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Vorkosigan 14 16 17 Der Botschafter

Vorkosigan 14 16 17 Der Botschafter

Titel: Vorkosigan 14 16 17 Der Botschafter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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wenn wir beide deine garstigen Medikamente nähmen.«
    »Ja, er konnte es ja noch nicht wissen, als er das Ding kaufte. Besser ein großer Luftwagen mit breiten, bequem gepolsterten Sitzen. Die man herunterklappen kann. Wie bei dem gepanzerten Bodenwagen, den er besitzt, dieses Überbleibsel aus der Regentschaftszeit – he! Wir könnten auf die Rücksitze klettern und das Verdeck auf Spiegelung stellen…«
    - 167 -
    Kareen schüttelte hilflos den Kopf.
    »Dann irgendwo auf Barrayar?«
    »Das ist ja das Problem«, erwiderte sie. »Barrayar.«
    »Dann im Orbit…?«Er zeigte hoffnungsvoll zum
    Himmel.
    Sie lachte gequält. »Ich weiß nicht, ich weiß nicht…«
    »Kareen, was ist los?« Jetzt wirkte er sehr beunruhigt.
    »Habe ich was getan? Was gesagt? Was habe ich – bist du noch immer wütend wegen der Medikamente? Tut mir Leid. Tut mir echt Leid. Ich höre auf, sie zu nehmen. Ich werde… ich werde wieder zunehmen. Was immer du möchtest.«
    »Es geht nicht darum.« Sie trat einen halben Schritt weiter zurück, doch keiner von beiden ließ die Hände des anderen los. Sie hob herausfordernd den Kopf. »Obwohl ich nicht verstehe, warum du plötzlich einen halben Kopf kleiner aussehen solltest, wenn du jetzt um einen Körper schmäler bist? Was für eine bizarre optische Illusion.
    Warum sollte Masse psychologisch in Größe übertragen
    werden? Doch nein. Es liegt nicht an dir, es liegt an mir.«
    Er umklammerte ihre Hände und schaute sie mit
    ehrlicher Bestürzung an. »Ich verstehe nicht, was du
    meinst.«
    »Ich habe darüber die ganzen zehn Tage nachgedacht,
    während ich darauf wartete, dass du nach Hause kommst.
    Über dich, über uns. über mich. Die ganze Woche bin ich mir immer seltsamer vorgekommen. Auf Kolonie Beta schien es so richtig, so logisch zu sein. Offen, offiziell, gebilligt. Hier… ich habe meinen Eltern nichts über uns - 168 -
    erzählen können. Ich habe versucht, mich dazu
    durchzuringen. Ich habe es nicht einmal meinen
    Schwestern sagen können. Vielleicht hätte ich meinen Mut nicht verloren, wenn wir zusammen heimgekommen wären, aber… aber ich habe ihn verloren.«
    »Hast du… denkst du an diese barrayaranische
    Geschichte, wo der Kopf des Liebhabers des Mädchens in einem Topf mit Basilikum landete, als ihre Verwandten ihn endlich erwischten?«
    »An einen Topf mit Basilikum? Nein!«
    »Ich habe darüber nachgedacht… Ich glaube, deine Schwestern könnten es fertigbringen, weißt du, wenn sie sich zusammentun. Mir meinen Kopf überreichen, meine ich. Und ich weiß, dass deine Mutter es könnte; sie hat euch alle ja trainiert.«
    »Wie ich mir wünsche, Tante Cordelia wäre hier!«
    Warte mal, das war vielleicht eine unglückliche
    Bemerkung in diesem Zusammenhang. Töpfe mit
    Basilikum, du lieber Himmel. Mark war so paranoid…
    völlig paranoid. Macht nichts. »Ich habe überhaupt nicht an dich gedacht.«
    »Oh.« Seine Stimme klang ziemlich gepresst.
    »Das habe ich nicht gemeint! Ich habe Tag und Nacht an dich gedacht. An uns. Aber seit meiner Rückkehr ist mir so unbehaglich gewesen. Es ist, als spürte ich einfach, wie ich mich wieder an meinen alten Platz in dieser barrayaranischen Kulturkiste einfüge. Ich spüre es, aber ich kann es nicht stoppen. Es ist schrecklich.«
    »Tarnfärbung?« Sein Ton legte den Gedanken nahe,
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    dass er ein Verlangen nach Tarnung verstehen könnte.
    Seine Finger wanderten an ihrem Schlüsselbein zurück,
    krochen um ihren Hals. Es würde sich jetzt so gut anfühlen, wenn er wieder so wunderbar ihren Hals streichelte … Er hatte so hart daran gearbeitet zu lernen, wie man berührte und wie man berührt wurde, um die Panik und das Zurückzucken und die Hyperventilation zu überwinden. Er atmete jetzt schneller.
    »Etwas in der Art. Aber ich hasse Geheimnisse und
    Lügen.«
    »Könntest es du nicht einfach… deiner Familie sagen?«
    »Ich habe es versucht. Ich brachte es einfach nicht fertig.
    Könntest du es?«
    Er blickte verdutzt drein. »Du möchtest, dass ich es tue?
    Das würde dann bestimmt auf Basilikum hinauslaufen.«
    »Nein, nein, ich meine hypothetisch.«
    »Ich könnte es meiner Mutter erzählen.«
    »Ich könnte es auch deiner Mutter erzählen. Sie ist eine Betanerin. Sie stellt ein andere Welt dar, die andere Welt, die Welt, wo mit uns alles so in Ordnung war. Meine Mutter ist es. mit der ich nicht reden kann. Und doch konnte ich es früher immer.« Sie merkte, wie sie ein wenig zitterte. Mark spürte es durch ihre

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