Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vorkosigan 14 16 17 Der Botschafter

Vorkosigan 14 16 17 Der Botschafter

Titel: Vorkosigan 14 16 17 Der Botschafter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
Vom Netzwerk:
ihm in die Quere kam? Oder würde er sich stellen und behaupten, dass alles nur ein Missverständnis gewesen war? Roic, der das Vid betrachtete, runzelte die Stirn und trank noch mehr Kaffee. Der des Schlafes beraubte Gefolgsmann hielt sich einstweilen noch recht 1224
    gut, aber Miles rechnete sich aus, dass sein Begleiter sich nur noch gefährlich dahinschleppen würde, wenn der Nachmittag voranschritt.
    Miles hatte das unangenehme Gefühl, in einem
    Treibsand aus Ablenkungen zu versinken und den Bezug
    zu seiner ursprünglichen Mission zu verlieren. Die was gewesen war? O ja, die Flotte zu befreien. Er unterdrückte den Impuls, zu knurren: Scheiß auf die Flotte, wo zum Teufel ist Bel? Aber wenn es überhaupt einen Weg gab, diese beunruhigende Entwicklung dazu zu benutzen, seine Schiffe aus den Händen der Quaddies loszueisen, so war ihm dieser im Augenblick nicht erkennbar.
    Sie kehrten zum Sicherheitsposten Nr. 1 zurück, wo
    Nicol im vorderen Empfangsbereich auf sie wartete wie ein hungriges Raubtier an einem Wasserloch. Sie stürzte sich sofort auf Miles.
    »Hast du Bel gefunden? Hast du irgendein Lebenszeichen von ihm aufgeschnappt?«
    Miles schüttelte bedauernd den Kopf. »Keine Spur,
    weder Haut noch Haar. Nun ja, es könnte Haare geben –
    wir werden es wissen, sobald die Spurensicherung ihre
    Analyse erstellt hat –, aber das würde uns nicht mehr
    sagen, als wir schon durch die Aussage von Granat Fünf wissen.« Deren Wahrheit Miles nicht bezweifelte. »Jetzt habe ich eine bessere Vorstellung vom möglichen Ablauf der Ereignisse.« Erwünschte sich, dass sie mehr Sinn ergab. Der erste Teil – Firka wünschte seine Verfolger aufzuhalten oder abzuschütteln – war ausreichend sinnvoll.
    Was Rätsel aufgab, war die Lücke, die darauf folgte.
1225
    »Glaubst du«, Nicols Stimme wurde leiser, »er hat Bel
    weggeschafft, um ihn irgendwo anders zu ermorden?«
    »Warum sollte er in diesem Fall eine Zeugin am Leben
    lassen?«, stieß Miles sofort hervor, um sie zu beruhigen; wenn er darüber nachdachte, fand er dieses Argument ebenfalls beruhigend. Vielleicht. Aber wenn nicht Mord, was dann? Was wusste oder hatte Bel, das jemand anderer sich verschaffen wollte? Es sei denn, Bel war wie Granat Fünf von allein wieder zu Bewusstsein gekommen und verschwunden. Aber… wenn Bel in einem Zustand von Benommenheit und Verwirrung davon gewandert war, dann hätten ihn inzwischen die Polizisten oder irgendwelche hilfsbereiten Mitbürger von der Station aufgefunden haben sollen. Und wenn er in wilder Verfolgungsjagd hinter etwas her wäre, dann hätte er sich melden müssen.
    Zumindest bei mir, verdammt noch mal.
    »Wenn Bel…«, begann Nicol und verstummte gleich
    wieder. Eine erstaunliche Menge drängte sich durch den Haupteingang und hielt inne, um sich zu orientieren.
    Zwei bärenstarke männliche Quaddies in den orangefarbenen Arbeitshemden und -shorts der Dock-und Schleusenarbeiter hielten die beiden Enden eines drei Meter langen Rohrs. Firka hielt den Mittelteil davon besetzt.
    Die Hand—
    und Fußgelenke des unglücklichen
    Planetariers waren mit einer Unmenge Isolierband an das Rohr gebunden, sodass er zu einem U verkrümmt war.
    wobei mit einem weiteren Rechteck aus Isolierband sein Mund zugepflastert war und sein Stöhnen gedämpft wurde.
    Seine Augen waren weit aufgerissen, und er rollte die
1226
    Augäpfel in Panik. Drei weitere Quaddies in Orange,
    keuchend und zerzaust, einer mit einem frischen blauen Fleck um ein Auge, bewegten sich als Begleiter nebenher.
    Das Arbeitsteam visierte sein Ziel an und schwebte mit der zappelnden Last durch die Schwerelosigkeit, um dann mit einem Bums an der Rezeption zu landen. Ein Quartett uniformierter Sicherheitsleute tauchte aus einem anderen Eingang auf. versammelte sich um die sich sträubende Beute und beäugte sie. Der Dienst habende Sergeant schaltete seine Gegensprechanlage ein und sprach mit gedämpfter Stimme schnell hinein.
    Der Sprecher des Quaddie-Aufgebots schob sich nach
    vorn, ein Lächeln grimmiger Befriedigung auf seinem
    lädierten Gesicht. »Den haben wir für Sie gefangen.«
    1227
12
    »Wo?«, fragte Miles. »Im
    Frachtbereich Nr. 2«. erwiderte der Sprecher. »Er
    versuchte gerade. Pramod Sechzehn hier«, er nickte in
    Richtung eines der bärenstarken Quaddies, der ein Ende des Rohres hielt, »dazu zu bringen, ihn in einer
    Personenkapsel um die Sicherheitszone herum zu den
    Docks der galaktischen Sprungschiffe zu bringen. Also
    können Sie zu der

Weitere Kostenlose Bücher