    »Madame Eichmeisterin, Sie sind hier, um die Interessen der Union zu fördern und zu schützen, wie ich hier bin, um die Interessen Barrayars zu fördern und zu schützen.

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