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Vorkosigan 14 16 17 Der Botschafter

Vorkosigan 14 16 17 Der Botschafter

Titel: Vorkosigan 14 16 17 Der Botschafter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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Leider hatte in genau diesem Augenblick keiner der Transitreisenden zufällig eine Vid-Aufnahme vom Dekor der Lobby oder ihren Reisegefährten gemacht. Die Kellnerin und ihr Gast waren sich nicht einmal ganz sicher, wann der Kerl angekommen war: allerdings glaubten sie, er habe ein paar Minuten in dieser Position gewartet, die oberen Hände
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    zwanglos auf die Balkonbrüstung gelegt, als wartete er darauf, dass einer der letzten Nachzügler vom Treffen der Passagiere die Treppe hinaufstiege. Und darauf hatte er ja auch gewartet.
    Dubauer. immer noch durcheinander, wehrte die Sanitäter ab. Er beharrte darauf, den Streifschuss der Niete selbst behandeln zu können – das Blut war inzwischen geronnen –, wiederholte, er könne nichts zu den Zeugenaussagen hinzufügen, und bat, man solle ihn in sein Zimmer
    zurückkehren lassen, wo er sich hinlegen wolle.
    »Das tut mir alles Leid«, sagte Bel zu seinem
    betanischen Landsmann. »Ich werde jetzt eine Weile
    beschäftigt sein. Wenn ich nicht selbst weg kann, dann sorge ich dafür, dass Boss Watts einen anderen Aufseher schickt, der Sie an Bord der Idris begleitet, damit Sie sich um Ihre Kreaturen kümmern können.«
    »Danke, Hafenmeister. Das wäre sehr schön. Sie rufen
    mich auf meinem Zimmer an, ja? Es ist wirklich sehr
    dringend«, erwiderte Dubauer und zog sich hastig zurück.
    Miles konnte es Dubauer nicht übel nehmen, dass er
    floh, denn jetzt trafen die Quaddie-Medien in Gestalt
    zweier eifriger Reporter ein, und zwar in Schwebern mit dem Logo ihres journalistischen Arbeitsteams. Eine Reihe kleiner Vidcam-Schweber folgte ihnen. Die Vidcams sausten herum und machten ihre Aufnahmen. Eichmeisterin Greenlaw kam eilends hinterher und steuerte ihren Schweber entschlossen durch die wachsende Menge, bis sie an Miles Seite war. Sie wiederum wurde flankiert von zwei Quaddie-Leibwächtern in der Uniform der Unionsmiliz, ausgestattet mit scharfen Waffen und
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    Kampfrüstung. Zwar waren sie nutzlos gegen Attentäter, hatten aber zumindest die heilsame Wirkung, dass die plappernden Zuschauer zurückwichen.
    »Lord Auditor Vorkosigan, sind Sie verletzt?«, wollte
    Greenlaw sofort wissen.
    Miles wiederholte die Versicherungen, die er schon
    gegenüber Venn abgegeben hatte, und hielt ein Auge auf die Roboter-Vidcams, die zu ihm herschwebten und seine Worte aufnahmen, und das nicht nur, um sicherzustellen, dass er ihnen seine gute Seite zuwandte. Doch anscheinend handelte es sich bei keiner von ihnen um eine getarnte Miniwaffen-Plattform. Er gab Acht, dass er wieder Bels Heldentat laut erwähnte, was die nützliche Wirkung hatte, dass man sich jetzt dem botanischen Hafenmeister zuwandte, der auf der anderen Seite der Lobby ausführlicher von Venns Sicherheitsleuten vernommen wurde.
    »Lord Auditor Vorkosigan«, sagte Greenlaw förmlich,
    »ich darf Ihnen mein tiefes persönliches Bedauern für
    diesen unglücklichen Vorfall ausdrücken. Ich versichere Ihnen, wir werden die gesamten Ressourcen der Union einsetzen, um dieses gestörte Individuum aufzuspüren, das eine Gefahr für uns alle darstellt.«
    Gefahr für uns alle, in der Tat. »Ich weiß nicht, was hier vor sich geht«, sagte Miles und verlieh seiner Stimme Schärfe. »Und offensichtlich wissen auch Sie es nicht. Das ist jetzt kein diplomatisches Schachspiel mehr. Jemand scheint hier zu versuchen, einen verdammten Krieg vom Zaun zu brechen. Und er hat fast Erfolg damit gehabt.«
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    Sie holte tief Luft. »Ich bin sicher, diese Person handelte auf eigene Faust.«
    Miles runzelte nachdenklich die Stirn. Die Hitzköpfe sind immer auf unserer Seite, stimmt. Er senkte die Stimme. »Wozu? Vergeltung? Ist einer der Quaddies, die von Vorpatrils Einsatzteam verletzt wurden, in der vergangenen Nacht plötzlich gestorben?« Er hatte gedacht, sie befänden sich alle auf dem Weg der Besserung. Es war schwer sich vorzustellen, dass ein Quaddie-Verwandter oder –Liebhaber oder –Freund blutige Rache für etwas nahm, das noch nicht tödlich ausgegangen war, aber…
    »Nein«, erwiderte Greenlaw langsam, während sie diese
    Hypothese überdachte. »Nein, man hätte es mir gesagt«, fügte sie mit fester Stimme hinzu.
    Also, auch Greenlaw wünschte sich eine einfache
    Erklärung. Aber sie war wenigstens ehrlich genug, um
    nicht sich selbst zu täuschen.
    Miles' Kommunikator gab das Piepszeichen für höchste
    Priorität von sich. Er schaltete ihn ein. »Ja?«
    »Mylord Vorkosigan?« Es war Admiral Vorpatril. Seine
    Stimme klang

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